Der 12-jährige Archie Battersbee liegt nach einer vermeintlichen „TikTok-Challenge“ im Koma und gilt als Hirntod. Das Gericht entschied nun, dass die Ärzte, gegen den Willen der Eltern, die lebenserhaltenden Geräte abschalten dürfen.
Auslöser war eine vermeintliche „TikTok-Challenge“
In dieser Challenge geht es darum, sich selbst zu ersticken bis kurz die Bewusstlosigkeit eintritt und dann relativ zügig das Bewusstsein zurückkehrt. Diese Challenge ist kein neues Phänomen, sondern wurde bereits früher, vor der Zeit von TikTok, in den Schulen durchgeführt. Das sowas keine gute Idee und sehr gefährlich ist, ist selbsterklärend. Die Gründe für solch ein Verhalten sind vielfältig. Wollte man damals in der Schule dazugehören und cool sein, kommt heute zusätzlich der Traum hinzu, im Internet Bekanntheit zu erlangen. Und hier haben wir ein Beispiel eines kleinen Jungen, der durch die Sozialen Medien geblendet und manipuliert wurde. Er wollte sich sicherlich beweisen und hoffte auf Anerkennung und Zustimmung aus dem Internet. Aber die Manipulation durch die Sozialen Medien ist ein Thema für sich.
Ärzte sehen keine Überlebenschance
Das Gericht entschied sich dafür, die lebenserhaltenden Geräte abzuschalten, da die Ärzte keine Überlebenschance für Archie sehen. Die Eltern kämpfen aber trotzdem gegen diese Entscheidung und legen Einspruch ein und wollen dementsprechend in die nächste Instanz gehen. Es wurde ihnen aber jetzt durch das Berufungsgericht verboten, vor das UN-Gericht zu ziehen. Der Vater soll vor einem Gericht einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten haben. Das Krankenhaus hat er nach Berichten aber bereits wieder verlassen.
Mutter von Archie kritisiert den Gerichtsentscheid
Die Mutter von Archie reagierte folgendermaßen auf das Gerichtsurteil. “Dieses Urteil ist ein schwerer Schlag für Archie und seine Familie. Bei allem Respekt für Herrn Richter Hayden, es ist nicht in Archies bestem Interesse zu sterben. Wir sind nicht einverstanden mit der Vorstellung der Würde im Tod. Das uns aufzuzwingen und seinen Tod zu diesem Zweck zu beschleunigen, ist zutiefst grausam. Es obliegt Gott zu entscheiden, was mit Archie geschehen soll, auch ob, wann und wie er sterben soll.“ Außerdem fügte sie hinzu, dass sie solange kämpfen wird, wie auch ihr Sohn um sein Leben kämpft.
Gerichtsentscheid gegen den Willen der Eltern ist inakzeptabel
Unabhängig der Beweise der Ärzte, die sich auch irren können, ist der Gerichtsentscheid, gegen den Willen der Eltern, inakzeptabel. Solange das Herz des Jungen schlägt und seine Seele seinen Körper nicht verlassen hat, hat niemand das Recht die lebenserhaltenden Geräte abzuschalten, selbst die Eltern nicht. Die Heiligkeit des Lebens, auch wenn oft nur für religiöse Menschen relevant, muss bewahrt werden. Die Rechtsprechung geht immer mehr gegen den Willen der Eltern vor. Eltern fühlen sich machtlos, für das Wohl ihres Kindes entscheiden zu dürfen. Das Gericht nimmt sich aber das Recht heraus festzulegen, wo das Wohl des Kindes liegt. Ähnlich wie beim Selbstbestimmungsgesetz. Eine sorgsame Entwicklung, die weitere Instabilität in den Familien erzeugt.