Lediglich Sanktionen gegen den Iran oder doch gegen Kunst und Architektur?

Die Manassas-Moschee in Virginia bat die Regierung Biden um die Freigabe eines Satzes religiöser Kacheln, die sie aus dem Iran erhalten haben. Die im Juni aus dem Iran gelieferten Kacheln für den Bau einer neuen Moschee wurden nämlich beschlagnahmt. Laut dem Zoll am internationalen Flughafen Washington Dulles verstoße die Lieferung gegen die Sanktionen, die gegen den Iran verhängt wurden.

In einer Pressekonferenz sagte der Imam der Moschee Abolfazl Nahidian, dass die Fliesen ein Geschenk aus der Stadt Qom seien und sie kein Geld dafür bezahlt hätten. Jedoch habe der Zoll am Flughafen die Moschee aufgrund der Sanktionen gegen den Iran daran gehindert, die Fliesen anzufordern. 

Die Zoll- und Grenzschutzbehörde teilte der Moschee in einem Schreiben mit, dass man die Kacheln zerstört oder in den Iran zurückschickt. Nahidian zufolge wäre die Zerstörung der religiösen Kacheln jedoch besonders beunruhigend, da sie mit heiligen Versen verziert sind.

“Die Zerstörung der Kacheln ist dasselbe wie die Zerstörung von Koranversen oder des gesamten Korans selbst”, sagte Nahidian.

Nihad Awad, geschäftsführender Direktor des Council on American-Islamic Relations (Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen), kritisierte ebenfalls die Entscheidung des Zolls, aufgrund der Sanktionen gegen den Iran die Regeln für ein harmloses Stück religiöser Kunst durchzusetzen”. 

“Es handelt sich nicht um Massenvernichtungswaffen”, sagte Awad. “Wir glauben, dass die Regierung gesunden Menschenverstand haben sollte.”

“Wäre dies eine Statue der Jungfrau Maria, würden wir dann hier darüber diskutieren?”, fragte Rafi Uddin Ahmed, Präsident der Muslim Association of Virginia.

Diskriminierung?

Dies stellt seitens der Regierung Bidens einen Akt des Hasses und der unverhohlenen Diskriminierung dar. Es ist nicht nur ein Affront gegen eine Religion, sondern auch gegen Architektur und Kunst. Die Reaktion zeugt von einem unkultivierten und hasserfüllten Geist. Denn mit Kunst schafft man Räume der Begegnung und trägt zur Annäherung verschiedener Kulturen bei, welche ebenfalls eine Bereicherung für Menschen sind. Doch wird diesmal die Kunst als Mittel genommen, um seitens der Regierung eine politische Überlegenheit zum Ausdruck zu bringen. 

Weisheiten und Lehren des Quran

Weisheiten und Lehren des Quran

Viele Menschen fragen sich in den Zeiten der Erschwernis, bzw. wenn Leid und Übel sie heimsuchen, wo denn die Gerechtigkeit Gottes sei. Wieso lässt Er Leid und Übel zu? Im heiligen Quran befinden sich viele Lehren und Weisheiten, welche uns, wenn wir denn tiefer über die Verse des heiligen Quran reflektieren würden, von großem Nutzen in unserem Alltag sein würden.

Die Geschichte, welche sich zwischen dem Propheten Moussa (as) und Khidr abspielt ist ein wunderbares Beispiel dafür. In der Sure al Kahf wird auf diese Geschichte in den Versen (65-82) eingegangen. Eine der Lehren, die wir aus diesem Ereignis ziehen können ist, dass die göttliche Gerechtigkeit gekoppelt an das Jenseits ist. Wir können Khidr in den Versen des heiligen Qurans als jenen sehen, der die göttliche Gerechtigkeit widerspiegelt, welche für uns nicht sichtbar ist, weil ein Schleier zwischen uns und der verborgenen Welt liegt. Gott hat jedoch Wissen über alles und niemand wird davonkommen, ohne, dass mit ihm abgerechnet wird, sei es bereits im Diesseits oder erst im Jenseits.

Eine weitere Lehre, die wir aus der Geschichte ziehen können wird durch das Verhalten vom Propheten Moussa (as) ersichtlich. Uns fehlt oftmals die Geduld im Leben, um gewisse Lehren zu verstehen bzw. auch beim Streben nach Wissen. Dies stellt jedoch ein Hindernis beim Lernen dar, da das Streben nach Wissen der Geduld, dem Vertrauen und der Demut bedarf, denn der Kern des Wissens ist die Demut. Der Prophet Moussa (as), der als der Wissendste seiner Zeit galt, begegnete schließlich jemandem, der ein Wissen erhalten hat, welches er nicht besaß. Die Lehre, welche wir daraus ziehen können ist, dass jeder Mensch etwas weiß, was wir nicht wissen und wenn wir meinen über eine andere Person zu stehen, versperren wir uns vielleicht den Weg, um neues zu lernen.

Im Wechsel der Nacht – Schicksalsschläge meistern

Im Wechsel der Nacht – Schicksalsschläge meistern

Der Frühlingsbeginn markiert den Zeitraum im Leben von uns Menschen, welcher uns lehrt, dass keine Tage gleich bleiben und wir nicht auf ewig in ein und derselben Situation verharren werden. So liegen in der Natur Zeichen für uns Menschen, die uns zu verstehen geben sollen, dass wir uns in einem stetigen Wandlungsprozess befinden und wie wir Schicksalsschläge meistern können.

Im heiligen Quran heißt es, dass mit der Erschwernis die Erleichterung kommt (94:6). Die Saat gedeiht nicht allein durch die Sonnenstrahlen, sondern bedarf auch dem Regen, um wachsen zu können. So ist es auch mit uns Menschen, wir können nicht wachsen, ohne geprüft zu werden. Viele verfallen oftmals jedoch in ein Loch während bzw. nach der Prüfung. 

Wenn gewisse Dinge im Leben von uns Menschen nicht nach Plan laufen, dann stimmt das uns Menschen oft sehr negativ und aus dieser Negativität finden wir oftmals nur schwer wieder heraus, wobei diese Situationen uns vielleicht lehren sollen, dass der Ausgang einer Sache nicht in unseren Händen liegt. Gott möchte uns dabei helfen, den Segen in einer Sache zu sehen.

Musa und Khidr

Er (swt) möchte uns lehren, dass wir die Dinge nicht oberflächlich betrachten sollen, sondern möchte Er (swt) uns durch all diese Situationen eine Einsicht mitgeben. So wie in der Geschichte des Propheten Musa (as) und Khidr (as). Wir sollen Dinge nicht nach dem äußeren Erscheinungsbild beurteilen, sondern in die Tiefen eintauchen. Denn auch wenn der Mensch immer wieder von Prüfungen und Schicksalsschlägen heimgesucht wird, die zunächst keinen Sinn zu ergeben scheinen, so lehrt uns Gott, dass Er (swt) der Allwissende ist und in allem eine Weisheit steckt. Und so heißt es: „Wir werden ihnen Unsere Zeichen am Gesichtskreis und in ihnen selbst zeigen, bis es ihnen klar wird, dass es die Wahrheit ist. Genügt es denn nicht, dass dein Herr über alles Zeuge ist?“ (Quran 41:53)

Christchurch

Christchurch

Am 15. März 2019 starben 51 unschuldige Menschen (Kinder, Frauen und Männer) in Christchurch (Neuseeland) durch einen Rechtsterroristen. Mit einem Sturmgewehr ermordete er sie kaltblütig, während sie sich zum Freitagsgebet versammelt hatten. Der Jüngste unter ihnen war gerade einmal drei Jahre alt und der Älteste unter ihnen 71 Jahre. Der Terroranschlag, wurde auf zwei Moscheen ausgeübthinterließ neben den Opfern auch viele Verletzte und gebrochene Herzen zurück. Eines der ersten Opfer, denen der Rechtsterrorist das Leben nahm, grüßte diesen zuvor noch, indem er ihm sagte „Hello Brother“. Der Mann in der Moschee ging vom Guten aus und starb in Frieden, weil der Frieden in seinem Herzen war. Der Islam ist eine Religion des Friedens, was uns immer wieder durch solche Menschen gezeigt wird, die den Frieden in ihren Herzen tragen, egal wie die äußeren Umstände auch aussehen mögen.

In Neuseeland galt die meiste Aufmerksamkeit den Verstorbenen und ihren Hinterbliebenen. Man wollte dem Terroristen nicht noch mehr Aufmerksamkeit geben, als er bereits bekam. Dieser Tag in Christchurch darf nicht in Vergessenheit geraten, weil er uns zeigt, wozu hasserfüllte Ideologien imstande sind. 51 Menschen starben durch den Hass eines Menschen. Neuseeland hat uns durch diesen Akt gezeigt, wie man mit Empathie den Menschen begegnet und es als Selbstverständlichkeit zu sehen, das Land zu einem Ort der Sicherheit für alle Bürger/innen machen zu wollen.

Mögen die Opfer in Frieden ruhen und Gott den Hinterbliebenen viel Kraft und Geduld geben.

“Betretet sie in Frieden und in Sicherheit.” Quran (15:46)

Prototyp Muslim/Muslima

Prototyp Muslim/Muslima

Ist das äußere Erscheinungsbild eines Menschen entscheidend dafür, ob jemand Muslim/a sein kann oder als Muslim/a gesehen bzw. anerkannt wird? Folgende Aussage aus einem Video: „Ich bin kein Muslim, warum sagen alle Muslim. Ich bin Deutsch, ich sehe doch gar nicht aus wie ein Muslim.“ Doch wie sieht denn ein Muslim aus? Ist nur die Frau mit dem Kopftuch eine Muslima bzw. der Mann mit dem Bart ein? Ist es der Name, der darüber entscheidet, ob jemand dem Islam angehört oder nicht? Oder ist es die arabische Sprache oder die Herkunft, die darauf hinweist, dass dieser Mensch keinen anderen Glauben haben kann?

Leben nicht in bspw. in Ländern wie Irak, Syrien, Libanon Menschen, die dem Christentum oder auch dem Judentum angehören? Und gibt es nicht auch viele Muslime, welche vielleicht nicht aus Ländern stammen, die direkt mit dem Islam in Verbindung stehen? 

Religionen, und in dem Fall der Islam, sind nicht für bestimme Menschengruppen erschaffen worden. Ihr Ziel ist es mit ihrer Botschaft die Herzen aller Menschen zu erreichen. Der Prophet des Islam kam als Barmherzigkeit für die gesamte Welt (Koran 21:107) und diese Barmherzigkeit erstreckt sich demnach über die ganze Welt und ist somit allumfassend. 

Prototyp

Die oben getätigte Aussage aus dem Video zeigt, wie viel Ignoranz und Unwissenheit noch in der Gesellschaft vorhanden sind. Muslim/a zu sein bedeutet nicht, aus einem bestimmten Land zu stammen oder eine gewisse Nationalität zu haben und hat auch nichts mit dem äußeren Erscheinungsbild eines Menschen zu tun. Es ist kein Widerspruch Deutsche/r (oder jede andere Nationalität zu haben) und dabei dennoch Muslim/a zu sein.  Wenn wir dies nicht verstehen, dann grenzen wir Menschen – aus und in unseren eigenen Reihen – aus, nur weil sie einem gewissen Prototyp nicht entsprechen, welcher in unseren Köpfen vorhanden ist.  

Maria (Maryam bint Imran), die Mutter Jesu

Maria (Maryam bint Imran), die Mutter Jesu

Viele Christen sind überrascht, wenn sie erfahren, dass im Koran weitaus mehr über Maria (Maryam) zu finden ist, als in der Bibel. Ihr ist sogar eine ganze Sure im Koran gewidmet bzw. nach ihr benannt, nämlich die Sure Maryam (19. Sure). Bestätigt wird u.a. die Jungfrauengeburt. Maria, die der Koran stets als „Mutter Jesu (Isa)“ bezeichnet, so ist sie im Christentum die „Muttergottes“ bzw. die „Gottesgebärerin“.

Nach einem Hadith des Propheten Muhammad (saws) gehört Maria, die Mutter Jesu, zu den besten vier Frauen im Paradies. So heißt es: „Die besten Frauen der Angehörigen des Paradieses sind Chadidscha bint Chuwailid, Fatima bint Muhammad, Asia bint Muzahim und Maryam bint Imran.“ 

Die drei Hirtenkinder

Das Maria eine der höchsten Positionen im Paradies genießt und auch im Hinblick auf das Verhältnis von Islam und Christentum eine besondere Funktion innezuhaben scheint, weil sie in beiden Religionen eine große Rolle spielt, zeigen u.a. die sonderbaren Ereignisse im portugiesischen Ort Fatima im Jahr 1917. Während Lenin mit dem plombierten Zug auf dem Weg nach St. Petersburg war, um dort die Oktoberrevolution zu entfachen und einen atheistischen Staat zu gründen, erschien eine „Frau aus dem Paradies“ drei Hirtenkindern und warnte vor „Irrlehren“, die bald aus Russland kämen. Was konnten drei Hirtenkinder in diesen Tagen von den sich anbahnenden Ereignissen in Russland wissen? Ein folgendes „Sonnenwunder“ sahen Zehntausende und ist gut bezeugt; es ist ein großes Rätsel.

Maria – eine Brücke zwischen den Religionen

Mir kam bei der Beschäftigung mit dem Thema das „Wunder der Mondspaltung“ (Sure 54, 1-3) des Propheten Muhammad (saws) folgendes in den Sinn. In beiden Fällen vollzogen Himmelskörper (ob nur in den Augen der Menschen oder tatsächlich) scheinbar außergewöhnliche Bewegungen. Ist es Zufall, dass sich diese Ereignisse ausgerechnet an einem Ort abspielten, der den Namen Fatima trägt? Der gleiche Name wie der Prophet Muhammad (saaw) seine Tochter nannte. Für den ehemaligen Papst Johannes Paul II. war dies kein Zufall. So nimmt Maria doch in gewisser Weise eine Brückenfunktion zwischen Islam und Christentum ein, denn in keiner anderen Weltreligion spielt sie überhaupt eine solche Rolle (im Judentum wird Jesus als Messias abgelehnt und die Jungfrauengeburt ebenso).

Verblüffend fand ich bei der näheren Beschäftigung mit dem Thema auch, dass die Kinder vor der Erscheinung der „Frau aus dem Paradies“ von einer Erscheinung eines Engels berichteten. Dieser Engel zeigte ihnen, wie sie beten sollen – niederzuknien und mit der Stirn den Boden zu berühren. Weiterhin lehrte Fatima 5 Gebete.

Diese Gemeinsamkeiten zeigen, das man das Verbindende und Gemeinsame nicht außer Acht lassen darf. Nur so verhindert man keinen Hass zwischen den Religionen zu säen.