Die Funktion von Kriegslügen wird in der aktuellen Debatte über die Äußerungen von Sahra Wagenknecht bei ihrem Auftritt in der Sendung „Hart aber fair“ deutlich. Nach ihrer Aussage, „Kriegsverbrechen werden von beiden Seiten begangen“, erfolgte wieder Mal ein medialer Aufschrei.
In den Mainstream-Medien ist man bemüht, die von den USA und ihren willigen Helfern die letzten Jahrzehnte geführten Angriffskriege und die dabei begangenen Massaker vergessen zu machen und die vermeintliche Einzigartigkeit angeblicher russischer Verbrechen zu behaupten, um jeden, der sich nicht für den NATO-Kurs ausspricht, mit moralischer Empörung begegnen zu können und dadurch unter Druck zu setzen. Nur ein Zyniker könne über all das Leid hinwegsehen, man müsse doch etwas unternehmen, eingreifen oder Krieg führen, heißt es gewöhnlich.
Das war das Muster, nach dem die westlichen Kriege in den letzten Jahrzehnten vorbereitet wurden. 1991 war es bspw. die „Brutkasten-Lüge“, mit der ein militärisches Eingreifen der USA gegen den Irak gerechtfertigt wurde. 1998 behauptete der damalige SPD-Verteidigungsminister Scharping u.a., dass die Serben mit Köpfen von Kosovo-Albanern im Stadion von Pristina Fußball spielen. 2011 wurde behauptet, Gaddafi würde Viagra an seine Soldaten verteilen, um Massenvergewaltigungen zu ermöglichen.
Diese Lüge wurde im Ukraine-Krieg aufgewärmt. So behaupteten die USA letzten Oktober, dass die russische Armee Viagra an die Soldaten verteilen würden, um Massenvergewaltigungen zu ermöglichen. Inzwischen ist es erwiesen, dass wir es auch hier mit Kriegslügen zu tun haben.
Ukrainische Kriegslügen aufgedeckt
So hat u.a. die ukrainische „Menschenrechtsbeauftragte“ Ljudmyla Denissowa inzwischen eingestanden, Medien weltweit sowie die UN mit vermeintlichen Fällen von sexualisierter Gewalt durch russische Soldaten getäuscht zu haben. Die ukrainische Journalistin Sonya Lukashova hat diese Lügenpropaganda an die Öffentlichkeit gebracht. In den ukrain. sozialen Netzwerken wird sie dafür als “russische Propagandaschleuder” und “Verräterin” gebrandmarkt und ihre Bestrafung gefordert. Sie bestätigte u.a. auch, dass Geschichten, nach denen zweijährige Zwillinge im Raum Cherson nach Vergewaltigungen gestorben sind, erfunden wurden.
Die russische Strategie beinhaltet somit keine Massenvergewaltigungen. Wann haben westliche Medien die Vergewaltigungen durch US-Soldaten in Vietnam oder anderswo thematisiert? Gab es eine Dokumentation über die Folterungen in Abu Ghraib, über das Massaker von My Lai? Wann wird das endlich aufgearbeitet?
Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte lehren, dass man bei Berichten über angebliche Menschenrechtsverletzungen, die in westlichen Medien mit großer Empörung vorgetragen werden, immer skeptisch bleiben muss, insbesondere wenn Staaten beschuldigt werden, die sich der unipolaren Weltordnung unter der Führung Washingtons widersetzen. Die empört vorgetragenen Geschichten dienen gewöhnlich dazu, eine neue Stufe der Eskalation vorzubereiten.
Solange die Mainstream-Medien ihre Kriegslügen aus vergangenen Konflikten nicht glaubwürdig aufgearbeitet haben, haben sie kein Vertrauen mehr verdient.