Anfang Oktober haben zionistische Siedler die Ibrahimi Moschee in Hebron belagert und diese mit Musik und Tanz entweiht.
Ibrahimi Moschee ist ein heiliger Ort für Muslime und Juden
Dadurch, dass sowohl Muslime als auch Juden glauben, dass in der Ibrahimi Moschee wichtige Propheten wie Abraham, Isaak und Jakob (der Friede Gottes sei mit Ihnen) begraben liegen, stellt es für beide Religionen einen heiligen Ort dar. Im Jahre 1994, als der heilige Monat Ramadan und das jüdische Purimfest zeitlich zusammenfielen, kam es zu einem Anschlag auf die muslimischen Betenden durch einen zionistischen Siedler, bei dem er 29 Muslime tötete. Nach diesem Anschlag teilten die israelischen Besatzer die Moschee räumlich für Muslime und Juden auf.
Den Muslimen wurde im Oktober für ein jüdisches Fest der Zutritt verwehrt
Die israelischen Besatzer verwehrten den Muslimen für mehr als 24 Stunden den Zutritt zu ihrem Bereich der Moschee. Offensichtlich mussten sie Platz für die jüdischen Besucher schaffen. Bei ihrem Aufenthalt in der Moschee entweihten die Besucher jedoch diesen heiligen Ort. In einem Video ist zu sehen, wie eine Band ein kleines Konzert gibt und die männlichen Besucher lautstark zu der Musik tanzen und rumhüpfen.
Keine Berichterstattung in den deutschen Medien
Natürlich findet solch eine respektlose Behandlung den Gläubigen gegenüber, keinen Platz in der hiesigen Berichterstattung. Schließlich muss man, wie es die Springerpresse deutlich sagt, dass jüdische Volk und das Existenzrecht Israels schützen. Dies beinhaltet dann auch bei jedem Unrecht, welches durch die israelischen Besatzer entsteht, beide Augen geschlossen zu halten. Unabhängig davon, ob sie eine Moschee entweihen oder einer Journalistin in den Kopf schießen.
Der Trend geht aber auch schon lange in Deutschland dahin, wenig bis gar nicht über die Übergriffe auf Muslime und ihrer Moscheen zu berichten. Solidaritätsbekundungen der Politiker und die feste Absicht die Übeltäter ausfindig zu machen bleiben dementsprechend aus. Anders ist es bei einem kaputten Fenster einer Synagoge in Hannover. Dabei ist es noch nicht einmal geklärt, ob das Fenster durch äußere Einwirkungen kaputt gegangen ist. Die Möglichkeit eines antisemitischen Angriffs reichte aus, um ein bundesweites Entsetzen auszulösen, wie es der Spiegel beschreibt.
Welches Gefühl möchte man den Muslimen durch die unterschiedliche mediale und politische Behandlung der Übergriffe auf Muslimen/Moscheen und Juden/Synagogen vermitteln? In einem Land in der die Grundgesetze gelten und die Würde eines jeden Menschen unantastbar sein sollte, wird auffällig häufig die Würde einer religiösen Gruppe mit den Füßen getreten.