Der pakistanisch-britische Schauspieler Rizwan Ahmed, bekannt als Riz Ahmed ist der erste Muslim, der für den Oscar als Hauptdarsteller nominiert ist.
Er hat kürzlich die Initiative „The Blueprint for Muslim Inclusion“ ins Leben gerufen. Die Initiative bemüht sich die Repräsentation der muslimischen Community in der Film- und Medienbranche zu erhöhen. Die Entgegenwirkung von Stereotypen und der Falschdarstellung von Muslimen, welche die muslimische Gesellschaft in ein aggressives Licht rücken, ist Ziel dieser Initiative. Eine Handvoll prominenter Muslime löst aber nicht dieses Problem, sondern es bedarf der Schaffung neuer Rollen, die dazu beitragen, Geschichten zu erzählen, die nicht antimuslimische Narrative fördern.
Die Initiative würde eine Finanzierung und ein Mentoring für aufstrebende muslimische Geschichtenerzähler beinhalten. Rizwan Ahmed äußerte sich wie folgt: „Der Fortschritt, den einige von uns machen, zeichnet kein Gesamtbild des Fortschritts, wenn die meisten Darstellungen von Muslimen auf der Leinwand entweder nicht existieren oder in diesen stereotypen, giftigen, zweidimensionalen Darstellungen verankert sind.“
Mediale Stereotypen
In der Film- und Medienbranche haben vor allem Muslime und Schwarze mit Darstellungs-, Erzähl- und Deutungsmustern zu kämpfen. So sind ihre Rollen meistens inhaltlich vorstrukturiert und größtenteils alltagsfern. Die traditionellen Medien bestimmen, wer öffentlich sichtbar sein darf und wie diese öffentlich sichtbar sein dürfen. So werden Muslime als Terroristen dargestellt und Schwarze immer wieder in Verbindung mit dem Bild des Kriminellen gebracht. Das dabei ein Islambild entsteht, welches Sichtweisen schürt, die durch rassistische Erzählmustern dominieren, ignoriert man einfach.
Diese Stereotype haben ihren Platz auch schon in der deutschen Medien- und Filmbranche gefunden. Serien wie 4-Blocks wirken diesen Stereotypen nicht entgegen, sondern bekräftigen Vorurteile wie die Clankriminalität oder patriarchalische Familienstrukturen. Missachtet wird dabei jedoch, dass der Islam bzw. jegliche Stereotype genutzt werden, um den Marktwert zu erhöhen. Nicht ein differenziertes Islambild zu schaffen ist das Ziel, sondern die Führung von polarisierten Debatten.
Wir sehen immer wieder, dass es keine mediale Selbstrepräsentierung muslimischer Stimmen gibt. Vielmehr äußern sich in politischen Talkshows bspw. immer wieder angebliche „Islamexperten“ über den Islam und Muslime. Dem sollte man entgegengewirken, indem man jenen Menschen eine Stimme gibt, die für sich selbst sprechen können. Und wenn man diesen Menschen keine Stimme gibt, dann müssen wir selbst Formate schaffen, um diese Themen aufzugreifen und nahbar zu machen.