Rassismus im Fußball ist leider keine Seltenheit. Auch bei dieser WM gab es rassistische Bemerkungen, sowohl in den Medien, als auch auf den sozialen Netzwerken. Im dänischen Fernsehen verglich ein Nachrichtensprecher die marokkanischen Spieler mit einer Affenfamilie. Auch einige französische Nationalspieler bekamen nach der Niederlage im Finale gegen Argentinien diesen Rassismus zu spüren.
Vergleich mit Affenfamilie war nicht beabsichtigt
Im dänischen Fernsehsender TV2 berichteten Nachrichtensprecher über die Zelebrierung der marokkanischen Fußballer mit ihren Müttern nach ihren Siegen bei der Fußball-WM. Dabei hielt ein Nachrichtensprecher (Søren Lippert) das Bild einer Affenfamilie, welches sich in den Armen liegt, hoch. Dies wollten sie für das darauffolgende Segment nutzen. Sein Kollege (Christian Høgh Andersen) sagte, während das Bild in der Kamera zu sehen war: „wir haben hier eine tierische Familie die sich versammelt, vielleicht um sich warm zu halten.“
Als er von einer anderen Stimme, die nicht im Bild zu sehen ist gefragt wird, warum er solch eine Verbindung zwischen den Beiden zieht, sagte Andersen: „weil sie zusammenhalten, und das ist auch das was sie mit der Familienzusammenführung in Marokko tun“.
Natürlich entschuldigten sich beide Moderatoren prompt als das Video mit englischen Untertiteln in den sozialen Netzwerken viral ging. Lippert, der nur das Bild hoch hielt sagte: „egal wie unbeabsichtigt, der Vergleich, der im Programm gemacht wurde, ist nicht okay.“ Auch Anderson entschuldigte sich für seinen schwachen Humor und dass er es nicht beabsichtigte, solch einen Vergleich zu ziehen.
Dies ist aber nicht der einzige Vorfall dieses Senders gewesen. Im November verglich Kommentator Thomas Kristensen den belgischen Spieler Romelu Lukaku mit King Kong. Er verteidigte sich jedoch, dass er Lukaku lediglich mit „einem Monster, vor dem jeder Angst hat“ vergleichen wollte, nicht mehr und nicht weniger. Damit wollte er anscheinend auf die Spielweise und die Körperstatur des Spielers anspielen.
Französische Nationalspieler nach Niederlage im WM-Finale rassistisch beleidigt
Nach der Niederlage gegen Argentinien wurden drei französische Nationalspieler mit afrikanischem Migrationshintergrund auf den sozialen Medien rassistisch beleidigt. Aurélien Tchouaméni und Kingsley Coman, die beide eine sehr gute Leistung im Verlaufe des Turniers zeigten, verschossen jeweils beim Elfmeterschießen. Auch der eingewechselte Spieler, Kolo Muani, erlaubte sich einen Fehler, in dem er die große Chance auf das 4:3 vor dem Elfmeterschießen vergab. Dies reichte aus, damit man sie auf den sozialen Medien mit rassistischen Bemerkungen und Affen-Emojis anfeindet. Mittlerweile haben die Spieler Tchouaméni und Kolo Muani ihre Kommentarfunktion auf Instagram deaktiviert. Bei Bayer-Star Coman sind noch einige Beleidigungen zu sehen.
Ähnliches geschah schon nach dem EM-Finale 2021. Damals mussten sich Bukayo Saka, Marcus Rashford und Jadon Sancho ebenfalls mit rassistischen Beleidigungen auseinandersetzen, nachdem sie ebenfalls beim Elfmeterschießen danebenschossen.
Bei Erfolg ist der Spieler Staatsbürger und bei Misserfolg Migrant
Dieser Rassismus zeigt die Einstellung der Medien und vieler Menschen in Bezug auf erfolgreiche Menschen mit Migrationshintergrund. Sind sie erfolgreich, werden sie ohne weiteres als Bürger des Landes betitelt. Soweit es aber zu Unstimmigkeiten kommt, oder der gewünschte Erfolg ausbleibt, erwähnt man stets den Migrationshintergrund. Ähnliches widerfuhr auch dem ehemaligen deutschen Nationalspieler Mesut Özil.
Das Kolonialdenken und das Überlegenheitsgefühl ist im Westen immer noch tief verankert. Vor allem Menschen aus afrikanischen Ländern vergleicht man oft mit Tieren. Gerade im Kontext des aktuellen Zeitgeistes und der Forderung alles und jeden zu akzeptieren, zeigt es die Heuchelei der Menschen und Medien nur da Gerechtigkeit und Akzeptanz einzufordern, wo es in das eigene Weltbild passt. Dies ist nur ein weiterer Grund, weshalb gerade solche Nationen nicht die Moralpolizei der Welt spielen sollten. Es täte ihnen gut erst einmal vor der eigenen Haustür zu kehren.