Bei einer Toleranzaktion der ersten beiden französischen Fußballligen sollten alle Spieler Trikots mit Nummern in Regenbogenfarben tragen. Einige Spieler weigerten sich dies zu tun und wurden suspendiert. Diese Entscheidung passt aber nicht mit der bisherigen Einstellung des französischen Fußballverbands zusammen.

Spieler weigern sich aufgrund persönlicher Überzeugungen

Am Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie trugen die Spieler des Ligue 1 und 2 am Wochenende Trikots, die ihre Nummer in Regenbogenfarben zeigten. Außerdem zeigte man vor dem Spiel das Banner mit der Aufschrift „Homo oder Hetero: Wir tragen alle das gleiche Trikot“. Bei einem Spiel zwischen dem FC Toulouse und FC Nantes weigerten sich insgesamt vier Spieler das Regebogen-Trikot zu tragen. Daraufhin suspendierte man sie. Die nationale Spielergewerkschaft UNFP verteidigte die Spieler und teilte mit, dass es nicht die Aufgabe der Spieler sei, „kollektive Botschaften“ zu vermitteln.

Der marokkanische Verteidiger Zakaria Aboukhlal vom FC Toulouse, war einer der Spieler, der sich weigerte solch ein Trikot zu tragen. Auf seiner Twitter-Seite schrieb er: „Respekt ist ein Wert, den ich sehr schätze. Das gilt für andere, aber auch für meine persönlichen Überzeugungen. Daher glaube ich nicht, dass ich die am besten geeignete Person bin, um an dieser Kampagne teilzunehmen“.

Auch der Trainer von Erstligist Stade Brestois, Eric Roy kritisierte diese Aktion.

„Man kann sehen, dass es Spieler gibt, die ein Problem damit haben. Es steht jedem frei, seine Meinung zu äußern. Ich persönlich habe kein Problem damit. Aber es gibt Spieler, die vielleicht ein Problem damit haben“.

Homophobie keine Meinung, sondern eine Straftat

Anders sieht es der Regierungssprecher Oliver Véran. Er bezeichnete das Verhalten der Fußballer, die sich weigerten, als miserabel. „Wir müssen Werte verteidigen, die uns einen, und der Sport ist auch da, um das zu tun.“ Homophobie sei keine Meinung, sondern eine Straftat.

„Wir bitten nicht darum, bei der Pride auf einem Wagen mitzufahren. Wir bitten nur darum, solidarisch gegen Homophobie zu sein“, so Yoann Lemaire, Präsident der Organisation Foot Ensemble, die sich gegen Diskriminierung im Fußball einsetzt.

Im Monat Ramadan verweigerte man für die muslimischen Spieler eine Trinkpause während des Spieles zur Zeit des Fastenbrechens. Damals begründete der französische Fußballverband die Entscheidung, dass man jegliche „Zurschaustellung einer politischen, ideologischen, religiösen oder gewerkschaftlichen Zugehörigkeit“ untersage. Denn ein Fußballplatz sei kein Ort der politischen oder religiösen Meinungsäußerung, sondern ein Ort der Neutralität, an dem die Werte des Sports wie Gleichheit, Brüderlichkeit und Unparteilichkeit herrschen müsse.

Nun scheint sich einiges seit dem Fastenmonat geändert zu haben. Für die LGBTQ-Community darf es ruhig eine Ausnahme geben. Es reicht nicht mehr aus, sich öffentlich nicht negativ über diese Thematik zu äußern. Jetzt muss man diese Lebensweise gutheißen und unterstützen. Und somit verschieben sich weiter die Grenzen und die Anforderungen. Und irgendwann muss man doch auf der Pride auf einem Weg mitfahren.  

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