„O Herr! Gewähre mir einen guten Eingang und einen guten Ausgang. Und gewähre mir von Dir aus eine helfende Kraft.“ Der Monat Ramadan ist da, wieder ein ganzes Jahr vorbei und damit beginnt nun die besinnlichste Zeit des Jahres unter allen Muslimen. Egal welche Zeitzone oder welcher Kontinent uns trennen mag, jeder, der körperlich imstande ist, wird zu dieser Zeit fasten.

Inwiefern hat sich dein Leben vom letzten Monat Ramadan auf dieses Jahr geändert? Welche Entwicklungen, Rückschläge und Ziele konntest du verbuchen?

Es ist die Zeit, die Chance auszunutzen, erneut ein Resumee ziehen, aus vergangenem lernen um wieder voran zu schreiten. Der Monat, der als Frühling der Herzen bezeichnet wird, heißt uns willkommen und eröffnet Türen der Gnade und Barmherzigkeit, erfüllt uns alle mit dem Segen der Gemeinschaft und umgibt uns mit Freuden und Segnungen wie sie nur vom Herren der Welten herabgesandt werden können. Es ist aber auch der Monat der Reue und Vergebungsbitte. Es steht in seinem Heiligen Buch: “Und wendet euch eurem Herrn reumütig zu und seid Ihm ergeben” (Quran, 39:54)

Der Gast Gottes

Der Prophet Muhammad (s.) sagte einst: „Dies ist ein Monat, in dem Sie zu einer göttlichen Feier eingeladen wurden.“ Ja, dies ist eine 30-tägige Feier, zu der wir alle eingeladen sind. Wer von uns nimmt teil? Wie viele von uns nehmen diese besondere Einladung nicht an? Wie viele nehmen die Einladung an, aber ziehen nicht den göttlichen Nutzen?

Viele dekorieren ihre Gemeinden und Häuser was die Freude und Besonderheit noch mehr verstärkt, jedoch sollten wir hier die Bescheidenheit der Propheten und Imame nicht außer Acht lassen, dekoriert, schmückt und kauft Geschenke für eure Kinder, aber lasst es nicht zu einem Fest des Konsums werden. Es ist kein Weihnachten. Wir zelebrieren in diesem heiligen Monat unsere eigene harte Arbeit, dass wir nicht unseren Wünschen folgen, Sünden vermeiden und aufmerksamer im Gebet zu Gott sind.

Zudem sind extravagante Speisen beim Iftar nur Zeugnis dafür, den Sinn des Monats nicht verstanden zu haben. Es ist der Monat, der uns mit den Armen und Benachteiligten verbinden soll. Es ist eine Schande, sich in diesem Monat den Bauch vollzuschlagen und beim Essen zu übertreiben. Vergessen wir nicht, wir sind die Gäste, die sich an den Regeln des Gastgebers orientieren müssen.

Die Erkenntnis Gottes

Im gesamten Leben eines Menschen erleben wir vllt 1, 30, 50, oder 90 Monate Ramadan, lernen wir diese Wertschätzen? Kümmern wir uns also diesen Monat noch ausführlicher um unser eigenes  Leben und unser Leben danach.

Es wird überliefert, dass Imam Sadiq (a.) in einer tiefsinnigen und mystischen Ansprache sagte: „Wüssten die Menschen, welch Vorzug in der Erkenntnis über Allah liegt, so hätten sich ihre Augen nicht auf das erstreckt, womit Allah (swt.) seine Feinde mit den Blüten des irdischen Lebens und seinen Annehmlichkeiten vergnügte. Der Wert ihres irdischen Lebens wäre für sie geringer als das, was sie mit ihren Füßen treten. Sie hätten sich mit der Erkenntnis über Allah gesegnet und den Genuss derjenigen gefühlt, die sich auf den Wiesen der paradiesischen Gärten mit Allahs Statthaltern befinden. Die Erkenntnis über Allah ist die Freude aus jeder Furcht, der Gefährte in jeder Einsamkeit, das Licht in jeder Dunkelheit, die Kraft aus jeder Schwäche und die Heilung von jeder Krankheit.“

(Al-Kafi, Band 8, Seite 247, Kitab Al-Rauda, Hadith Nr. 347.)

Link zum Video.