Heute, am 3. Juli 2021, jährt sich der Abschuss eines Airbus der Iran Air (Flug 655). Der Airbus, der sich auf dem Flug von Bandar Abbas (Iran) nach Dubai befand, wurde von der USS Vincennes abgeschossen. An Bord der Maschine befanden sich am 3. Juli 1988 275 Passagiere und 15 Besatzungsmitglieder, die bei dem Abschuss alle ums Leben kamen.
Nach Darstellung der US-Behörden meldeten die Computersysteme der USS Vincennes, dass es sich bei dem Airbus der Iran Air (Flug 655) um ein anfliegendes F-14-Kampfflugzeug der iranischen Luftwaffe handeln würde. Dazu muss man wissen, dass der Airbus über einen zivilen Transpondercode verfügte und sich im kommerziellen Flugkorridor „Amber 59“ befand. David Carlson, der Kommandant eines sich in der Nähe befindenden amerikanischen Kriegsschiffs, war verwundert, weil die USS Vincennes die Absicht ankündigte, ein Flugzeug anzugreifen, bei dem es sich eindeutig um eine zivile Linienmaschine handelte. (Chomsky, Wer beherrscht die Welt, S. 219)
Daniele Ganser spricht in dieser Zeit (des Abschusses) von einem „nicht formelle(n), aber faktische(n) Kriegseintritt der USA auf Seiten des Kriegsverbrechers Saddam Hussein.“ (Ganser, Illegale Kriege, S. 208) Am 18. April 1988 hatten die USA iranische Schiffe direkt angegriffen und auch iranische Ölplattformen zerstört. Die USA zeigten mit dem Abschuss des Passagierflugzeugs, wie weit sie zu gehen bereit waren.
Fehlende Reue? Fehlanzeige
Bis heute scheinen die Amerikaner, aber nicht wirklich ihre Schuld einzugestehen. Vielmehr noch erhielt Captain Rogers, der Kommandant der USS Vincennes, für sein Verhalten einen Orden und auch die anderen am Abschuss beteiligten Offiziere wurden befördert. Die Arroganz der USA kommt auch in den folgenden Worten des damaligen Vizepräsidenten George H.W. Bush Sr. gut zum Ausdruck: „I will never apologize for the United States – I don’t care what the facts are.” („Ich werde mich nie für die Vereinigten Staaten entschuldigen – es ist mir egal, was die Fakten sind.“)