Die WM in Katar ging für die deutschen Mainstream-Medien so zu Ende, wie sie begonnen hatte – mit scharfen Angriffen auf den Gastgeber Katar aufgrund der Aktion mit Messi.
Es hatte sich offenbar einiges aufgestaut bei den ARD/ZDF-Moderatoren. Mit den ständigen Forderungen nach „Zeichen setzen“ hatten sie es immerhin erheblich mit zu verantworten, dass sich weltweit kübelweise Hohn und Spott über die deutsche Nationalmannschaft entlud. Doch wer nach Ansätzen einer kritischen Selbstreflexion bei diesen Medien sucht, wird bitter enttäuscht werden. In der Gewissheit, über die allein seligmachende LGBT-Wahrheit zu verfügen, lassen sie sich von niemanden beirren.
Als unbelehrbar erwiesen sich auch die Kommentatoren des WM-Finales. Sie beklagten, dass mit Argentinien mit seinem Star Messi Fußballer gewannen, die kein Qatar-Bashing betrieben und nie bemüht waren, „Zeichen zu setzen“. Das sei ein Glücksfall für den bösen Emir, der so keine Kritik und „Zeichen“ bei der Siegerehrung und Abschlussfeier fürchten musste, so der Grundtenor der Berichterstattung. Eine Anerkennung der reibungslosen Organisation, eines der wohl spannendsten Endspiele der WM-Geschichte in einem Stadion mit begeisternder Stimmung – das wäre eindeutig zu viel verlangt.
Der Bischt
Doch damit nicht genug. Es hagelt erneut Empörung und Kritik aus dem deutschen Mainstream-Medienwald. Man habe dem argentinischen Superstar Messi bei der Siegesfeier seinen größten Moment genommen (was schon Schweinsteiger gleich nach dem Spiel meinte). Mehr noch: Der unschuldige Messi sei vom Emir und der katar. Diktatur benutzt worden und Katar habe sich den Sieg angeeignet. Und er hat sich das gefallen lassen, hat kein “Zeichen gesetzt”.
Wie das? Messi bekam bei der Siegerehrung vom Emir Katars einen Bischt, ein traditionelles Gewand, umgelegt. Damit hätte sich Katar die Jubelbilder gewissermaßen angeeignet, den Moment des Sieges „katarisiert“ (ZDF).
Nützt es noch etwas darauf hinzuweisen, dass das Umhängen eines Bischt in der arabischen Tradition der Golfstaaten als hohe Ehrung gilt und sich der Gastgeber einer WM wohl eine Ehrung überlegen darf? Das war in der Vergangenheit nicht anders. Im Jahr 1970 setzten die mexikanischen Gastgebern dem brasilianischen Star Pelé einen mexikanischen Hut auf.
Doch bei der Diskussion geht es inzwischen um viel mehr, es ist ein Kulturkampf. Die deutschen Mainstream-Medien missionieren für eine Ideologie, selbst in Kinderprogrammen ist die Regenbogenfahne nicht mehr wegzudenken. Die Zerstörung der Familien und Gesellschaften führt man unter dem Deckmäntelchen des Kampfes um die Menschenrechte.