Obwohl Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer in ihrem »Manifest für den Frieden« vom 10.2.23 zahlreiche Zugeständnisse an die westliche Propaganda machen, werden sie von US-hörigen Politikern und den von transatlantischen Netzwerken durchsetzten Mainstream-Medien für ihre Forderungen nach einer Verhandlungslösung und einem Stopp von Waffenlieferungen heftig attackiert und verleumdet. Nicht nur das, man werfe dem Wagenknecht/Schwarzer-Manifest vor, missbraucht zu werden von Extremisten.

Man muss kein Fan der Linken-Politikerin Wagenknecht und erst recht nicht von Alice Schwarzer sein – zu begrüßen ist allerdings jede Initiative, die sich in der jetzigen Situation für Frieden und Verhandlungen einsetzt und die sich ständig weiter drehende Eskalationsspirale durchbrechen will. Die kriegsgeilen „Qualitätsmedien“ diffamieren die Initiatoren als Agenten Putins und behaupten, dass Wagenknecht auf dem Lohnzettel von Putin stehe. So weit ist es in dieser „Demokratie“ gekommen, dass man jemand verleumdet, nur wenn er die herrschende Kriegspropaganda nicht mitmacht.

Kriegspropaganda immer lauter

Dabei müsste doch jedem klar sein, dass die Ukraine diesen Krieg nicht gewinnen kann. Das sieht man schon daran, dass der Ukraine die Munition ausgeht und angesichts horrender Verluste (US-Offiziere sprechen von bis zu 500000 Soldaten) inzwischen 45-55jährige rekrutiert. Die Munition glaubt der Westen noch liefern zu können, doch will man auch Soldaten schicken und was heißt das? Russland stehen dagegen fast unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung.

Die Mainstream-Medien vernebeln stattdessen die Gehirne der Menschen damit, dass der Sieg der Ukraine sicher sei, melden Bauchspeicheldrüsenkrebs von Putin und – bisher der Gipfel – behaupten, dass Russland überhaupt keine Atomwaffen mehr habe (Große Überschrift in der „Bild“: „Putin hat keine Atomwaffen mehr“) . Die Botschaft ist klar: Nur keine Angst vor weiterer Eskalation. Die Soziologin Eva Illouz forderte in der „Zeit“ einen „totalen Sieg“ der Ukraine – was heißt das? Einmarsch in Moskau? Da werden Erinnerungen an die NS-Parole vom „totalen Krieg“ war. Wie bereits bei der Corona-Pandemie kann man nur darüber staunen, wie schnell Konformität gefordert wird und abweichende Meinungen stigmatisiert und nicht mehr zugelassen werden.

Manifest spricht gegen Putin

Dabei wird Russland im Wagenknecht/Schwarzer-Manifest als der brutale Aggressor dargestellt, der nicht nur die Ukraine, sondern sogar die ukrainische Bevölkerung überfällt. Die Vorgeschichte dieses Krieges – der acht Jahre andauernde Beschuss des Donbass durch das Kiewer Regime, der ca. 15000 Tote zur Folge hatte, ist keine Erwähnung wert. Auch der Stellvertreterkrieg der NATO gegen Russland auf dem Rücken der Ukrainer, der Putsch von 2014, das Minsk-II-Abkommen usw. erwähnt man nicht. Kriegspropaganda, die schon längst als frei erfunden gebrandmarkt ist, wiederholt man. Somit fehlt der Angriff auf die Grundpfeiler der westlichen Außenpolitik, denn Russland wird als der Aggressor und Gefahr dargestellt. Angebliche Kriegsverbrechen, die nicht durch unabhängige Untersuchungen bestätigt wurden, werden einfach wiederholt, das westliche Narrativ vom bösen, unzivilisierten, vergewaltigenden Russen bedient.

Es gibt somit gute Gründe, dieses Manifest nicht zu unterschreiben, was der Verfasser dieser Zeilen aus den dargelegten Gründen auch nicht tut. Dennoch ist in der momentanen Situation, in der die Welt vor einem Atomkrieg steht, jede Initiative zu einer Verhandlungslösung zu begrüßen.