Der deutsche Botschafter Jan-Christian Gordon Kricke wurde vergangenen Freitag aus dem Tschad verwiesen. Der Regierungssprecher Aziz Mohamed Saleh sagte in einer Erklärung, dass er Jan Christian Gordon Kricke, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, auffordert, das tschadische Territorium innerhalb von 48 Stunden zu verlassen.

Wie konnte es so weit kommen?

Die tschadische Regierung gab ein Statement ab und erwähnt darin die „unhöfliche Haltung“ und „mangelnde(n)m Respekt für diplomatische Gepflogenheiten“ von Krickes. Ihm wurde zur Last gelegt, er habe sich zu sehr in die Regierungsführung eingemischt, spaltende Äußerungen getätigt und erhielt mehrere Ordnungsrufe, so die AFP. Zudem agierte er zu oft als Moralpolizei, kritisierte die noch nicht erfolgten, aber vermeintlich versprochenen Wahlen und setzte sich für die LGBT-Propaganda ein. Zudem kritisierte er die Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei. Wobei bei Polizeigewalt man erst einmal Deutschland, Frankreich oder Israel vergleichen sollte.

Die deutsche Presse und das Auswärtige Amt sahen das ganze jedoch ganz anders:

“Für uns sind die Gründe, mit denen die Regierung von Tschad heute unseren Botschafter in N’Djamena zur Persona non grata erklärt hat, absolut nicht nachvollziehbar”

Weiterhin sagt das Auswärtige Amt: Gordon Kricke habe sein Amt “vorbildlich ausgeübt und sich für Menschenrechte und den raschen Übergang zu einer zivilen Regierung in Tschad eingesetzt”.

“In Reaktion auf die unbegründete Ausweisung unseres Botschafters in Tschad haben wir heute die tschadische Botschafterin in Berlin, Mariam Ali Moussa, einbestellt und sie aufgefordert, Deutschland binnen 48 Stunden zu verlassen. Wir bedauern, dass es dazu kommen musste. Botschafter Kricke hat sein Amt in N’Djamena vorbildlich ausgeübt & sich für Menschenrechte & den raschen Übergang zu einer zivilen Regierung in Tschad eingesetzt. Dieses Engagement wird die deutsche Botschaft gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort fortführen.”

Genau hierin sieht man die Überheblichkeit der Deutschen gegenüber anderen Regierungen. Es gehört nicht ins Fachgebiet eines Botschafters, sich in die Innenpolitik eines Landes einzumischen. Laut der UN-Charta  Art.2 Zif. 7 gilt:

“Aus dieser Charta kann eine Befugnis der Vereinten Nationen zum Eingreifen in Angelegenheiten, die ihrem Wesen nach zur inneren Zuständigkeit eines Staates gehören, oder eine Verpflichtung der Mitglieder, solche Angelegenheiten einer Regelung auf Grund dieser Charta zu unterwerfen, nicht abgeleitet werden;”

Die Ärmeren werden selbstbewusst

Das bedeutet, ein Einmischen ist nicht erlaubt. Es zeigt ganz klar, dass die werteorientierte Außenpolitik der Außenministerin Annalena Baerbock im Tschad nichts zu suchen hat. Der Tschad ist jedoch nicht das einzige Land, dass Deutschland dumm da stehen lässt. Erst vor kurzem machte ein Video von Norbert Lammert die Runde, als er beim Namibischen Präsidenten saß und die Chinesen schlecht machen wollte. Daraufhin rügte der Präsident Lammert und betonte, die deutsche Dreistigkeit durch die Welt zu stolzieren und alle anderen zu diskriminieren, er solle erstmal auf Deutschland und die Deutschen schauen und nicht nach China.

Ja, so langsam wachen die armen Länder auf und wollen nicht an der Nase herumgeführt und verachtet werden. Sie stehen langsam für ihre eigenen Werte ein mit einer breiten Brust gegen die westlichen imperialen Strukturen. Mögen sie Erfolg haben.

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