Ist das äußere Erscheinungsbild eines Menschen entscheidend dafür, ob jemand Muslim/a sein kann oder als Muslim/a gesehen bzw. anerkannt wird? Folgende Aussage aus einem Video: „Ich bin kein Muslim, warum sagen alle Muslim. Ich bin Deutsch, ich sehe doch gar nicht aus wie ein Muslim.“ Doch wie sieht denn ein Muslim aus? Ist nur die Frau mit dem Kopftuch eine Muslima bzw. der Mann mit dem Bart ein? Ist es der Name, der darüber entscheidet, ob jemand dem Islam angehört oder nicht? Oder ist es die arabische Sprache oder die Herkunft, die darauf hinweist, dass dieser Mensch keinen anderen Glauben haben kann?

Leben nicht in bspw. in Ländern wie Irak, Syrien, Libanon Menschen, die dem Christentum oder auch dem Judentum angehören? Und gibt es nicht auch viele Muslime, welche vielleicht nicht aus Ländern stammen, die direkt mit dem Islam in Verbindung stehen? 

Religionen, und in dem Fall der Islam, sind nicht für bestimme Menschengruppen erschaffen worden. Ihr Ziel ist es mit ihrer Botschaft die Herzen aller Menschen zu erreichen. Der Prophet des Islam kam als Barmherzigkeit für die gesamte Welt (Koran 21:107) und diese Barmherzigkeit erstreckt sich demnach über die ganze Welt und ist somit allumfassend. 

Prototyp

Die oben getätigte Aussage aus dem Video zeigt, wie viel Ignoranz und Unwissenheit noch in der Gesellschaft vorhanden sind. Muslim/a zu sein bedeutet nicht, aus einem bestimmten Land zu stammen oder eine gewisse Nationalität zu haben und hat auch nichts mit dem äußeren Erscheinungsbild eines Menschen zu tun. Es ist kein Widerspruch Deutsche/r (oder jede andere Nationalität zu haben) und dabei dennoch Muslim/a zu sein.  Wenn wir dies nicht verstehen, dann grenzen wir Menschen – aus und in unseren eigenen Reihen – aus, nur weil sie einem gewissen Prototyp nicht entsprechen, welcher in unseren Köpfen vorhanden ist.