Die Partei „Die Grünen“ ist heute bei näherer Betrachtung zweifellos zur gefährlichsten Partei in Deutschland mutiert – sowohl außen- als auch innenpolitisch. Atemberaubend ist die Geschwindigkeit, mit der die einstige pazifistische Partei ihre ehemaligen Grundsätze (Gewaltfreiheit) verraten und über Bord geworfen und ihre Wahlversprechen („Keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete“) gebrochen hat – ehemalige Galionsfiguren wie Petra Kelly dürften im Grab rotieren, wenn sie die Partei heute sehen könnten.

Oskar Lafontaine attestierte ihnen zu Recht, inzwischen „zu den größten Kriegstreibern in Deutschland geworden“ zu sein, ein nennenswerter pazifistischer Flügel existiert überhaupt nicht mehr. Stattdessen unterstützen die Olivgrünen „jede US-Entscheidung, wenn es um Kriege geht“. Was die Grünen dabei so gefährlich macht ist das ständige empört vorgetragene Moralisieren, das mit einer sich überschlagenden Kriegsrhetorik und der Inkompetenz des Personals einhergeht.

Das Moralisieren ist deshalb scheinheilig, weil die Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen der USA und ihrer willigen Helfer einfach nicht (mehr) zur Kenntnis genommen werden (was man in den 1980er Jahren noch tat), während die Kritik nur dann erfolgt, wenn es US-Interessen dient. Man gibt die mutigen Kämpfer für die Menschenrechte, wird aber ganz kleinlaut und zieht feige den Schwanz ein, wenn – wie z.B. im Fall Assange – einmal wirklich Mut gefordert und der große Bruder in Washington zur Einhaltung der Menschenrechte zu ermahnen wäre. Die Verbrechen des Kiewer Regimes, den seit 2014 anhaltenden Beschuss der Bevölkerung des Donbass und das Leid der Menschen dort übersieht man geflissentlich.

Warum ist dies gefährlich? Weil die deutschen „Qualitätsmedien“, die von transatlantischen Netzwerken durchsetzt sind, die Bevölkerung nicht über die westlichen und ukrainischen Menschenrechtsverletzungen informieren, erscheint den durchschnittlichen Medienkonsumenten das Moralisieren der „Grünen“ noch als konsequent – während der Kanzler bspw. als „Zögerer“ erscheint.

Die Überlebenden werden die Toten beneiden

Gefährlich sind die Grünen auch wegen der Inkompetenz des Personals und dessen Kriegsrhetorik. Der grüne Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter forderte Ende letzten Jahres die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine oder die Lieferung von 3200 Leopard-Panzern. Ersteres würde den 3. Weltkrieg bedeuten und das Zweite ist überhaupt nicht möglich. Die Außenministerin Baerbock, die zur Erheiterung Moskaus bei der Münchner Sicherheitskonferenz am Wochenende eine „360-Grad-Wende“ Putins forderte, warnt vor „Kriegsmüdigkeit“ in Deutschland. In Finnland spielte sie Hüpfspiele im Bunker und will seitdem Deutschland außer mit Windrädern mit Tausenden neuen Bunkern beglücken. O-Ton der „Grünen“ 1980er Jahre (im Hinblick auf den Atomkrieg): „Die Überlebenden werden die Toten beneiden“ – heute soll es der Bunker richten.

Als Chefdiplomatin äußerte sie im Europarat, dass „wir uns in einem Krieg mit Russland befinden“. In der Diplomatie, wo jedes Wort Gewicht hat, ein Super-Bock-GAU, aus dem Kriege entstehen können. Moskau fragte, ob das die Position der Bundesregierung sei? Muss man wirklich die völlige Ahnungslosigkeit dieser Ministerin noch näher darlegen? Im Herbst belehrte die Ministerin bei Lanz die Zuschauer (am 22.9.22), dass der Ukraine-Krieg anders geführt werde als im 19. Jahrhundert, denn damals kämpfte man “nur mit Panzern”. Von den Panzerschlachten Napoleons während des Rußland-Feldzuges wird sie allerdings nur von ihren „Kobolden“ (Baerbock-Bezeichnung für Kobalt) erfahren haben.

Der „Sündenfall“ der „Grünen“ ereignete sich bereits 1998, als der neue grüne Außenminister Joschka Fischer dafür mit verantwortlich war, dass deutsche Bomber völkerrechtswidrig wieder über Belgrad flogen und dort keine Flugblätter abwarfen. Seitdem haben die „Grünen“ offenbar Blut geleckt und forderten z.B. 2011 die Beteiligung deutscher Bomber beim Sturz Gaddafis. Ihre Kriegsgeilheit übertrifft heute keine einzige Partei. Verkehrte Welt: Der AfD-Mann Höcke wirbt heute mit dem ehemaligen Grünen-Spruch: „Frieden schaffen ohne Waffen“.