Am 20. September 2021 wurde der Apothekeninhaber Dr. Okan Osmanoğlu in Kelsterbach (Hessen) Opfer von Polizeigewalt. Der Apothekeninhaber beobachtete, wie die Polizei auf seinem privaten Kundenparkplatz Verkehrskontrollen durchführte, wobei diese gegenüber seiner Apotheke eine eigene Station hat. Dem nicht genug, wurden auch noch seine Kunden und Lieferanten kontrolliert. Als Dr. Osmanoğlu dann jedoch auf die Polizisten zuging, um freundlich auf sein Hausrecht aufmerksam zu machen, wurden die anwesenden Polizisten aggressiv und verlangten von ihm sich auszuweisen. Dass die Polizei sich ohne seine Erlaubnis gar nicht einfach so auf seinem Parkplatz aufhalten darf, wurde ignoriert. Weiter ist es auch so, dass man bei Hausfriedensbruch die Polizei kontaktiert, doch wen hätte man hier anrufen können?
Am darauffolgenden Tag äußerte sich die Polizei zum Fall und sagte, dass Dr. Osmanoğlu die Polizeikontrolle brüllend gestört und sich gegen eine polizeiliche Maßnahme gewährt hätte. Es gibt jedoch Augenzeugen und diesmal sind es gleich 15, die das Gegenteil bestätigten. Zudem existiert auch ein Video von Zeugen, wo klar zu sehen ist, wie gewalttätig die Polizei mit dem Apotheker umgegangen war. Sie schlugen mit Schlagstöcken auf ihn ein. Er erlitt Prellungen und musste sich im Krankenhaus behandeln lassen. In was für einer Zeit sind wir angelangt, dass diejenigen, die einen schützen müssten, jene sind, die einem Schaden zufügen? Was wäre geschehen, wenn es nicht genug Augenzeugen gegeben hätte, die die Behauptungen der Polizei widerlegen könnten? Der Apotheker wäre der Polizei komplett ausgeliefert gewesen und die Möglichkeit einer Verurteilung hätte vor Gericht keine Chance gehabt.
Hier stellt sich auch die Frage, warum die Polizei so gehandelt hat? Hat es mit einer Ausländerfeindlichkeit seitens der Polizei zu tun? Schien der Apotheker der Polizei nicht Deutsch genug zu sein? Hätte man dann anders gehandelt und auch andere Äußerungen getroffen?
Polizei, dein Freund und Helfer?
Es ist nicht das erste Mal, dass die Hessener Polizei auffällt. Immer wieder werden solche Ereignisse nicht mit der nötigen Schärfe behandelt, wie sie sollten. Es gibt noch immer deutliche Probleme, die benannt werden müssen, damit diese gelöst werden können. Es bedarf der konstruktiven Veränderung und nicht der kurzen Betroffenheit und der darauffolgenden Ignoranz, bzw. Duldung durch Verschwiegenheit. Die Polizei versagt immer mehr darin ihrem rechtsstaatlichen Dienst für die Menschen nachzugehen. Muslime und Menschen mit einem Migrationshintergrund werden oftmals Opfer dieser Schandtaten. Man muss unabhängige Untersuchungen in die Wege leiten, denn Laut einer Studie der Ruhruniversität Bochum finden in Deutschland nicht 2000 rechtswidrige Übergriffe seitens der Polizei im Jahr statt, sondern mehr als 5-mal so viele. Doch nur 2% der Fälle kommen vor Gericht und nur 1% davon werden verurteilt.