Der im Westen dämonisierte russische Präsident Putin hat Russland zum wiederholten Male auch als muslimisches Land bezeichnet.
Als im Jahr 2015 mitten in Moskau einer der größten Moscheen Europas in Anwesenheit des russischen Präsidenten feierlich eröffnet wurde, dankte Rawil Gainutdin, Vorsitzender des russischen Muftirates, Putin dafür damals mit folgenden Worten für dessen Unterstützung: „Vor mehr als 10 Jahren hat unser nationaler Führer Wladimir Putin Russland ein auch muslimisches Land genannt, als erster Führer in der Geschichte unseres Staates. Das haben weder die Zaren noch die Generalsekretäre der KPdSU gemacht.“
Putin ist wohl bewusst, das eine Gefährdung des Religionsfriedens den Bestand der russischen Föderation gefährden könnte. Russland ist nur als multireligiöser Staat überlebensfähig. So machte Putin in der Vergangenheit auch deutlich, dass er Beleidigungen des Propheten Mohammed (saws) nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt sieht: „Was sind Beleidigungen gegen den Propheten Mohammed? Ist das Meinungs- oder Kunstfreiheit? Ich glaube nicht. Das bringt noch schärfere und extremistische Erscheinungen hervor.“ Derartige Beleidigungen der Religionen gefährdeten den gesellschaftlichen Zusammenhalt, was in einem Staat zu Unruhe und Unfrieden führen könne, so der Präsident. Ein solches Verhalten sei den Menschen in Russland fremd.
Es ist wohl kaum bekannt, dass Moskau mit ca. 2 Millionen Muslimen die derzeit größte „islamische Stadt“ Europas ist. In Russland bekennen sich etwa 15-20 % der Bevölkerung zum Islam, das sind ca. 20 Millionen Menschen. Diese Zahlen sagen noch nichts über den geistigen Einfluss des Islams in Russland aus. Bis zum Jahr 1480 herrschten die muslimischen Tataren.
Die Tataren stellen auch heute mit ca. 6 Millionen Menschen das größte muslimische Volk in Russland dar. Das geistige Zentrum des Islams im Land ist die Hauptstadt Kasan der autonomen Republik Tatarstan.
Unser Bild zeigt die Achmat-Kadyrow-Moschee in Grosny (Tschetschenien), die größte Moschee Russlands.