Seit nun mehr sieben Jahren führt eine von Saudi-Arabien geführte Allianz arabischer Staaten Krieg gegen den Jemen. Die vereinbarte sechsmonatige Waffenruhe endet nun, ohne eine Einigung auf eine Verlängerung. Währenddessen spitzt sich die humanitäre Krise im Jemen weiter zu. So wurde vor Kurzem ein 8-jähriger, junger Jemenite durch einen Scharfschützen getötet.  

Situation im Jemen „schlimmste humanitäre Krise der Welt“

Die Waffenruhe war im April dieses Jahres in Kraft getreten und zwei Mal verlängert worden. Nun endete die Waffenruhe, ohne eine Einigung auf eine Verlängerung. Seit dem Beginn der von Saudi-Arabien geführten Allianz arabischer Staaten gegen den Jemen sind bereits 380.000 Menschen gestorben. Millionen weitere Menschen mussten flüchten.

Die UN stuft den Krieg und seine Folgen im Jemen als weltweit schlimmste humanitäre Krise ein. Ziel des Krieges, ist es den Saudi-Arabien-freundlichen ehemaligen jemenitischen Präsidenten Abd Rabbuh Mansour Hadi wieder an die Macht zu bringen. Natürlich helfen die USA und einige westliche Staaten, darunter auch Deutschland, Saudi-Arabien, unter anderem durch Waffenlieferungen und der Bereitstellung von relevanten Informationen. Jedoch konnte die Allianz bis heute ihre Ziele nicht erreichen.

8-jähriger jemenitischer Junge durch einen Scharfschützen getötet

Vor Kurzem tötete ein Scharfschütze den 8-jährigen jungen Jemeniten, Ihab Malik Qassem Saeed Qaid, in der Nähe seines Hauses. Seit dem Beginn des Krieges hat die Saudi-Arabische Allianz 10.000 Kinder im Jemen getötet oder verstümmelt. Todesursachen sind unter anderem Kugeltreffer oder Landminen. 11 Millionen Kinder brauchen humanitäre Unterstützung und ca. 400.000 Kinder leiden unter extremer Unterernährung. Über 2 Millionen Kinder können nicht die Schule besuchen.   

In Anbetracht dieser extremen Situation müsste man meinen, dass gerade die Politiker im Westen, die dafür bekannt sind, sich für Menschenrechte und unterdrückte Völker einzusetzen, alles menschenerdenkliche dafür tun, um die Situation im Jemen zu verbessern. Die Realität sieht aber wie immer etwas anders aus. Menschliches Leben und Werte spielen nur dann eine Rolle, wenn sie dem Eigeninteresse dienen. So passt man die Nachrichten in den Medien so an, wie es gerade für die eigenen Zwecke passt.

Ein 8-jähriger Junge, der durch einen Scharfschützen getötet wird und ein ganzes Volk, welches ausgehungert wird, bekommt weniger mediale Aufmerksamkeit, als der vermeintlich von Dritten hervorgerufene Tod einer jungen Frau im Iran, der ausgeschlachtet wird, um eine Revolution herbeizurufen. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtiger und für einige vielleicht auch schwieriger denn je, die wahren Unterdrückten und ihre Unterdrücker zu erkennen.    

Jemen
Das Bild zeigt die Auswirkungen eines Luftangriffes im Jemen