Die “einzige Demokratie im Nahen Osten”, die rein menschliche Werte vertritt, verbietet Palästinenser, die einen israelischen Staatsangehörigen heiraten, zu ihrem Ehepartner nach Israel zu ziehen. Hat man früher Sicherheitsgründe für dieses Verbot genannt, werden mittlerweile auch demografische Belange genannt. Zudem haben sie für das Purim-Fest einen Lockdown in den besetzten Gebieten angeordnet.

Grund für die Verwehrung der Familienzusammenführungen sind mittlerweile auch offiziell demografische Belange

In der Nacht zu Montag fand die Wahl für die Verlängerung des seit 2003 existierenden Gesetzes statt. Mit 20 zu 9 Stimmen hat sich das Parlament für eine Verlängerung des Staatsbürgerschaftsgesetzes bis März 2024 entschieden. Dieses Gesetz verwehrt Betroffenen einen Aufenthaltsstatus in Israel. Konkret geht es darum, dass Palästinenser aus dem besetzten Westjordanland und dem Gazastreifen, die mit Israelis verheiratet sind, nicht eingebürgert werden.

Bei der Einführung 2003 hatte man aufgrund des zweiten Palästinenseraufstands (Intifada) Sicherheitsbedenken als Grund für dieses Gesetz genannt. Seit 2007 gilt dieses Gesetz auch für Personen aus den Ländern, die von Israel als feindlichen angesehen werden, sprich Iran, Irak, Libanon und Syrien. Im März 2022 bei der jährlichen Wahl für eine Verlängerung hat man laut der Zeitung „Haaretz“ erstmals demografische Belange als Gesetzeszweck hinzugefügt. Israel sei ein „jüdischer und demokratischer Staat“, dessen lebenswichtige Interessen es zu schützen gelte.

Kritiker bezeichnen die Gesetzgebung als diskriminierend und rassistisch. Befürworter finden es sinnvoll dieses Gesetz als eine wesentliche Sicherheitsmaßnahme zur Verhinderung palästinensischer Terroranschläge weiterhin zu verlängern. Ebenso gilt es als Mittel die jüdische Mehrheit in Israel zu gewährleisten.

Lockdown in den palästinensischen Gebieten für das Purim-Fest

Nebenbei hat Israel ebenfalls beschlossen, für die Dauer des jüdischen Purim-Fests die Grenzübergänge zu den palästinensischen Gebieten und in den Gazastreifen abzuriegeln. Dieses Jahr fiel das Fest auf den 6.März. Der Lockdown begann am Montag um 17:00 und soll bis Mittwoch 12:00 Uhr andauern. Der Warenverkehr soll von der Grenzschließung jedoch unberührt bleiben. Bei medizinischen oder humanitären Notfällen bedarf es einer Genehmigung durch die zuständige israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivtäten in den besetzten Gebieten (COGAT). So teilte die COGAT ebenfalls mit, dass der Grenzübergang Erez nach Gaza am Dienstag selbst für Journalisten geschlossen bleiben soll. Für die regelmäßige Schließung der Grenzübergänge zu jüdischen Feiertagen nennt man auch hier notwendige Sicherheitsvorkehrungen als Grund.

Das ist also die einzige Demokratie im Nahen Osten, die noch Menschenrechte vertritt und kein Apartheidsstaat ist. Diskriminierende und rassistische Gesetze, die erlassen werden, um keine Vermischung der Völker zuzulassen. Lockdowns und Einsperren eines ganzen Volkes nach Belieben ohne Konsequenzen. In Deutschland ist die Sicherheit Israels Staatsräson. Dabei scheint jedes Mittel recht zu sein, um dies durchzusetzen.

Israel