Darüber wird man in Deutschland nur wenig wissen, denn das kommt in den deutschen Medien einfach nicht vor. Es geht um die ethnische Säuberung Palästinas im Zuge der Gründung des Staates Israel. Zum Verständnis des Kernkonfliktes im Nahen Osten hat der israelische (!!!) Historiker Ilan Pappe, Professor an der Universität Exeter, mit seinem Buch „Die ethnische Säuberung Palästinas“ einen wertvollen Beitrag geleistet.

Am 10. März 1948 endete die britische Verwaltung für Palästina. Pappe schildert, wie sich zwei Monate vorher im „Roten Haus“ in Tel Aviv, dem Hauptquartier der Untergrundmiliz Hagana, eine Reihe hochrangiger zionistischer Politiker trafen. Der Einladung David Ben Gurions, des späteren Ministerpräsident Israels folgten unter anderen z.B. Moshe Dayan (später Verteidigungs- und Außenminister) und Yitzchak Rabin (später Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger). Dabei wurde ein Plan zur Vertreibung der arabischen Bevölkerung beschlossen, der sogenannte „Plan Dalet“ (Plan D). Zu diesem Zeitpunkt war das Land nur zu etwa 10% im Besitz der jüdischen Einwanderer und sie stellten nicht einmal 1/3 der Einwohner.

Mit dem Plan D sollte das Land für eine endgültige jüdische Besiedelung „frei gemacht“ werden und dazu war den Planern wirklich jedes Mittel recht. Terror gegen die Zivilbevölkerung sollte die arabische Bevölkerung in Panik versetzen, sodass sie überstürzt ihre Heimat verlassen sollten. In der Tat kam es in der Folge zu Massakern wie in Deir Yasin. In dem Massaker von Deir Yasin metzelte man zwischen 100-300 Frauen und Kinder nieder. Der Kommandant des Angriffs auf Deir Yasin war der spätere Likud (der Partei Netanjahus)-Gründer und israel. Ministerpräsident Menachem Begin, der später dazu sagte: „Das Massaker von Deir Yasin hatte nicht nur seine Berechtigung – ohne den Sieg von Deir Yasin hätte es auch niemals einen Staat Israel gegeben.“