Zwei Werke werden heute als richtungsweisend für die „Gender Studies“ angesehen. Zum einen ist dies das Buch “Das andere Geschlecht” (1949) von Simone de Beauvoir und Judith Butlers Werk “Das Unbehagen der Geschlechter” (1990).

Simone de Beauvoir vertrat in ihrem Buch die Auffassung, dass die Unterschiede zwischen Männern und Frauen kein Produkt der Natur, sondern ein Produkt der Gesellschaft seien, worauf letztlich das Konzept hinter dem Begriff Gender basiert. Wenn es auf einem Geschlecht zugeschriebene Rollenstereotype gibt, die sich im Lauf der Geschichte und von Kultur verändern, so geht es Simone de Baeuvoir um etwas ganz anderes. Sie – und mit ihr die LGBT-Bewegung – wollen die unveränderliche Natur von Mann und Frau bzw. die Schöpfung verändern.

Die Frau, die de Beauvoir als eine „vergewaltigte Inferiorität“ (Unterlegenheit) beschreibt, muss sich nämlich demnach ihrer natürlichen Rolle als Mutter entledigen. Das ungeborene Kind im Bauch der Frau bezeichnet Simone de Beauvoir als „Parasiten“. Ein Parasit, der von dem Körper der Frau zehre und letztlich der „Befreiung der Frau“ im Wege stehe. Die Frau müsse von ihrer Festlegung auf die Mutterrolle befreit werden. Die Angst vor einer Schwangerschaft beeinträchtige nämlich das Liebesleben der Frauen. Letztlich steht auch hier der Kampf gegen die traditionelle Familie im Mittelpunkt. Der Ersatz durch eine Regenbogenfamilie ist dann der nächste Schritt.

Pseudowissenschaftliche Theorien

Als ein tiefgehender Einschnitt in die Gender Studies wird heute Judith Butlers Werk “Das Unbehagen der Geschlechter angesehen”. Die Philosophin vertritt darin die These, dass nicht nur das soziale Geschlecht (gender), sondern auch das körperliche Geschlecht vom gesellschaftlichen Diskurs geprägt sei. Die „radikalen Gedankenspiele“ Butlers stellen eine Identität von Mann und Frau überhaupt in Frage. Diese Gedankenspiele nötigte die Feministinnen-Ikone Alice Schwarzer dazu darauf hinzuweisen, dass es eine Frau überhaupt gibt und von anderen auch als eine solche wahrgenommen und entsprechend behandelt wird.

Damit ist der Weg zur Ablösung der Wissenschaft durch pseudowissenschaftlichen Unsinn frei. Man kann 60, 72 und noch mehr Geschlechter konstruieren. Androgyner Mensch; androgyn, bigender, weiblich, Frau zu Mann (FzM), gender variabel, genderqueer, intersexuell (auch inter*), männlich, Mann zu Frau (MzF), weder noch, geschlechtslos, nicht-binär, weitere, Pangender, Pangeschlecht, trans, transweiblich, transmännlich, Transmann, Transmensch, Transfrau, trans*, trans*weiblich, trans*männlich, Trans*Mann, Trans*Mensch, Trans*Frau, transfeminin, Transgender, transgender weiblich, Hermaphrodit uvm.