In einem Interview spricht Selenskyj über den aktuellen Konflikt seines Landes mit Russland und spricht dabei eine offene Drohung gegen die Europäer und Deutschland aus.

„Wenn sie nicht für die Ukraine sind, sind sie für Russland“

In einem Interview mit „The Economist” spricht der ukrainische Präsident Selenskyj über den Krieg gegen Russland. Er selber sei emotional bereit für einen langen Krieg. Für Verhandlungen ist er mit Putin, den er jetzt häufiger mit Hitler verglichen hat, nicht bereit. Er möchte sich nicht von den westlichen Führern an den Verhandlungstisch zwingen lassen. Der Zeitpunkt sei jetzt nicht geeignet dafür. Diejenigen, die sich dafür entscheiden, mit dem Mann im Kreml zu sprechen, „täuschen sich selbst“, ähnlich wie die westlichen Führer, die 1938 in München ein Abkommen mit Hitler unterzeichneten, nur um dann zuzusehen, wie er in die Tschechoslowakei einmarschierte. „Der Fehler ist nicht die Diplomatie. Der Fehler ist die Diplomatie mit Putin. Er verhandelt nur mit sich selbst.“

Gleichzeitig ist sich der ukrainische Präsident der Risiken für sein Land bewusst, wenn der Westen beginnt, seine wirtschaftliche Unterstützung zurückzuziehen. Das würde nicht nur der Wirtschaft der Ukraine schaden, sondern auch ihren Kriegsanstrengungen.

„Wenn Sie nicht für die Ukraine sind, sind Sie für Russland, und wenn Sie nicht für Russland sind, sind Sie für die Ukraine. Und wenn Partner uns nicht helfen, bedeutet das, dass sie Russland zum Sieg verhelfen werden. Das ist es.”

So einfach ist die Welt in schwarz und weiß für Selenskyj also einzuteilen. Er sieht den Druck über die Medien als bestes Mittel, die Regierungen zum Helfen zu bringen. Auch pocht er weiterhin auf einen Nato-Beitritt der Ukraine.

Man sollte die ukrainischen Flüchtlinge nicht in die Enge treiben

Und dann kommt er zu seiner offenen Drohung an die europäischen Länder und vor allem an Deutschland, welches alleine über 1 Millionen ukrainische Flüchtlinge aufgenommen hat. Sollte man sich für eine Kürzung der Hilfe für die Ukraine entscheiden, dann würde das den Krieg nur verlängern. Dies würde Risiken für den Westen in seinem eigenen Hinterhof schaffen. Schließlich lasse sich nicht vorhersagen, wie die Millionen ukrainische Flüchtlinge in europäischen Ländern reagieren würden, wenn man ihr Land im Stich lassen würde. Die Ukrainer hätten sich im Allgemeinen „gut benommen“ und seien „sehr dankbar“ gegenüber denen, die ihnen Schutz geboten hätten. Sie werden diese Großzügigkeit nicht vergessen. Aber es wäre keine „gute Geschichte“ für Europa, wenn es „diese Menschen in die Enge treiben“ würde.

Da spricht der ukrainische Präsident solch eine direkte Drohung ohne jegliche Konsequenzen seitens der europäischen oder deutschen Politiker aus. Europa soll weiterhin brav Waffen liefern und seine eigene Wirtschaft gegen die Wand fahren, ansonsten kann man nicht dafür garantieren, dass die aufgenommenen Flüchtlinge sich weiterhin gut benehmen, oder vielleicht zum Sicherheitsrisiko werden.

Selenskyj
Von President Of Ukraine from Україна https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=116104942