Er ist gegenwärtig der wohl bekannteste Diplomat in Deutschland, obwohl er sich alles andere als diplomatisch verhält. Die Rede ist von Andrij Melnyk, dem ukrainischen Botschafter in Deutschland, der in Grenell-Manier poltert und treibt dabei die ganze deutsche Politik vor sich her. Selbst der Bundespräsident wird von ihm attackiert – und er wird dabei nicht nur nicht gemaßregelt, wie es sich für so eine diplomatische Ohrfeige gehört, sondern es ist das deutsche Staatsoberhaupt, das sich daraufhin noch entschuldigt, obwohl er doch den Putsch in der Ukraine 2014 unterstützt hat. So weit ist es gekommen, wenn deutsche Medien und Politiker sich 100%ig auf die Seite einer Kriegspartei stellen und alles für wahr halten, was die ihnen erzählt.
An die Verantwortung der Ukraine für den Konflikt durch die Spaltung des Landes (Sprachengesetz!) oder den ständigen Beschuss des Donbass (14000 Tote) trauen sich deutsche Politiker nicht zu erinnern. Doch damit nicht genug: Der Herr Botschafter ist noch dazu ein glühender Verehrer des Hitler-Kollaborateurs Stepan Bandera. So sorgte er ein Jahr nach seiner Ernennung zum Botschafter im Jahr 2015 noch für etwas Unmut im Bundestag. Melnyk twitterte nämlich seinen Besuch am Grab des Partisanenführers und NS-Kollaborateurs Bandera in München. Dabei bezeichnete Melnyk den Nationalisten Bandera, der im 2. Weltkrieg mit der Wehrmacht zusammenarbeitete und als Kriegsverbrecher gilt, noch dazu als “unseren Helden”.
In den letzten Tagen hat es sich der Botschafter noch dazu zur Aufgabe gemacht, auf Twitter für das ultranationalistische Regiment „Asow“, die in der Vergangenheit mit Hakenkreuz-Fahnen unterwegs waren und die Wolfsangel in der Fahne haben, in die Bresche zu springen: „Leute… lassen Sie doch endlich das Asow-Regiment in Ruhe.“
Ein Auge zudrücken
Man darf doch wohl noch die Frage aufwerfen, warum in Deutschland jemand, der öffentlich Sympathie für einen Nazi zeigt, normalerweise beruflich und gesellschaftlich erledigt ist, während man aber bei gewissen Personen gnädig darüber hinwegsieht und eine Ausnahme macht. Die Antwort liegt eigentlich auf der Hand. Es sind die Interessen der USA und des Bündnisses, das ihre Herrschaft garantiert, die letztlich ausschlaggebend sind und Melnyk betreibt Politik in deren Interesse. Deswegen werden ihn die von transatlantischen Netzwerken durchsetzten deutschen Medien nicht nur keine Kampagne gegen ihn fahren, sondern ihn weiter anfeuern.