Eine Erzieherin mit Kopftuch hat gegen die Stadt Maintal, die sie wegen ihres Kopftuches nicht einstellen wollte, geklagt und das Verfahren gewonnen. Solche Ereignisse sind für die Muslime sehr wichtig.

Abschluss mit 1.0 und trotzdem kein Arbeitsplatz als Erzieherin

Im Jahr 2019 bewarb sich Rukiye K. für eine Stelle als Erzieherin in Maintal. Sie hatte ihre Bachelorarbeit in sozialer Arbeit mit 1.0 abgeschlossen und für ihre Abschlussarbeit sogar den Johanna-Kirchner-Preis erhalten. Doch anscheinend reichte ihre Qualifikation nicht aus, um in Maintal einen Arbeitsplatz zu finden. Ihre Bewerbungsschreiben beinhalteten immer ein Bild von ihr, wo sie klar und deutlich das Kopftuch trägt. Auch wurde sie zu Bewerbungsgesprächen eingeladen und konnte mit ihren Qualifikationen überzeugen. Doch als es dann ernst werden sollte, wurde sie stets gefragt, ob sie bereit wäre, das Kopftuch abzulegen. 

„Ich war geschockt, für mich ist eine Welt zusammengebrochen“, berichtet K. gegenüber Medien. „Das Kopftuch ist ein Teil von mir. Ich möchte mich bedecken, genauso wie ich fünfmal am Tag beten will“, so Rukiye K. weiter.

Schließlich klagte sie gegen die Stadt Maintal und gewann das Verfahren. Die Arbeitsgerichte sahen das Neutralitätsgebot in Maintal als diskriminierend an. Schlussendlich zog die Stadt ihre Revision nach der zweiten Instanz zurück und hob die Dienstaufweisung auf, die das Tragen von Kopftüchern in Maintaler Kitas verbot.

Rukiye K. möchte den Weg für andere Frauen frei machen

Trotz des vierjährigen Prozesses, gab Rukiye K. nicht auf und setzte mit ihrem Sieg ein Zeichen für andere Frauen. Für sie sei dieser gewonnen Prozess ein Zeichen von Anerkennung und Akzeptanz. Es war ihr auch nicht leicht gefallen mit ihrem Fall an die Öffentlichkeit zu treten. Jedoch stärkten sie Zuschriften von Frauen, die wie sie Diskriminierung erfahren mussten. Eine Frau schrieb ihr „Dein Sieg ist mein Sieg“. Und dies stimmt tatsächlich auch. Denn durch solche mutigen Frauen, die nicht aufgeben, wird der Weg für alle Frauen geebnet, die sich dem gesellschaftlichen Druck nicht beugen und an ihren religiösen Werten halten möchten.

Es ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, die vom Fachkräftemangel geplagt ist und in der sich jeder mittlerweile als das identifizieren und präsentieren kann wie es ihm gerade passt, dass eine Frau, die mehr als qualifiziert ist, wegen ihres Kopftuchs abgelehnt wird. Gleichzeitig öffnen mit Applaus schwul-lesbische Kitas, die es gutheißen, wenn die Erzieher unter anderem transsexuell sind. Das bedeutet ein Mann mit Bart, der sich wie eine Frau kleidet stellt prinzipiell kein Problem dar, aber eine Frau mit Kopftuch schon.

Zwar unterstellt man den Muslimen, dass sie Frauen unterdrücken und einsperren wollen, aber sobald eine Muslima mit Kopftuch einen Beruf als Erzieherin oder Lehrerin ausüben möchte (als Putzfrau, ein natürlich ebenfalls ehrbarer Beruf, darf sie nämlich immer arbeiten), wird ihr das nicht gestattet, da sie neutral auftreten soll. Die Neutralität ist also immer nur da wichtig, wo man sie haben möchte, nicht wo sie von Nöten wäre.

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