Weltweit werden mehr Blutspenden und Blutkonserven benötigt, als vorhanden sind. Verschiedene Faktoren führten zu diesem Mangel und die Verbreitung der Corona-Pandemie trug ebenfalls einen großen Teil dazu bei. In Großbritannien benötigt man 100.000 neue Spender, um den Bedarf an Blutkonserven zu decken. In den USA rief das Rote Kreuz erstmals eine nationale Blutkrise aus und in Indien zeigten Studien, dass rund 12.000 Menschen jährlich sterben, weil sie keinen Zugang zur Blutversorgung haben.
Rund 110.000 Menschen profitieren von dem Blutspenden-Weltrekord
Um dem Mangel an Blutkonserven weltweit eine Abhilfe zu verschaffen, hat die internationale Wohltätigkeitsorganisation „Who is Hussain“ am 27. August 2022 den Weltrekord für die größte Anzahl von Blutspenden an einem Kalendertag gebrochen. Unter dem Kampagnennamen #GlobalBloodHeroes realisierten Teams der Organisation in 153 Städten ganze 37.018 Blutspenden. Dabei stellten sie den neuen Weltrekord für „Official World Records“ auf.
Hussain ibn Ali ist die treibende Kraft hinter der Organisation
Der neu aufgestellte Rekord wurde um den Tag von Arbain herum bekanntgegeben, an dem Millionen Menschen aus aller Welt zusammenkommen, um Imam Hussains Vermächtnis zu gedenken. Dieser Imam ist die treibende Kraft und Inspirationsquelle für die Freiwilligen und Unterstützer der nach ihm benannten Organisation.
„Who is Hussain wurde vor etwas mehr als einem Jahrzehnt gegründet, inspiriert durch das mitfühlende Erbe von Hussain ibn Ali. Es ist unglaublich, sich vorzustellen, dass der selbstlose Altruismus dieses Mannes, der vor über tausend Jahren lebte, über 37.000 Menschen dazu inspiriert hat, an der größten Blutspendeaktion der Geschichte teilzunehmen“, kommentierte Muntazir Rai, der Direktor der Organisation, den Erfolg der globalen Kampagne. Aus der selbstlosen Revolution des Imams ziehen die mit Who is Hussain aktiven Menschen Parallelen zu ihren aktuellen Lebenswelten. Dabei geben sie die Werte, für die Imam Hussain einstand, mit ihren Aktionen an ihre Mitmenschen weiter. So realisieren sie unter anderem Blutspenden, aber auch Hilfsaktionen für bedürftige Menschen jenseits von religiösen- oder kulturellen Hintergründen.
Auch in Deutschland brauchen wir mehr Blutspenden
Auch in Deutschland sind wir von der Blut-Knappheit betroffen. Rund 14.000 Blutpräparate benötigen die entsprechenden Stellen, um Patienten zu versorgen. Ein Sprecher des Blutspendediensts des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP, dass derzeit die dringend benötigten Blutspenden mit teils 30 Prozent noch weiter zurückgingen. Nur 3% der Spender in Deutschland spendeten regelmäßig Blut. Um dieses Defizit im tatsächlichen Bedarf auszugleichen und den Lebensverlust von Menschen abzuwehren, fordert der Sprecher des DRK ein Umdenken ein: “Wir brauchen jetzt eine Trendwende, um einen gravierenden Notstand abzuwenden”.
Who is Hussain in Deutschland
Um jenen Notstand abzuwehren, hat sich das deutsche Team von Who is Hussain in den vergangenen Jahren öfter engagiert und auch lokale Blutspendeaktionen organisiert. Auch am Weltrekord wollte sich der deutsche Zweig der Organisation beteiligen, jedoch sagte ihr das DRK aufgrund von Mangel an Kapazitäten eine Kooperation ab. Zweifelsohne hätte eine Einbindung der Freiwilligen, die im Rahmen von Who is Hussain auch in Deutschland Blut gespendet hätten, einen Teil der benötigten Spenden abgedeckt. Denn es zeigte sich in vielen Großstädten, dass die Organisation bei ihren Aktionen durch die Ausweitung des Zugangs und die Bekämpfung von Stereotypen besonders erfolgreich darin war, Spender aus verschiedenen ethnischen Hintergründen zu ermutigen, sich zur Blutspende zu melden, viele auch zum ersten Mal – welche die etablierten Blutspendeorganisationen und Krankenhäuser so dringend brauchen.
Muntazir Rai hob den universalen Charakter des Hussainitischen Einsatzes am Beispiel der Blutspende folgendermaßen hervor: „Blutspenden ist ein universeller Akt des Mitgefühls, der Menschen auf der ganzen Welt vereinen kann – wir alle bluten gleich. Wir freuen uns sehr, dass sich so viele Erstspender gemeldet haben und viele sich verpflichtet haben, erneut zu spenden und dies hoffentlich noch in den kommenden Jahren tun werden“.
Auf dass unsere Gemeinschaften – egal wo wir auf der Welt leben mögen – durch die universelle Botschaft der Revolution Imam Hussains zeitgemäß bereichert werden.