Ein vernünftiger Muslim (bzw. eine Muslima) versteht in seinem (bzw. ihrem) alltäglichen Leben, dass er (bzw. sie) stets als Botschafter (Botschafterin) seiner (ihrer) Religion auftritt, um so mehr man als Muslim(a) nach außen erkennbar ist. Ein jedes Fehlverhalten schlägt als negatives Urteil auf die Religion zurück („So sind sie alle, die Muslime“). Hier geht es um nicht mehr oder weniger als um das Ansehen der islamischen Religion! Der Prophet (saws) sagte: „Wahrlich, ich bin gesandt worden, um die edlen Charaktereigenschaften zu vervollkommnen.“ (Baihaqī Hadith Nr. 21301) Ein jeder muss daran arbeiten, seine schlechten Charaktereigenschaften abzulegen, und ein gutes Benehmen an den Tag legen.
Es gibt keine Ausrede, dass das Christen oder Ungläubige wären und man sich daher schlecht verhalten könne. Im Koran heißt es eindeutig: „Und seid gut zu den Eltern, den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem Nachbarn, sei er einheimisch oder aus der Fremde, zu den Kollegen, den Reisenden…“ (Sure 4,36) Insbesondere die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber den Nachbarn ist im Islam von großer Bedeutung. Unser Prophet sagte: „Dschibrîl hörte nicht auf, mich zu ermahnen, dem Nachbarn Gutes zu tun, bis ich dachte, er würde ihn zum Erben erklären!“
Vor einigen Jahren fragte ich eine alte Frau nach der Wohnung eines Freundes. Ein Freund den ich an der UNI kennengelernt hatte. Die befragte alte Frau fing gleich an zu schwärmen: „Das ist ein ganz besonderer Mensch, der hilft mir immer meine Einkäufe hochzutragen und hat mich sogar im Krankenhaus besucht“. Ich dachte mir: So sollte es überall sein, wo ein(e) Muslim(a) in einem Haus wohnt!