Die Gewalt in Gaza nimmt kein Ende. Allein in den letzten sieben Tagen wurden laut Angaben des Journalisten Fabian Goldmann 597 Palästinenser getötet. Der traurige Wochendurchschnitt liegt damit bei über 85 Toten pro Tag.

Die Zahlen der vergangenen Woche:

HINWEIS: Dies sind Menschenleben – verpackt in einer Statistik wirkt dies weniger dramatisch, jedoch muss jedem Menschen bewusst sein: Hinter jeder Zahl steckte ein Herz, ein Verstand, Liebe zur Familie, Leid und ein tragisches Ende nach einem Überlebenskampf ohne wirkliche Aussicht auf Hilfe.

  • Montag: 70 Tote
  • Dienstag: 61 Tote
  • Mittwoch: 144 Tote
  • Donnerstag: 69 Tote
  • Freitag: 82 Tote
  • Samstag: 120 Tote
  • Sonntag: 51 Tote

Heute – Donnerstag, 26. Juni – sind es bereits 31 getötete Palästinenser (Stand: Vormittag). Das Muster ist eindeutig: Israel tötet jeden Tag Dutzende Menschen im Gazastreifen – systematisch, ununterbrochen und unter dem Mantel der “Verteidigung”. Gezielte Kopf- und Brustschüsse in Kinderkörpern zeugen aber davon, dass dies eher einem Sport für israelische Soldaten gleicht als einem Verteidigungskampf.

Wie aus mehreren Berichten hervorgeht, sind fast alle Opfer nicht durch Kampfhandlungen ums Leben gekommen, sondern durch gezielte Angriffe auf Zivilisten. Die israelische Armee bombardiert weiterhin Wohngebiete, Zeltlager und selbst Hilfsverteilungsstellen. Immer wieder sterben dabei auch Kinder – nicht, weil sie “aus Versehen” getroffen werden, sondern weil sie mit ihren Familien dort stehen, wo es Nahrung gibt oder Zuflucht suchen, wo die israelische Armee eine „Sicherheitszone“ zugeteilt hat. Die Zustände gleichen einem dystopischen Horrorfilm – Menschen, die hungern und gleichzeitig an den Ausgabestellen erschossen werden. Kinder sind unter den Opfern, weil sie mit ihren Eltern anstehen, weil sie nach Essen suchen oder einfach, weil sie in Gaza leben.

Statt humanitäre Maßnahmen zu stärken, fordern israelische Minister das Gegenteil. Der rechtsradikale Minister Itamar Ben-Gvir forderte erneut einen vollständigen Stopp aller Hilfslieferungen nach Gaza – und begründete dies mit der angeblichen Notwendigkeit, Druck auszuüben. „Kein Wasser, kein Treibstoff, keine Lebensmittel“, fordert Ben-Gvir. Eine Politik der Kollektivbestrafung, die gegen internationales Völkerrecht verstößt, aber international folgenlos bleibt.

Israel verfolgt weiterhin ein klares Ziel: Gaza soll zerstört, seine Bevölkerung vertrieben werden. Auch das Westjordanland bleibt nicht verschont. Israelische Siedler verübten in den letzten Tagen tödliche Angriffe auf Palästinenser, auch hier gab es Todesopfer, jedoch keine Konsequenzen aus der internationalen Gemeinschaft.

Dieser Krieg ist eher ein Massaker gegen eine wehrlose Bevölkerung. Der jüngste Waffengang mit dem Iran hat gezeigt, dass Israel mit einem Gegner auf Augenhöhe keine zwei Wochen durchhält. Gegen den Iran musste sich Israel massiver Gegenwehr stellen, militärische Ziele wurden auf eigenem Boden getroffen, israelische Städte beschädigt – ein Szenario, das sich in Gaza nicht stellt. Hier können israelische Soldaten ungehindert gegen die palästinensische Bevölkerung vorgehen, Hilfsgüter blockieren und die Menschen aushungern.

Und trotz dieser offenen Gewalt erfährt Israel weiterhin Unterstützung durch westliche Staaten – allen voran Deutschland. Während deutsche Politiker die “Sicherheitsinteressen Israels” betonen, fließen Waffenlieferungen und politische Rückendeckung. Die Stimmen der Kritik bleiben schwach, folgenlos und oft selektiv.

Das Fazit ist bitter: Gaza wird belagert, bombardiert und systematisch zerstört – mit Duldung und Unterstützung des Westens. Die Frage ist nicht mehr, ob das, was geschieht, eine Katastrophe ist. Die Frage ist, wie lange die Welt noch wegsehen will und ob mit der Zeit alle Palästinenser einem Mord durch Hunger oder durch Bomben und Waffen entgegengehen müssen.