Goethe und der Islam

Goethe und der Islam

Der Tübinger Theologieprofessor Karl-Josef Kuschel hat in seinem neuen Buch „Goethe und der Koran. Texte von Johann Wolfgang von Goethe. Kalligrafien von Shahid Alam“ alle Texte des deutschen Dichterfürsten Goethes (1749-1832) zum Islam zusammengefasst und kommentiert. Dabei wird deutlich, wie aktuell die Botschaft des Dichters auch heute noch ist. Goethe hat sich so intensiv mit dem Islam beschäftigt wie kein anderer großer deutscher Dichter und er kannte auch den Koran gut. Er lernte sogar ein wenig Arabisch und schrieb einige Suren ab. Goethe hatte für den Islam von früh an Sympathien, er hatte sogar ein Mohammed-Drama geplant, das sich von dem furchtbaren Drama Voltaires („Mahomet der Prophet“) vorteilhaft unterscheiden sollte.

Das Drama war als ein Gespräch zwischen Ali (a.) und Fatima (a.) konzipiert, wovon heute allerdings nur Bruchstücke erhalten sind. Das erste erhaltene Fragment ist heute als “Mahomets Gesang” bekannt. Von 1814-1827 verfasste Goethe seinen „West-östlichen Diwan“, in dem er z.B. Folgendes dichtete: „Ob der Koran von Ewigkeit sei? Darnach frag ich nicht! Ob der Koran geschaffen sei? Das weiß ich nicht! Dass er das Buch der Bücher sei, Glaub ich aus Moslemen-Pflicht.“ Er dichtete darin auch: „Wenn Islam “Gott ergeben” heißt, In Islam leben und sterben wir alle.“ Goethe hatte den Propheten Mohammed (saws) auch als sein Vorbild bezeichnet: “Ich suchte in der Geschichte nach einem Menschen als Vorbild, da fand ich den arabischen Propheten Muhammad”. Am 27.1.1816 schrieb Goethe: «Oberhaupt der Geschöpfe – Muhammed.» (WA I, 6, 482).

Bekenntnis am Sterbebett

Es wird berichtet, dass Goethe vor seinem Ableben einen großen Buchstaben “W” mit seinem Finger auf seine Brust gezeichnet hat, worüber gerätselt wurde. Das arab. Wort ALLAH ähnelt für einen des Arabischen Unkundigen jenem “W”. Das zweite Zitat auf dem Bild über Jesus weist auf den fundamentalen Unterschied zwischen Islam und Christentum hin: Nach dem christl. Glauben erfolgt die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, der als Erlöser der Welt sein Blut für alle gibt u. ohne den es keine Rettung gibt. Goethe kann mit diesen Worten keinesfalls als Christ angesehen werden.

Antisemitismus-Kampagne gegen Journalistin Nemi El-Hassan

Antisemitismus-Kampagne gegen Journalistin Nemi El-Hassan

Nachdem der WDR die Ärztin und Journalistin Nemi El-Hassan als Moderatorin für das Wissenschaftsmagazin „Quarks“ vorgestellt hatte, reagierte die Bild-Zeitung vor wenigen Tagen mit der reißerischen Überschrift „Islamismus-Skandal beim WDR“ und legt seitdem ständig nach. Nemi El-Hassan ist in Deutschland als Tochter einer libanesischen Mutter und eines palästinensischen Vaters geboren. Die „Bild“ präsentierte ein Foto, das Nemi El-Hassan als Teilnehmerin an der al-Quds-Demo 2014 in Berlin zeigt. Dazu schrieb die „Bild“-Zeitung: „Moderatorin nahm an Hass-Marsch“ teil. Die Journalistin bezeichnete ihre damalige Teilnahme an der Demo als einen Fehler, doch das wird ihr wenig nützen. Wer “an Demonstrationen, die zur Vernichtung Israels aufrufe”, so die Bild (was bei der Quds-Demo allerdings nicht passiert), sei als Moderatorin im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht tragbar.

Der WDR knickte prompt ein, indem er die Zusammenarbeit mit der Journalistin zunächst aussetzte und die Angelegenheit seitdem „prüft“. Eine Entscheidung ist bis dato nicht gefallen. Man erhebt ständig neue Vorwürfe, die bis zu Likes in sozialen Medien vor allem im Zuge des letzten Gaza-Konflikts gehen. So was man inzwischen als antisemitisches Verhalten brandmarkt!!! Die Debatte zeigt wieder einmal, wie man heutzutage jede Form der Palästina-Solidarität in die antisemitische Ecke rückt. Kritik an der Politik des Staates Israel ist somit mehr und mehr unmöglich. Die zionist. Springer-Presse gibt die Richtung vor und treibt die anderen vor sich her – und aus Angst und Feigheit, selbst als „Verteidiger von Antisemiten“ gebrandmarkt zu werden und durch einen Aufschrei den Job zu verlieren, gibt es so gut wie überhaupt keinen Widerstand im deutschen „Qualitätsjournalismus“ mehr. So geht die Meinungsfreiheit hierzulande mehr und mehr verloren.

Wichtige Informationen zur Bundestagswahl

Wichtige Informationen zur Bundestagswahl

Am 26.09.2021 ist Bundestagswahl in der Bundesrepublik Deutschland. Die Abgeordneten, die wir wählen dienen als Vertreter/innen für uns im Parlament. Das Parlament ist das Organ in dem man Gesetze verabschiedet. Ein Abgeordneter wird für eine Zeit von 4 Jahren gewählt. Der Unterschied zwischen dem Bundes- und Landtag ist, dass in den Bundestag der/die Bundeskanzler/in und in den Landtag der/die Ministerpräsident/in gewählt wird. Die Abgeordneten, die in den Bundestag kommen, kontrollieren die Bundesregierung.

Unterschied Erststimme vs Zweitstimme

Was die Erststimme betrifft, so wählt man mit dieser die Person aus dem eigenen Wahlkreis. Die Person geht dann als Vertretung für einen in den Bundestag. Diese Person gilt dann als Wahlkreisabgeordneter. Die Zweitstimme entscheidet darüber, wie viele Sitze eine Partei bekommt. Insgesamt gibt es 598 Sitze im Bundestag zu vergeben. Die Zweitstimme zählt jedoch nur dann, wenn die Partei mindestens 3 Wahlkreise oder 5% aller Zweitstimmen gewinnt. Mit der Zweitstimme wählt man die Liste einer Partei. Hierbei handelt es sich um eine Liste, auf der die Namen der Personen vermerkt sind, die die jeweilige Partei in den Bundestag schicken möchte. 

Von insgesamt 709 Parlamentariern sind davon jedoch lediglich 3 muslimischen Glaubens. Hier wird trotz einer Einwohnerzahl von ca. 5,3 bis 5,6 Millionen Muslim/innen in Deutschland eine Unterrepräsentierung der Muslime sichtbar. Dies liegt auch vielleicht daran, dass die Chancen sehr gering sind, dass die Parteien Personen muslimischen Glaubens oder mit einem Migrationshintergrund auf ihre Listen setzen. Das ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der zeigt, dass die Muslime bzw. Menschen mit einem Migrationshintergrund immer noch nicht als vollwertige Bürger/innen Deutschlands betrachtet werden, um deren Belange sich ebenfalls zu kümmern ist. Wir sollten demnach die Wahlprogramme und die Aufstellung der Parteien gut studieren, um mit Bedacht entscheiden zu können, wen wir zum Vertreter für uns im Bundestag machen möchten und damit die Entscheidungsgewalt in unserem Namen geben. 

Rassistische Angriffe in Berlin

Rassistische Angriffe in Berlin

In der vergangenen Woche kam es in Berlin erneut zu mehreren rassistisch motivierten Angriffen. Zwei Fälle seien hier erwähnt. Eine Frau, – offensichtliche Muslimin, welche am U-Bahnhof Haselhorst, einem Ortsteil im Berliner Bezirk Spandau zum Opfer einer rassistischen Attacke wurde. All dies, weil die Frau den 39-Jährigen Mann darum bat zu warten, da er mit seinem Rad nicht mehr in den Fahrstuhl passte und ihr damit mehrmals gegen das Bein fuhr. Dem Mann war dies anscheinend Grund genug gewesen sie auf der Straßenebene einzufangen, mehrfach auf sie einzuschlagen und sie rassistisch zu beleidigen. Als die Frau die Flucht ergreifen wollte, habe dieser zudem auch noch sein Fahrrad in ihren Rücken geworfen, weshalb sie zu Boden viel. Dem nicht genug schlug er weiter auf sie ein, beschädigte dabei ihr Telefon und flüchtete letzten Endes. Die Frau ist mit Prellungen und schwer verletzt ins Krankenhaus gekommen. Der Staatsschutz ermittelt nun.

Eine Frau hat einen neunjährigen Jungen laut Polizeiangaben am vergangenen Dienstagnachmittag in Berlin-Rudow rassistisch beleidigt und ihn mehrmals gegen die Beine getreten. Eine der gefallenen Beleidigungen war „scheiß Ausländer“. Zudem drohte die Frau dem Kleinen auch noch damit, ihn am nächsten Tag erneut treten zu wollen. Und wie im zuvor erwähnten Fall stieg die Frau in Ihr Auto und flüchtete. Der Junge erlitt mehrere Hämatome an den Unterschenkeln. Auch hier heißt es, „Der Staatsschutz ermittelt“.

Die Rolle der Medien

Es passiert wieder und immer wieder. Immer wieder findet eine fatale Normalisierung von Hass auf Minderheiten statt. Immer wieder werden Menschen zum Opfer anderer Menschen, die ihre Hemmungen derartig verloren haben, dass sie vor nichts mehr zurückschrecken und andere damit zur Zielscheibe ihres Hasses machen. Seit Jahren heißt es, dass der Staatsschutz ermittelt. Doch die Ermittlungen des Staatsschutzes sind nicht genügsam. Es reicht nicht aus, dass lediglich die Täter ihre Strafe bekommen. Vielmehr müssen alle Menschen zur Rechenschaft gezogen werden, die mitverantwortlich für solch eine Radikalisierung sind. Es muss zunehmend gegen die Hetze im Internet und den Medien vorgegangen werden, denn all diese Fälle, die immer wieder als „Einzelfälle“ gesehen werden führen zu immer mehr „Einzelfällen“, da nicht genug Konsequenzen und Maßnahmen gezogen werden, welche Menschen stoppen und auflauern lassen, die zu solchen Taten neigen.

Die Politik muss handeln

Auch Politiker müssen ihre Verantwortung erkennen und sich gegen Rassismus aussprechen, denn immer mehr Politiker tragen ihre Politik auf dem Rücken einiger Minderheiten aus und ermöglichen damit mehr und mehr Platz, für all diese Gräueltaten. Warum sollten solche Menschen auch vor solchen Taten zurückschrecken, wenn es die Politiker sind, die ihnen den Rücken stärken, indem sie Rassismus nicht zum Hauptthema ihrer Politik machen. Es ist Zeit über den Kern zu sprechen.

Lediglich Sanktionen gegen den Iran oder doch gegen Kunst und Architektur?

Die Manassas-Moschee in Virginia bat die Regierung Biden um die Freigabe eines Satzes religiöser Kacheln, die sie aus dem Iran erhalten haben. Die im Juni aus dem Iran gelieferten Kacheln für den Bau einer neuen Moschee wurden nämlich beschlagnahmt. Laut dem Zoll am internationalen Flughafen Washington Dulles verstoße die Lieferung gegen die Sanktionen, die gegen den Iran verhängt wurden.

In einer Pressekonferenz sagte der Imam der Moschee Abolfazl Nahidian, dass die Fliesen ein Geschenk aus der Stadt Qom seien und sie kein Geld dafür bezahlt hätten. Jedoch habe der Zoll am Flughafen die Moschee aufgrund der Sanktionen gegen den Iran daran gehindert, die Fliesen anzufordern. 

Die Zoll- und Grenzschutzbehörde teilte der Moschee in einem Schreiben mit, dass man die Kacheln zerstört oder in den Iran zurückschickt. Nahidian zufolge wäre die Zerstörung der religiösen Kacheln jedoch besonders beunruhigend, da sie mit heiligen Versen verziert sind.

“Die Zerstörung der Kacheln ist dasselbe wie die Zerstörung von Koranversen oder des gesamten Korans selbst”, sagte Nahidian.

Nihad Awad, geschäftsführender Direktor des Council on American-Islamic Relations (Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen), kritisierte ebenfalls die Entscheidung des Zolls, aufgrund der Sanktionen gegen den Iran die Regeln für ein harmloses Stück religiöser Kunst durchzusetzen”. 

“Es handelt sich nicht um Massenvernichtungswaffen”, sagte Awad. “Wir glauben, dass die Regierung gesunden Menschenverstand haben sollte.”

“Wäre dies eine Statue der Jungfrau Maria, würden wir dann hier darüber diskutieren?”, fragte Rafi Uddin Ahmed, Präsident der Muslim Association of Virginia.

Diskriminierung?

Dies stellt seitens der Regierung Bidens einen Akt des Hasses und der unverhohlenen Diskriminierung dar. Es ist nicht nur ein Affront gegen eine Religion, sondern auch gegen Architektur und Kunst. Die Reaktion zeugt von einem unkultivierten und hasserfüllten Geist. Denn mit Kunst schafft man Räume der Begegnung und trägt zur Annäherung verschiedener Kulturen bei, welche ebenfalls eine Bereicherung für Menschen sind. Doch wird diesmal die Kunst als Mittel genommen, um seitens der Regierung eine politische Überlegenheit zum Ausdruck zu bringen. 

Antimuslimischer Rassismus

Antimuslimischer Rassismus

Es ist mittlerweile 12 Jahre her, dass Marwa El-Sherbini Opfer von antimuslimischen Rassismus wurde. Marwa war 31 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines Kindes. Das zweite Kind war auf dem Weg. In Dresden wurde sie auf offener Straße auf einem Spielplatz von einem Mann als „Terroristin“ und „Islamistin“ beleidigt. Dies ließ sie jedoch nicht schweigsam vonstattengehen. Sie zeigte den Islamhasser Alex W. an und es folgten Gerichtsverfahren.

Zivilcourage und ihre Folgen

Doch für ihre Zivilcourage und das Eintreten für Gerechtigkeit musste sie mit ihrem Leben und dem ihres ungeborenen Kindes zahlen. 18-mal stach Alex W. auf Marwa vor den Augen ihres 3-jährigen Sohnes, Mannes und der gesamten anwesenden Justiz ein. Antimuslimischer Rassismus und Islamfeindlichkeit wird in den Medien bis heute kaum thematisiert. Vielmehr findet eine hetzerische Berichterstattung gegen den Islam und gegen Muslime statt. Das Schweigen der Medien über antimuslimischen Rassismus ist groß und es scheint so als gebe es keine Konsequenzen, weshalb es auch zu Taten wie Bspw. in Hanau kommen konnte. 

Das Grundgesetz schützt vor Diskriminierung

Antimuslimischer Rassismus und die noch immer andauernde Diskriminierung sind ernstzunehmende Probleme, welche uns auch in unserem alltäglichen Leben vieles erschweren. Viele Menschen sind noch immer beladen mit Vorurteilen gegenüber Muslimen. Dies zeigt sich in der Schule, der Uni, bei der Job- oder Wohnungssuche und auf öffentlichen Plätzen. Die demokratischen Werte, welche Deutschland immer so hochpreist, gelten nur für bestimmte Menschengruppen, wobei jeder Mensch, ungeachtet von seiner Religionszugehörigkeit oder Hautfarbe in Freiheit leben sollte. So heißt es doch im Artikel 3 des Grundgesetzes: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“ 

In einem Land wie Deutschland, wo laut dem BMI die muslimische Bevölkerung ca. 5,7 Prozent der Gesellschaft ausmacht, sollten sich alle Menschen gegen antimuslimischen Rassismus aussprechen. Rassismus ist ein Angriff auf das Grundgesetz und damit auch ein Angriff gegen die Demokratie. Wir haben es mit strukturellem Rassismus zu tun, denn all diese Geschehnisse finden immer wieder statt, weil es Strukturen gibt, die dies ermöglichen. Wenn wir daher gegen Rassismus und Rechtsextremismus vorgehen möchten, dann müssen wir neue Strukturen schaffen, die solche Taten verhindern, indem wir sie beim Namen nennen, um ein Bewusstsein zu schaffen für etwas, was seit vielen Jahren immer wieder ignoriert wird.