Yossi Klein, ein Autor der israelischen Zeitung Haaretz, schreibt in einem Artikel, dass die israelische Armee bewusst palästinensische Kinder tötet. Dabei geht er auch auf die Gründe für dieses unmenschliche Vorgehen ein.

„Es geht nichts über das Töten von Kindern“

Fotos und Berichte aus dem Gazastreifen zeigen, dass bei Attentaten auf den palästinensischen Widerstand auch Dutzende palästinensische Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, ums Leben kamen.

Yossi Klein, ein Autor der israelischen Zeitung Haaretz, schrieb in einem seiner Artikel für die Zeitung:

“Es geht nichts über das Töten von Kindern, um die Herzen und Köpfe zusammenzubringen. In den letzten 18 Wochen haben sich die Israelis gegenseitig bekämpft und konnten nichts finden, was uns näher zusammengebracht hätte. Dann kam die Tötung der Kinder im Gazastreifen und bewies, dass wir doch Brüder sind.”

“Barrieren fielen, und der böse Wille war vergessen. Yair Lapid legte Benjamin Netanjahu tröstend den Arm auf die Schulter, während Benny Gantz seinen Kopf gegen May Golan lehnte, und es war überraschend, dass nicht die gesamte Knesset aufstand und spontan „Hatikva“ (israelische Nationalhymne) sang.“, fügte er hinzu.

Der Autor gibt zu, dass die Tötung von Kindern das Abscheulichste aller Verbrechen ist. Aber gerade in seiner Abscheulichkeit liegt seine Macht. Es wirkt nämlich abschreckend. „Es ist effektiv und lässt frisches, neues Blut in unsere Adern fließen.“ Das Töten von Kindern und die Bombardierung von Zivilisten sei weitaus effektiver in der Abschreckung als das Einstürzen von Gebäuden oder den Versuch „die Grundlagen des Terrorismus ein für alle Mal auszurotten“.

50 tote Kinder für jede Rakete

Es geht gar nicht darum den Terrorismus zu stoppen, sondern ihn abzuschrecken. Ziel ist es Schmerz zu verursachen und die Israelis glücklich zu machen. Wenn also Itamar Ben-Gvir von einem „schmerzhaften Schlag“ spricht, dann meint er sicherlich das Töten der Kinder, so der Autor. Deswegen sollte er auch lieber seinen Wahlslogan ändern. Statt „50 tote Terroristen für jede Rakete“ sollte es lieber „50 tote Kinder für jede Rakete“ heißen. Dabei sei die Tötung palästinensischer Kinder ein wirksamer Schritt, der sich in das Gedächtnis der israelischen Öffentlichkeit einprägt.

Außerdem erzählt der Autor über palästinensische Kinder, die man tötete, die äußerlich den israelischen Kindern sehr ähnlich waren. Deswegen gehe er stark davon aus, dass die „tapferen Piloten“, die „die Demokratie“ schützen und Tag und Nacht ihr Leben riskieren auch nach ihrem emotionalen Widerstand ausgewählt werden. Sie müssen in der Lage sein, mit der schlimmen Schuld leben zu können unschuldige Kinder getötet zu haben.

Zum Schluss wird er nochmal besonders grausam und sagt, dass man die 500 Kinder, die man im Sommer 2014 tötete, kaum als Kinder bezeichnen könnte. “Schließlich sind die “Kinder” unsere Soldaten, die sie töten”.

Wer nach solch einem öffentlichen Bekenntnis immer noch meint, dass Israel eine Demokratie sei, oder sich nur selbst verteidigt, der ist auf beiden Augen blind und auf beiden Ohren taub. Jede Regierung, jeder Politiker und jeder Mensch sollte sich schämen, solch ein Apartheidsregime zu unterstützen und zu loben.  

Kinder
Kinder, die bei israelischen Angriffen ums Leben kamen.