Inzwischen dämmert es immer mehr Menschen in Deutschland und selbst der „Bild“. Der Plan des Wirtschaftsministers Habeck, das aus Russland nach Deutschland fließende Gas durch Flüssiggas LNG zu ersetzen, ist eine Luftnummer. Die deutsche Regierung hatte verkündet, in der ersten Hälfte des Jahres 2023 13 Milliarden Kubikmeter Gas auf dem Seeweg über LNG nach Deutschland zu liefern. Es dürfte inzwischen klar sein, dass daraus wohl nichts wird.

Der ehem. UN-Inspekteur Scott Ritter sieht Deutschland im Winter dieses Jahres bereits in die Steinzeit zurückfallen – große Teile der deutschen Industrie würden stillstehen, größere Stromausfälle erfolgen und die Menschen würden frieren.

Fachleute wie der Nahost-Experte Michael Lüders hatten schon nach der Katar-Reise Habecks darauf hingewiesen, dass Habeck die Öffentlichkeit getäuscht hat. Der Vizekanzler verkündete nach seiner Rückkehr triumphierend und vollmundig, dass man eine langfristige Liefervereinbarung mit Katar getroffen habe.

Lüders machte darauf aufmerksam, dass der Energieminister von Katar nach der Visite des Vizekanzlers genau das Gegenteil gesagt hat: Katar sei durch langfristige Lieferverträge gebunden, man müsse erst die Kapazitäten erweitern. Weiterhin hätten auch schon andere europäische Staaten angeklopft. Außerdem müsste Deutschland für den Transport eine Tankerflotte von 2000-3000 Tankern zur Verfügung haben.

Doch Deutschland verfügt weder über Terminals zur Entladung noch kann es die für den Transport von LNG benötigten Schiffe auftreiben, erklärte der Verband Deutscher Reeder. “In der deutschen Handelsflotte gibt es keine LNG-Tanker, die LNG über große Entfernungen transportieren können. Insgesamt stehen weltweit fast 500 LNG-Tanker zur Verfügung, aber die Nachfrage aus anderen Ländern ist hoch”, so die Experten. Die Katastrophe scheint vorprogammiert.

Die „Bild“ schreibt nun, dass die von Vizekanzler Habeck ausgearbeitete LNG-Strategie der Regierung “gescheitert“ ist, sie „wird das für den kommenden Winter benötigte Gas nicht liefern” können. Sollten die Sanktionen nicht ursprünglich Russland treffen?

Moral

Das Gejammer in den „Qualitätsmedien“ kann man nur noch als schizophren bezeichnen: Während man im Februar und März noch schrie, dass man kein russ. Gas und Öl wolle, ist es jetzt der teuflische Putin, der den Gashahn zudreht. Will man nun russ. Gas oder nicht? Wenn man glaubt, aus moralischen Gründen darauf verzichten zu müssen, darf man z.B. auch kein Öl aus Saudi-Arabien mehr nehmen. Man muss dann aber der Bevölkerung deutlich sagen, was das bedeutet: Deutschland wird ein ökonomisches Desaster ungeahnten Ausmaßes erleben und das Land wird seinen Rang als einer der führenden Industrienationen einbüßen.