Auf dem Kasseler Friedrichsplatz wurde am 24.09.2022 ein Kubus in Regenbogenfarben aufgeblasen. Von den Initiatoren „Regenbogenkaaba“ genannt, soll dieses Luftkissen als mobiler Wallfahrtsort für LGBT-Muslime fungieren. Was wie ein schlechter Scherz klingt und dementsprechend aussieht, wird seit Monaten schon von der Organisation „PixelHELPER“ und ihrem Begründer, Oliver Bienkowski, auf den sozialen Medien promoted und mithilfe von Crowdfunding finanziert.
Doch damit nicht genug – diese Installation soll zusätzlich gegen „islamischen Antisemitismus“ stehen. Die Idee zur Aktion ist bei PixelHELPER entstanden, weil die Weltkunstausstellung documenta fifteen, die ebenfalls am Friedrichsplatz stattfindet, in diesem Jahr von einem indonesischen Künstlerkollektiv kuratiert wurde, denen Bienkowski im Vorfeld der Ausstellung bereits Homophobie und islamischen Antisemitismus vorwarf. Bienkowski selbst hat sich einen Namen als „Licht- und Guerillakünstler“ gemacht. Mit Lichtprojektionen auf diverse Bauten in Deutschland, übermittelt er politische Statements.
Stadt Kassel verbietet PixelHELPERs islamfeindliche Demo und “Regenbogenkaaba”
Aus Protest gegenüber der Einbindung des indonesischen Kollektivs, meldete Bienkowski eine Demonstration für „LGBT Rechte Islamischer Antisemitismus“ für den 11. September in Kassel an. Er wollte eine „Kopie der Kaaba in Regenbogenfarben“ aufblasen und in ihrem Inneren Karikaturen zum Thema „Islamischer Antisemitismus“ ausstellen. Die Stadt erteilte ihnen zunächst ein Versammlungsverbot und begründete dies mit einem „nicht weiter einzukalkulierendem Gefahrenpotential“. Zuvor wurde aus denselben Gründen eine Versammlung Bienkowskis in Köln untersagt, bei der er mit den sogenannten Mohamed-Karikaturen provozieren wollte. PixelHELPER zog vor das Verwaltungsgericht und konnte sodann noch einen Tag vor Beendigung der documenta fifteen seinen Nylon-Kubus auf dem Friedrichsplatz aufstellen.
Welche Agenda verfolgt Bienkowski?
Unter dem Deckmantel der Kunst und der religiösen Satire dienen all jene „Regenbogen“-Aktionen von Bienkowski und seiner NGO PixelHELDEN dazu, einen vermeintlichen sogenannten „liberalen Islam“ voranzutreiben und die Grundpfeiler des Islams zu erschüttern. Dieses unrealistische und provokante Vorhaben beschreiben sie in einem Tweet mit den folgenden Worten:
„Das Ziel unserer #LGBT Projekte ist es niemals Gewalt auszulösen. Wir wollen wie #MartinLuther, eine 🌈🕋Reformation im Islam auslösen.“
Dass Martin Luther selbst Antisemit war, lassen sie bei ihrem Bestreben gegen Antisemitismus scheinbar außenvor. Schließlich klingt es plakativer, wenn sie von einer „Reformation“ sprechen.
Ferner besagt ein Tweet:
„🕌Wir wollen für #LGBT Muslime die Pilgerorte der heiligen Stadt #Mekka aus #SaudiArabien in Deutschland nachbauen & reformieren den #Islam mit neuem Koran & Prophet.“
Auch machen sie kein Geheimnis daraus, dass sie als Nichtmuslime hinter ihren zu belächelnden Zielen stehen. Man mache sich bewusst, wie irrational es ist, wenn eine kleine Gruppe von Menschen, die sich nicht zum Islam bekennt und das Wesen des Islams und ihre Würdenträger diffamiert, eine Änderung der klaren theologischen Position zur Auslebung gleichgeschlechtlicher Beziehungen – die von der gewaltigen Mehrheit im Islam geteilt wird – bewirken möchte. Sie haben keinerlei Geltungsanspruch und müssen dementsprechend von den muslimischen Gemeinden und der nichtmuslimischen Öffentlichkeit abgelehnt werden.
Dass PixelHELPER mit ihrer Aktion nicht ernst zu nehmen ist, zeigte sich auch medial. Der erwartete Interessenansturm blieb aus: So gut wie alle online Suchergebnisse zur “Regenbogenkaaba” verweisen auf die Internetseite von PixelHELPER.
Inspiriert von den „Idealen der Freimaurer“
PixelHELPER beschreibt sich auf ihrer Internetseite als
„gemeinnützige Organisation für Minderheiten & Menschenrechte inspiriert von den Idealen der Freimaurer.“
Oliver Bienkowski selbst ist ein bekannter Freimaurer und so ist die Organisation auch strukturell ins Netzwerk der Freimaurer eingebunden. Seit Jahrhunderten sind Verschwörungstheorien und Freimaurerei miteinander verwoben.
Die “Regenbogenkaaba” stellt eine Verletzung der Heiligkeiten im Islam dar
Die Aktionen von PixelHELPER bei dem Wunsch eine Lobby für LGBTQ Muslime weltweit zu werden und in Deutschland einen Safe Space unter dem Deckmantel der Menschlichkeit für jene zu schaffen, verletzt die religiösen Gefühle von der Mehrheit der Muslime und gehen respektlos mit den Heiligtümern von einer Weltreligion um. Dem Bestreben PixelHELPERs liegen einzig der Wille zur weiteren Spaltung der muslimischen Gesellschaft und der Angriff auf die ursprünglichen religiösen Werte im Islam zugrunde. Sie befördern lediglich antimuslimischen Rassismus, da sie den Muslimen, die ihre Sichtweisen ablehnen, ein liberales Verständnis absprechen.
Durch den Anspruch gegen „Islamische Homophobie und Antisemitismus“ zu sein, erhoffen sie sich gesellschaftlichen Zuspruch und erzeugen gleichzeitig das Vorurteil, Muslime seien per se antisemitisch. Ihre Sichtweisen verbeiten sie im Internet auch auf Englisch und Arabisch. Interessant wäre es zu wissen, welche Lobby denn hinter diesem übereifrigen Engagement Bienkowskis und seiner PiexelHELPER steht. Wie ein weiteres, absurdes Crowdfunding-Projekt von PixelHELPER in Marokko zeigt, muss es eine gute finanzielle Unterstützung der Organisation geben.
Der Regenbogen in seiner natürlichen Schönheit ist und wird immer ein Zeichen der schöpferischen Perfektion des einen Gottes sein. Lassen wir uns diese Schönheit nicht durch seinen Missbrauch für bestimmte ideologische Ziele betrüben.