Lützerath – Polizei setzt Wasserwerfer und Schlagstöcke gegen Klimaaktivisten ein

Lützerath – Polizei setzt Wasserwerfer und Schlagstöcke gegen Klimaaktivisten ein

Tausende Menschen demonstrieren gegen die Abbaggerung des Dorfes Lützerath in NRW. Dabei schreckt die Polizei nicht davor zurück Gewalt in Form von Schlagstöcken, Pfefferspray und Wasserwerfer anzuwenden.

Demonstrationen in Lützerath richten sich gegen den Energiekonzern RWE

Seit Mittwoch räumt die Polizei das von Aktivisten besetzte Dorf. Grund ist das Kohlevorkommen unter der Erde in Lützerath, den der Energiekonzern RWE abbauen möchte.

Scheinbar eskalierte die Situation vor Ort jedoch, sodass die Polizei Wasserwerfer und Pfefferspray gegen die Demonstranten einsetzte. Außerdem haben sie sogenannte Mehrzweckstöcke gegen Vermummte eingesetzt, die versucht hätten, eine Polizeikette zu durchbrechen. Per Lautsprecher drohte die Polizei mit dem weiteren Einsatz von Wasserwerfern sowie körperlicher Gewalt, sollten die Aktivisten den Platz nicht räumen.

Zuvor waren die Klima-Demonstranten bei einer Kundgebung aufgefordert worden, bis nach Lützerath vorzudringen. Einige Vermummte hielten sich am Rande des Tagebaus auf. Dabei seien auch Feuerwerkskörper und Schlamm in Richtung der Einsatzkräfte geflogen.

Währenddessen zeigt sich der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach entsetzt, dass hunderte Demonstranten sich unmittelbar an die Kante des Braunkohletagebaus stellen und somit ihr Leben gefährden. Der Aufenthalt sei nun aber gefährlicher als ohnehin schon, da der Boden durch den Dauerregen aufgeweicht sei.

Klimaaktivistin Greta Thunberg spricht den Demonstranten in Lützerath Mut zu

Auch die bekannte Klimaaktivistin Greta Thunberg richtet sich an die Demonstranten und spricht ihnen Mut zu.

 „Lützerath ist noch da, und solange die Kohle noch in der Erde ist, ist dieser Kampf nicht zu Ende“, sagte sie vor einer großen Menschenmenge. Sie bezeichnete auch die Menschen, die in den Baumhäusern sitzen und Lützerath seit Jahren verteidigen als die wahren Führungspersönlichkeiten, anders als die sogenannten Führungspersönlichkeiten der Regierungen und Konzerne. Von ihnen sei keine Veränderung zu erwarten. Sie sieht die große Zahl an Teilnehmern (35.000 laut Veranstalter) als „Zeichen der Hoffnung“.

Auch die Parteivorsitzende der Linken, Janine Wissler, äußert die Solidarität ihrer Partei den Demonstranten gegenüber.

Polizeigewalt gegen die Demonstranten legitim?

Viele Menschen kritisieren im Netz die Polizeigewalt gegen die Demonstranten. Es gibt aber genauso viele Stimmen, die die Polizeigewalt legitimieren, da die Demonstranten die Polzisten angreifen und nicht bereit sind den Platz zu räumen. Per Gesetz haben die Polizisten das Recht Gewalt anzuwenden.

“Jeder polizeiliche Verwaltungsakt kann grundsätzlich mit Zwang durchgesetzt werden”, erklärt Clemens Arzt, Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der HWR Berlin.

Dabei reicht es nach herrschender Rechtsprechung schon aus, wenn eine Person einer polizeilichen Anordnung nicht nachkommt. “Auf die Rechtmäßigkeit der Anordnung kommt es dabei im Regelfall nicht an, was rechtsstaatlich natürlich problematisch ist.”, so Arzt.

Wie dem auch sei, dass es hier Meinungsunterschiede gibt, ob die Gewaltanwendungen legitim seien oder nicht, ist deutlich. Die Frage ist nur, wieso dieselben Menschen, den Polizisten hierzulande das Selbstverteidigungsrecht und das Recht die allgemeine Ordnung aufrechtzuerhalten zusprechen, jedoch dieselben Rechte den Polizisten im Iran absprechen? Es gibt eindeutiges Videomaterial, wo iranische Demonstranten Menschen und Polizisten auf offener Straße mit Steinen verletzen, schlagen und sogar töten. Trotzdem kritisiert man dann die Vorgehensweise der Polizei, oder die Urteile, die laut herrschendem Gesetz im Iran getroffen werden. Schnell wird der Botschafter einbestellt, wenn die Todesstrafe vollstreckt wird. Den US-amerikanischen Botschafter hat man beispielsweise nach der letzten Hinrichtung in den USA nicht einbestellt. Es geht wie immer nur um eigene Interessen und nicht um das Einsetzen für Frauenrechte oder Gerechtigkeit!

Lützerath
Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten in Lützerath

Rassismus-Skandal bei Polizeieinsatz in Berlin

Rassismus-Skandal bei Polizeieinsatz in Berlin

Ein Video von einem Polizeieinsatz in Berlin schockierte das Internet. In dem Video sind zwei Polizeibeamte zu sehen, die einen Mann in seinem Schlafzimmer vor den Augen seiner Kleinkinder verhaften und dabei ihren Rassismus durch Äußerungen offen nach außen zeigen. Zu dem Video folgt weiter unten im Text eine genauere Beschreibung.

Unrechtmäßige Polizeigewalt bleibt nahezu unbestraft

Die Aufregung und die zurecht entbrannte Debatte im Netz richtet sich an dieser Stelle nicht nur auf dieses Ereignis. Vielmehr geht es um den Rassismus unter Polizeibeamten, welcher in der Mehrheit der Fälle ungeahndet bleibt und mehrheitlich nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Scheinbar waren auch diese Beamten sich ihrer Machtposition derart bewusst, dass sie dieses gewaltvolle Vorgehen und diese klar rassistischen Bemerkungen vor laufender Kamera hervorbrachten. Teilweise teilte einige im Netz auch die Meinung, es läge kein Rassismus vor, was gänzlich abzulehnen ist, da Aussagen wie: „Das ist mein Land und du bist hier Gast“ der Beweis der Einstellung ist, die in diesem Moment der emotionalen Entladung zutage gekommen ist – wie auch weitere Aussagen, die weiter unten im Text beschrieben werden.  

Fakt ist, dass es in Bezug zu rechten Einstellungen innerhalb des Sicherheitsapparates und der Polizei eine Toleranz gibt, die letztendlich auch in Verbindung zu den Morden des NSU gestellt werden kann und womöglich bei den Hanau-Morden nicht ausblieb. Die erhöhte Polizeigewalt bei Einsätzen gegenüber Menschen nicht-deutscher Herkunft ist ebenso belegt. Eine Studie an der Universität Bochum ergab 12.000 Verdachtsfälle unrechtmäßiger Polizeigewalt pro Jahr. Dies sei fünfmal mehr, dass zur Anzeige gekommen ist. Strafrechtlich ahndete die Polizei die Anzeigen nur selten, weniger als zwei Prozent der Fälle kämen vor Gericht und weniger als 1 Prozent endeten mit einer Verurteilung. Oft stehe das Wort der Bürger gegen das der Beamten.

Bodycams als Lösungsansatz?

In diesem Fall in Berlin konnte man die Ermittlungen gegen den Polizisten erfolgreich einleiten, da die Familie alles aufgezeichnet hat. Eine Debatte über Bodycams bei Einsätzen wurde von der SPD eingeleitet, die Grünen und die Linken sind dagegen. Ohne auf diese politische Debatte einzugehen: Viel eher sollte Anti-Rassismusarbeit innerhalb der Reihen der Polizei und der Verwaltung erfolgen, die Sensibilisierung gegenüber rassistischem Verhalten während der Ausbildung verankert und rechtswidriges Vergehen ausnahmslos geahndet und mit einer Suspendierung vom Dienst geschlossen werden.

Dienstrechtliche Konsequenzen für den Polizisten

In diesem Fall reagierte die Berliner Polizei schnell und teilte mit, dass der Polizist in den Innendienst versetzt sei und weitere dienstrechtliche Konsequenzen folgen würden. Somit steht das rassistische, unrechtmäßige Verhalten von dem Polizeibeamten fest und dass dessen Verhalten sich nicht rechtfertigen lässt. Gleich welche Schuld oder Strafe den zu Verhaftenden trifft. Diese beiden Aspekte gegeneinander aufzuwiegen und das verachtende, rassistische Verhalten der Polizei als unprofessionell abzuwerten, ist sehr problematisch und bestärkt lediglich populistische Stimmen. Grund für die umstrittene Verhaftung soll das Erschleichen von Leistungen durch den Ehemann gewesen sein, die Summe von 750€ soll der Mann am selben Tag noch entrichtet haben. Gegen die Frau hielt man eine Gefährderansprache, was ebenfalls am selben Tag noch erfolgt sein soll. Die Polizisten selbst leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands, tätlichen Angriffs und versuchter Gefangenenbefreiung gegen das aus Syrien stammende Ehepaar ein.

Die Situation, die viral ging

Es folgt eine Schilderung des Videos, das viral ging: Das Video beginnt bereits mit dem Geschrei von zwei Kleinkindern, die sich im selben Zimmer befinden, in dem der Vater von den Beamten mit Gewalt niedergestreckt und sodann gefesselt wird. Der Ton und die Wortwahl der Beamten dem Ehepaar gegenüber sind gänzlich entwürdigend, fernab von der Gewalt, die dem Mann entgegengebracht wird, weil jener sich scheinbar gegen die Verhaftung gewehrt hat. Der Mann, der von beiden Beamten auf den Boden gedrückt wird, schreit, woraufhin die Ehefrau den Arm des einen Beamten festhält, der gerade ihren Mann überwältigt. Hieraufhin ruft der Beamte ihr zu: „Wenn du noch einmal anfässt [sic!], liegst du daneben, hast du mich verstanden?“. Es folgt ein Schnitt im Video und in der nächsten Szene sitzt der gefesselte Mann auf seinem Bett. Durchgehend hört man das aufgebrachte Weinen von Kindern.

Das ist mein Land!

Eines der kleinen Kinder nimmt das Video auf, scheinbar abwechselnd mit seiner Mutter. Von dem insgesamt 5-minütigen Video, ging knapp eine Minute im Internet viral, in dem zu sehen ist, was zu Ermittlungen wegen fremdenfeindlicher Beleidigung gegen einen der Polizisten führte. Die Frau schreit die Beamten an, und sagt, dass drei Kinder das nun gesehen hätten. Der Polizist erwidert: „Geh raus!“. „Das ist mein Haus!“, schreit die Frau zurück. „Das ist mein Land und du bist hier Gast!“, erwidert der Polizist. Das Ehepaar, das nicht gut genug deutsch spricht, versucht sich zu wehren. Die Frau wirft den Polizisten vor, ihren Mann geschlagen zu haben. Einer der Polizisten sagt: „Hier hat keiner geschlagen, wir haben ihn zu Boden gebracht.“

Der andere Polizist, der unmittelbar vor der Frau steht, zeigt zeitgleich dazu drohend mit dem Finger auf die Frau und spricht mit ruhiger, leiserer Stimme: „Halt die Fresse, fass mich nicht noch mal an!“ Der Ehemann schreit aufgebracht, dass der Polizist so nicht mit seiner Frau sprechen soll und die Antwort vom Polizisten, wieder mit dem Finger auf ihn herabzeigend: „Deine Frau hat nicht so mit mir zu sprechen. Du bist hier in unser‘m Land, ihr habt nach unseren Gesetzen euch zu verhalten.“ [sic! Hervorhebung durch Autor] Dann richtet er sich wieder zur Ehefrau, die sich über die Aussage aufregt und wiederholt seine vorherige Drohung ihr gegenüber und fügt noch hinzu: „Ick bringe dich ins Gefängnis.“

Gleiches Recht für alle

Der Rechtsextremismus ist nach wie vor die größte Bedrohung für unsere Demokratie. Der Staat muss diesen an der Wurzel angehen und in den eigenen Reihen anfangen. Es helfen auch keine Bodycams, solange die Beamten in derartigen Situationen unantastbar sind. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Der Mensch hier ist nicht näher definiert. Und an dieses Gesetz haben sich in Deutschland alle zu halten.

Polizist
Rassismus ist auch ein Virus




Mehrere Tote bei Polizeieinsätzen – neutrale Aufarbeitung nicht gegeben

Mehrere Tote bei Polizeieinsätzen – neutrale Aufarbeitung nicht gegeben

In weniger als zehn Tagen sind vier Menschen bei vier verschiedenen Polizeieinsätzen ums Leben gekommen. Drei von ihnen wurden von der Polizei erschossen. Besonders tragisch war der Tod eines 16-jährigen Flüchtlings aus dem Senegal, der mit einer Maschinenpistole durch fünf Schüsse ums Leben kam.

16-jähriger Senegalese war anscheinend suizidgefährdet

Der Tod des Jugendlichen ereignete sich in Dortmund. Ein Mann verständigte die Polizei, da sich der Senegalese, namens Mohammed D., im Innenhof einer katholischen Jugendhilfeeinrichtung, ein Messer vor den Bauch hielt. Mohammed D. war psychisch auffällig gewesen und hatte sich einen Tag in einer Psychiatrie aufgehalten. Insgesamt waren elf Polizisten bei dem Einsatz beteiligt. Ein 29-jähriger Polizeikommissar sicherte die Situation mit einer Maschinenpistole (MP 5) im Hintergrund ab.

Entwaffnungsversuche durch Pfefferspray schlugen fehl, woraufhin der Jugendliche die Polizisten mit dem Messer angriff. Als die Situation weiter zu eskalieren drohte und elf Polizisten es nicht schaffen einem 16-jährigen Jungen ein Messer abzunehmen, schießt der Polizeikommissar mit seiner MP 5 sechs Kugeln auf Mohammed D. Von diesen sechs Kugeln treffen ihn fünf unter anderem in Kiefer, Bauch und Brust. Nachdem Einsatz hagelt es viel Kritik und Fragen. Wieso musste eine MP 5 eingesetzt werden? Hätte die Polizei den Jungen nicht anders kampfunfähig machen können?

Einen Tag zuvor stirbt in Recklinghausen ein Mann bei Polizeieinsatz

In Recklinghausen verstarb ein 39-jähriger Mann, nachdem jemand die Polizei in seine Wohnung rief. Der Mann randalierte, sodass die Polizei gezwungen war ihn zu fixieren. In Folge dessen verlor der Mann das Bewusstsein, sodass er mit einem Krankenwagen in ein Krankenhaus gebracht wurde und dort verstarb.

Untersuchungsverfahren der beiden Polizeieinsätze sind nicht neutral

Im Falle des 16-jährigen Senegalesen in Dortmund ermittelt aus Neutralitätsgründen die Polizei in Recklinghausen. Umgekehrt ermittelt im Falle des verstorbenen 39-jährigen Mannes in Recklinghausen, aus Neutralitätsgründen, die Polizei in Dortmund. Wie die Polizei hier die Neutralität wahren möchte, ist sehr fragwürdig. Aus diesem Grund fordert der Deutsche Anwaltverein (DAV) die Einrichtung unabhängiger Beschwerdestellen. Dadurch soll tatsächlich die Neutralität bei der Aufarbeitung der Einsätze sichergestellt werden.

Polizei beendet zwei weitere Einsätze ebenfalls mit tödlichen Schüssen

Ebenso tötete die Polizei am 02.08.2022 einen 23-jährigern Mann, nach einer Eskalation im Frankfurter Bahnhofsviertel, durch einen Kopfschuss. Der polizeibekannte Mann bedrohte Prostituierte mit einem Messer und verletzte einen Polizeihund schwer.

In diesem Fall übernimmt die LKA die Ermittlungen. Die LKA, also das Landeskriminalamt, ist eine Einrichtung deutscher Landes-Polizeien.

Einen Tag später hat die Polizei bei einer Zwangsräumung in Köln den 48-jährigen Mieter, nach Eskalation der Situation, erschossen.

Aus Neutralitätsgründen übernimmt in dem Fall die Polizei Bonn die Ermittlungen des Falls.

Es bleibt zu hoffen, dass der Staat schnellstmöglich neutrale Untersuchungsstellen schafft, damit diese die Einsätze genau aufarbeiten können. Nur so kann man bei fahrlässigen Fehlern die Verantwortlichen zu Rechenschafft ziehen. Dadurch wird auch ein Zeichen gesetzt, dass solche Taten nicht unbestraft bleiben, da es sehr naheliegend ist, dass die Polizei die eigenen Kollegen schützt. Einen amerikaähnlichen Zustand, in der die Waffe leichtfertig abgefeuert wird und die Polizeibrutalität sehr hoch ist, ist das Letzte was wir in Deutschland noch gebrauchen können.

Polizeieinsätzen, Polizeibrutalität

Auf deutsch: Polizeibrutalität

Jayland Walker – 90 Schüsse aufgrund eines Verkehrsdeliktes.

Bei einem Polizeieinsatz in den USA wurde ein junger 25-jähriger schwarzer Mann namens Jayland Walker brutal hingerichtet. Die Polizei in Akron im Bundesstaat Ohio, veröffentliche mehrere Videos des Einsatzes am 27. Juni. In den Videos ist eine Verfolgungsjagd erst mit dem Auto und dann zu Fuß zu sehen.

Bodycam des Polizisten zeigt die Tat.
Das Bild, das von der Bodycam eines Polizeibeamten aufgenommen und vom Akron Police Department zur Verfügung gestellt wurde, zeigt einen Polizeibeamten, der sich dem Fahrzeug von Jayland Walker nähert. © Akron Police Department/AFP

Ein Verkehrsdelikt führt zu Verfolgungsjagd mit Schüssen

Die Beamten wollten Walker aufgrund eines Verkehrsdelikts anhalten. Der junge Mann flüchtete jedoch und soll dabei selbst einen Schuss abgegeben haben. Anfangs versuchten die Polizisten den jungen Mann mit einem Taser zu stoppen und wechselten dann erst auf normale Schusswaffen. Der Anwalt der Familie stellt diese Darstellung jedoch in Frage.

Stephen Mylett der Polizeichef erklärt, dass acht Polizisten „direkt involviert“ waren. Außerdem bestätigt er, dass Jayland Walker unbewaffnet war, als das Feuer auf ihn eröffnet wurde. Die Polizisten fanden seine Waffe später in seinem Wagen.

„Aus einer routinemäßigen Verkehrskontrolle, die wahrscheinlich mit einer Verwarnung oder einem Strafzettel enden würde, wurde eine Verfolgungsjagd“, so Mylett. 

60 Schusswunden am Körper des getöteten Jayland Walker

Laut Polizeiangaben erlitt der Körper von Jayland Walker 60 Schusswunden. Ob diese auch von 60 Kugeln stammen sei unklar, da es sich um Ein- und Austrittswunden von Kugeln handeln könnte. Die hohe Zahl bleibt nichtsdestotrotz erschreckend. Sie zeigt erneut die extreme Brutalität mit der die Polizei in den USA agiert.

Was sind die Gründe für solche Taten?

Häufig erreichen uns solche Nachrichten aus dem Land, in dem alles möglich ist. Ist doch die USA Vorbild für alle Menschen auf der Welt. Ein Vorreiter in Sachen Freiheit und Demokratie. Wieso gehen Polizisten dann besonders häufig extrem brutal mit den Minderheiten um, wie vor 2 Jahren geschehen mit George Flyod?

Liegt es vielleicht daran, dass die Grundausbildung zum Polizisten in den USA im Durchschnitt nur 6 Monate dauert? Zum Vergleich dauert die Ausbildung zum Polizisten in Deutschland in der Regel 30 Monate. Diese kurze Zeit reicht anscheinend nicht aus, um den Polizisten zu erklären, wie eine Situation deeskalierend gelöst werden kann. Dass sie die eigene Machtposition nicht ausnutzen dürfen, scheint auch kein Bestandteil der Ausbildung zu sein.

Es könnte aber auch daran liegen, dass es in den USA ein tiefsitzendes Rassismus-Problem gibt. Besonders die schwarze Minderheit bekommt dies oft zu spüren.

Hinzu kommt, dass das lockere Waffengesetz sicherlich dazu führte, dass Jayland Walker eine Waffe bei sich tragen konnte. Diesen Umstand werden die Polizisten mit Sicherheit nutzen, um ihre Tat rechtzufertigen. Das die Waffe im Auto blieb, wird nichts daran ändern können, dass eine “potentielle Gefahr” von ihm ausging.

Was auch der Grund genau sein mag, das Kartenhaus, dass die USA das beste Land der Welt sei und jeder Mensch die gleichen Chancen und Rechte genießt und die USA somit ein Vorbild für den Rest der Länder darstellt, fällt immer mehr in sich zusammen.

Der 25-jährige Jayland Walker.
Der 25-jährige Jayland Walker.