In Bergheim, einer Kleinstadt bei NRW, durfte zunächst eine 21-Jährige Muslima mit Kopftuch nicht an der Bundestagswahl teilnehmen. Sie ging am Sonntag in ihr Wahllokal und die Wahlhelfer forderten sie auf ihr Kopftuch auszuziehen. Natürlich stimmte sie diesem nicht zu, da mehrere Männer sich im Raum befanden und verließ ohne zu wählen das Lokal.
Im Wahllokal selbst begründete man die Aufforderung mit einem neuen Gesetz nachdem es ein Verhülungsverbot gäbe. Draußen versuchte die Frau herauszufinden, ob es wirklich ein solches Gesetz gibt und wurde nicht fündig. Sie ist nochmal rein und fragte nach der konkreten Rechtsgrundlage für diese Behauptung. Es kam keine Antwort und die Wahlhelfer bestanden weiterhin darauf sie solle ihr Kopftuch ausziehen.
Die Frau meldete den Vorfall beim Rathaus in Bergheim. Dort war man über das Ereignis und dem angeblichen Gesetz irritiert. Ein Anruf des Rathauses klärte die Angelegenheit im Wahllokal und siehe da, die Frau konnte letzlich doch Ihre Stimme abgeben.
Nach intensiveren Recherchen eines Journalisten ist der Fall leider pikanter als gedacht.
Die Frau forderte die Namen der Wahlhelfer und eine Entschuldigung. Beides bekam sie nicht.
Sie beschwerrt sich auch über all die anderen hijabtragenden Frauen, die vor ihr wählen wollten und die Verhinderung leider hinnahmen und schließlich ihre Stimme nicht geben konnten.
Entschuldigung?
Die Stadt Bergheim gab aufgrund des Medienrummels eine Pressemitteilung. Unverschämterweise geht die Stadt mit dem Vorfall so um als wäre es eine Art Versehen und lediglich ein Missverständnis von nur einer einzigen Wahlhelferin. Aus dem Video und dem Berichten der Frau selbst ist jedoch ganz klar hervorgegangen, dass alle Wahlhelfer im Lokal diese verscheuchen wollten. In der Preissemitteilung wird ausserdem von einen einzelnen Vorfall gesprochen. Auch das entspricht nicht der Wahrheit, denn die Wählerin hatte draußen andere Kopftuchtragende Wählerinnen getroffen die ebenfalls von Wahl abgehalten wurden.
Zu guter Letzt besteht die Stadt Bergheim darauf der Fall habe keinerlei ausländerfeindlichen Hintergrund. Immerhin entschuldigte sich die Stadt bei der Frau, denn das war das Mindeste was sie tun konnte.