„Trink!“ – Monat Ramadan und deutscher Alltag

„Trink!“ – Monat Ramadan und deutscher Alltag

Der heilige Monat Ramadan steht vor der Tür und Muslime weltweit freuen sich auf die Öffnung der heiligen Tore Gottes. Nicht aber freuen wird sich der 8-jährige Ahmad aus Cuxhaven*. Letztes Jahr im Monat Ramadan zwang seine Lehrerin ihn, im Unterricht die Wasserflasche zu trinken, die seine Mutter ihm im Schulrucksack mitgegeben hatte. Er wollte jedoch nicht trinken, weil er weiterhin fasten wollte, woraufhin die Situation eskalierte. Dies ist leider eine wahre Geschichte und kein Einzelfall!

Solch ein Islamhass, den unter anderem die sogenannte Islamexpertin Seyran Ates befeuert:

„Wie kann es sein, dass aufgrund der Pluralität der Gesellschaft verlangt wird, dass sie Islamexperten sind? Das müssen sie nicht. Sie müssen keine Experten im Islam sein, und sie dürfen nicht kritisiert werden, dass sie es nicht sind. (…) In den 80er-Jahren gab es das noch nicht in dieser Dimension. Ich bin als muslimisches Kind hier zur Schule gegangen, und Kinder in der Grundschule haben noch nicht gefastet und hatten keine Kopftücher oder Burkinis getragen.“

Islamexperten ohne Expertise

Das Wort Islamexperte beinhaltet die Expertise des Islam, man sollte also die arabische Sprache perfekt beherrschen, den Quran richtig lesen und verstehen können, die Geschichte kennen, sich politisch mit der aktuellen Lage befassen und ein Expertenurteil abgeben und vieles Weitere mehr. Wohingegen den Islamexperten hier in Deutschland jegliche Expertise in jeglichem Bereich fehlt und ihr Hauptziel die Muslime in der deutschen Gesellschaft aufzuhetzen ist. Solche Islamexperten sind leider nicht von Gebrauch.

Also nein, wir brauchen und verlangen keine sogenannten Islamexperten und wir verlangen auch keine Rücksichtnahme. Aber, dass ein Muslim jedes Jahr aufs neue, die Erlaubnis der Schule braucht, um zu fasten ist ein Eingriff in die Religionsfreiheit.

Seyran Ates Argumentation mal so dahingestellt, ohne sie zu bewerten, in den 80er Jahren gab es auch noch kein Internet oder Handys. Sollen wir deshalb alles Neue und jede Weiterentwicklung verbieten und abschaffen?

Wie verhält es sich mit unserem anderen Islamexperten Ahmad Mansour:

„Fasten, das die Gesundheit von Kindern gefährdet, ist nicht zu rechtfertigen.“

Wer hat es denn gerechtfertigt? Diese Regel gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, jeder der seine Gesundheit durch das Fasten gefährdet, darf nicht fasten. Im Heiligen Quran steht in der Sure Bakara 185. Vers:

„Wer von euch nun in dem Monat anwesend ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, für den gilt eine Anzahl anderer Tage. Gott will für euch Erleichterung, Er will für euch nicht Erschwernis,(…)“

Ich weiß nicht, warum diese scheinbaren Islamexperten noch nicht einmal die deutsche Übersetzung des Quran lesen möchten. Sie wollen anscheinend nur aufreißerisch und fanatisch gegen Muslime kämpfen.

Dankenswerterweise dürfen die Kinder und Jugendlichen dieses Jahr zum Beginn des Monats Ramadan die Ferienzeit genießen und können wenigstens für eine kurze Zeit den Ärger der Lehrer und Direktoren in Bezug auf das Fasten ausblenden.

Wir wünschen euch allen einen gesegneten Monat Ramadan, auf dass wir inshallah unseren Zielen näher kommen mögen.

*Daten sind der Redaktion bekannt und wurden verändert.