Nach der eigenen Aussage des Sängers Gil Ofarim auf Instagram konnte er nicht in das Leipziger Hotel „Westin“ einchecken, weil er einen Davidstern offen an einer Kette getragen hatte. Daraufhin ging sein Clip viral. Ein Hotelmitarbeiter habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er seinen Davidsstern abnehmen solle. Die Medien griffen die Story begierig auf und für sie steht von vornherein fest: Gil Ofarim ist in dem Leipziger Hotel Opfer des Antisemitismus geworden. Eine regelrechte Hysterie entfachte. Die beschuldigten Hotelmitarbeiter haben zunächst ihren Job verloren und werden mit Hassmails zugeschüttet. Vor dem Hotel kommt es zu Demonstrationen.
Wer sagt die Wahrheit?
Ein Sprecher der Leipziger Polizei bestätigte heute (am Mittwoch, 6. Oktober), dass man gegen Gil Ofarim ermittelt. Das heißt, dass nicht der Sänger, sondern der Chef des Leipziger Hotels „Westin“, Andreas Hachmeister, Anzeige gegen Gil Ofarim erstattet hat. Demnach befragt das Hotel die Gäste, die zusammen mit Ofarim vor der Rezeption gewartet haben. Ein Gast, der zu dem fraglichen Zeitpunkt in der Lobby gesessen und den Vorfall mitbekommen hat, hat sich demnach an das Hotel gewandt und gesagt, „es stimme alles nicht, was in dem Video zu hören ist.“ Ein Polizeisprecher: “Inhaltlich weichen die Schilderungen von dem ab, was der Musiker in seinem Video angibt.” Demnach hat der Sänger wohl auf seinen vermeintlichen Prominentenstatus gepocht, als sich eine Warteschlange gebildet hatte. Als er nicht bevorzugt behandelt wurde, habe er die „antisemitische Karte“ gespielt, um sich an den Hotelmitarbeitern zu rächen.
Halten wir Folgendes fest: Es steht in diesem „Fall“ Aussage gegen Aussage und man sollte die Ermittlungen abwarten. Auffällig sind die Vorverurteilungen der Hotelmitarbeiter durch die „Qualitätsmedien“. Offenbar will man sich die Gelegenheit, wieder einmal eine „Antisemitismus-Kampagne“ fahren zu können, nicht entgehen lassen. Muslime und insbesondere Muslimas sind übrigens täglich mit solchen Diskriminierungen konfrontiert, aber niemanden interessiert es groß.
Bild: Demonstration vor dem Leipziger Hotel