Die Australische Rapperin Iggy Azalea beleidigte bei einem Konzert in Saudi-Arabien den Propheten und rief das Publikum auf, sich vor einer Göttin niederzuwerfen.

„Meine Damen, macht etwas Lärm, das ist eine Frauenwelt!“

Bei einem Auftritt in der saudischen Hauptstadt Riad rief die Rapperin dem Publikum zu: „Meine Damen, macht etwas Lärm, das ist eine Frauenwelt!“ Und dann sagte sie: „Predigen über Propheten, es gibt keinen Mann, der uns aufhalten kann, werft euch einer Göttin nieder.“

Viele verurteilten den Text als blasphemisch und kritisierten das Königreich wegen seiner Doppelmoral, als es die Durchführung einer Aufführung zuließ.

Diese und andere Aufführungen finden zu einer Zeit statt, in der sich Saudi-Arabien im Rahmen der Vision 2030 von Kronprinz Mohammed bin Salman zunehmend für Unterhaltung öffnet. Ein Versuch, die Abhängigkeit des Königreichs zum Öl zu beenden. In den letzten Jahren hat Saudi-Arabien Schritte zur kulturellen Liberalisierung unternommen und unter anderem westlichen Sängern und Rappern erlaubt, in Riad und Jeddah aufzutreten, darunter unter anderem den Black Eyed Peas, Sean Paul, Enrique Iglesias und David Guetta.

Kritik gegen Kronprinzen wird nicht toleriert

Viele äußerten sich auf X (ehemals Twitter) zu dem Auftritt und der Doppelmoral Saudi-Arabiens.

„Saudi-Arabien hat gerade den Nutzer eines anonymen Twitter-Accounts mit 10 Followern zum Tode verurteilt, weil er Mohammed bin Salman kritisiert hatte. Unterdessen gab Iggy Azalea ein Konzert in Riad, bei dem sie sich vor Tausenden von Menschen über Allah und seine Propheten lustig machte“, schrieb ein Social-Media-Nutzer.

„Und nein, niemand sagt, dass Iggy Azalea hingerichtet werden sollte. Der Punkt ist, dass es die Prioritäten eines Herrschers zeigt, wenn er es für ein schwereres Verbrechen hält, sich über ihn lustig zu machen als Blasphemie“, heißt es in dem Beitrag weiter.

Hüter der heiligen Stätten kommen ihrer Aufgabe nicht nach

Vor einigen Jahren (2018) wurde der ehemalige Vorbeter der heiligen Moschee in Mekka, Sheikh Saleh al Talib, zu einer Haftstrafe von 10 Jahren verurteilt, da er die sozialen Veränderungen, wie die Erlaubnis solcher Konzerte kritisierte.

Solch ein Verhalten zeigt, dass sich die Regierenden in Saudi-Arabien längst von den islamischen Normen verabschiedet haben. Sie lassen sich in ihrem eigenen Land erniedrigen. Die Heiligkeiten des Islams werden mit Füßen getreten, ohne jegliche Konsequenz. Sie selber bezeichnen sich stolz als Hüter der heiligen Stätten in Mekka und Medina. Ihrer Aufgabe als Hüter kommen sie aber nicht nach. Sie schmeißen mit dem Geld der Muslime nach Sängern und Rappern hinterher, die den Islam beleidigen. Gleichzeitig bestrafen sie Kritiker der Obrigkeit und diejenigen, die auf die gesellschaftlichen Missstände aufmerksam machen mit einer Haftstrafe oder sogar dem Tod. Das passiert, wenn Muslime ihre Würde aufgeben und sich nicht mehr auf die islamischen Werte besinnen.

Saudi-Arabien
 
Kronprinz Mohammed bin Salman
Von Bandar Al Galoud – Cropped version of File:Crown Prince Mohammad bin Salman Al Saud.jpg, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=113762798