Gesundheitsminister Karl Lauterbach empfiehlt gesunden Menschen ein Glas Wein oder Bier am Tag zu trinken. Schaut man sich aber das Konsumverhalten der Bürger an und wie schnell Alkohol schädlich wird, ist solch eine Empfehlung gefährlich.
Das erste Glas Wein ist gesund, ab dem zweiten überwiegt bereits der Schaden
Karl Lauterbach empfiehlt in diesen Tagen den gesunden Mitbürgern ein Glas Wein oder ein Glas Bier. Gleichzeitig warnt er aber auch, dass der positive Effekt nur für ein Glas gilt. Ab dem zweiten Glas überwiegen die schädlichen Wirkungen leicht. Er selbst, der gerne Wein trinkt, halte aber streng Maß. Schaut man sich den Alkoholkonsum in Deutschland an, wird man schnell feststellen, dass es in den seltensten Fällen nur bei diesem einen Glas bleibt.
Im Jahr 2021 tranken die Deutschen im Schnitt 92 Liter Bier pro Kopf. Bier kann durch den enthaltenden Hopfen und Malz durchaus einen positiven Effekt auf den Körper haben. Bei dem Hopfen ist der Effekt jedoch nicht nennenswert, da er zu stark im Bier verdünnt ist. Der positive Effekt des Malzes im Bier kann auch durch Wasser oder Tee erzielt werden. Jeglicher positive Effekt des Alkohols wird jedoch lauter einer Studie durch erhöhten Konsum gänzlich aufgehoben. Hinzu kommt, dass Bier, welches selbst hohe Kalorien enthält, den Appetit fördert und man durch den erhöhten Konsum mehr isst, welches wiederum zu Übergewicht führen kann.
Kleine Mengen Alkohol sind bereits schädlich
Die in einer britischen Studie ermittelten Alkoholmengen, bei denen es zu einer Schädigung des Gehirns kommen kann, gelten nach deutschen Richtlinien als „risikoarm“. Bereits 0,1-0,2 Promille reichen aus, um das Denkvermögen und die Konzentrationsfähigkeit zu beeinträchtigen. Dabei gilt Deutschland als Hochkonsumland. In einer Studie der BZgA zum Konsumverhalten trinken rund 72 Prozent wöchentlich Alkohol. Bei 14,6 Prozent ist das Verhalten riskant, da sie besonders viel auf einmal konsumieren. Einige Risiken sind psychische Störungen, Lebererkrankungen, Bluthochdruck und Krebserkrankungen.
Durch schädlichen Alkoholkonsum entstehen laut BZgA jährlich Kosten in Höhe von 57 Millionen Euro in Form von Rehamaßnahmen und Frührenten. Analysen gehen von jährlich etwa 74.000 Todesfällen durch Alkoholkonsum allein oder bedingt durch den Konsum von Tabak und Alkohol aus. 2021 gab es laut einer Erhebung vom Statistischen Bundesamt knapp 37.000 Unfälle unter Alkoholeinfluss, dabei starben 197 Menschen.
Alkohol für junge Menschen schädlicher
In einer groß angelegten Studie fand man heraus, dass Alkohol besonders bei jüngeren Menschen überaus schädlich ist und sie gar nicht erst trinken sollten. Die Wissenschaft habe in den vergangenen Jahren in hunderten Studien deutlich bewiesen, dass Alkohol den menschlichen Körper vielfach schädigt, sagte Richard Piper, Chef von Alcohol Change UK.
“Wir waren uns dessen vorher nicht bewusst, und zu vielen von uns trinken weiterhin, als ob diese Revolution unseres Wissens nicht stattgefunden hätte.”
Richard Piper, Chef von Alcohol Change UK
Dabei hat der Alkoholkonsum gerade bei jüngeren Menschen in der Pandemie zugenommen. Die meisten tranken pandemiebedingt alleine. Wer jedoch in jungen Jahren alleine trinkt, hat laut einer Studie ein höheres Risiko mit Mitte 30 Alkoholiker zu werden – vor allem Frauen. Der Hauptgrund, warum junge Menschen alleine trinken, sei die Bewältigung negativer Emotionen.
Das Bundesministerium für Gesundheit gibt an, dass 6,7 Millionen Menschen in Deutschland, die zwischen 18 und 64 Jahren alt sind, “Alkohol in gesundheitlich riskanter Form” konsumieren. Etwa 1,6 Millionen Menschen dieser Altersgruppe gelten demnach als alkoholabhängig. Dabei ist der Weg zu Abhängigkeit meist ein schleichender und beginnt mit dem ersten Glas und dem gelegentlichen Erleichterungstrinken.
Auch im Bundestag ist der Alkoholkonsum keine Seltenheit
Bereits im Jahre 1983 sagte der Bundestagesabgeordnete Joschka Fischer folgendes über den Bundestag: “Der Bundestag ist eine unglaubliche Alkoholikerversammlung, die teilweise ganz ordinär nach Schnaps stinkt. Je länger die Sitzung dauert, desto intensiver.”
Im Internet gibt es das ein oder andere Video, auf dem Politiker ganz offensichtlich angetrunken im Bundestag Reden halten.
In Anbetracht all dieser Fakten ist es traurig zu sehen, dass der Gesundheitsminister statt mehr über die Gefahren des Alkoholkonsums zu sprechen, den mäßigen Konsum empfiehlt. Der Islam ist was das Alkoholverbot angeht sehr streng und verbietet nicht nur den Konsum, sondern unter anderem auch den An- und Verkauf von Alkohol.
Sie befragen dich über Berauschendes und Glücksspiel. Sprich: “In beiden liegt großes Übel und Nutzen für die Menschen. Doch ihr Übel ist größer als ihr Nutzen.”
Sure 2 Vers 219 des heiligen Korans