In Berlin häufen sich die Angriffe auf muslimische Frauen mit Kopftuch. Dabei versuchen die Angreifer meist den Frauen das Kopftuch herunterzureißen.

Mehrere Übergriffe innerhalb weniger Tage gegen muslimische Frauen in Berlin

Innerhalb kürzester Zeit ereigneten sich mehrere Angriffe auf muslimische Frauen in dem Berliner Bezirk Neukölln. Bei einem rassistischen Angriff versuchte eine bislang unbekannte Person einer Frau in einem U-Bahnhof von hinten das Kopftuch herunterzureißen. Dabei wurden der 20-jährigen Muslima Haare ausgerissen, wie die Polizei mitteilte. Vor dem Angriff soll es keine Interaktion der beteiligten Person gegeben haben. Die junge Frau folgte der angreifenden Person und versuchte sie zur Rede zu stellen. Der oder die Täter/in schrie sie jedoch an und verschwand dann in eine unbekannte Richtung. Später erstatte die junge Muslima eine Anzeige. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

Einige Tage zuvor gab es einen ähnlichen Vorfall, ebenfalls in einem Berliner U-Bahnhof. Einer 38-jährigen Frau wurde über Gesten angedeutet, dass sie ihr Kopftuch ausziehen solle. Kurz darauf soll der Mann versucht haben, ihr das Kopftuch herunterzureißen. Glücklicherweise eilten andere Fahrgäste der Frau zu Hilfe und konnten den Übergriff verhindern. Auch in diesem Fall flüchtete der Mann und der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.

„Kill Islam, Türken raus“

Auch Sachbeschädigungen häufen sich leider in Deutschland. Am Mittwoch fand man in Barnstorf in der Mevlana Moschee der islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) einen Drohbrief. Der Absender lautete „NSU 2.0.“. In dem Brief stand unter anderem „Kill Islam, Türken raus“. Das Schreiben war ebenfalls mit einem Hakenkreuz versehen. Dies ist nicht der erste Angriff auf die Moschee. Zuvor waren schon mal mehrere Fensterscheiben eingeschlagen worden.

Diese und weitere rassistische Übergriffe auf Muslime häufen sich leider. Alleine im Jahre 2022 gab es in Deutschland 569 Angriffe auf Muslime und Moscheen. Die Täter sind meist Rechtsextreme. Unter anderem zählen Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe zu den erfassten Straftaten. 25 Personen wurden bei den Angriffen leicht verletzt und ein Tatverdächtiger konnte festgenommen werden.

Es mag viele Gründe für solche Übergriffe geben. Darunter zählen sicherlich die mediale Darstellung der Muslime und die Angstmacherei. Die politischen Diskurse, die meist über und selten mit kompetenten Muslimen geführt werden, zielen nur darauf ab, weitere Stereotypen zu bedienen und Vorurteile und Hass zu schüren. Und das Konzept scheint leider aufzugehen.

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Quelle: Phaeton1U-Bahnhof NeuköllnCC BY-SA 3.0