Nach der vorgestellten Studie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist die Zahl der in Deutschland lebenden Muslime deutlich gewachsen. Demnach lebten im letzten Jahr zwischen 5,3 und 5,6 Millionen Muslime in Deutschland. Das macht einen Bevölkerungsanteil von etwa 6,4-6,7 %. Damit wäre die Zahl der Muslime seit 2015 um etwa 1 Millionen gestiegen. Interessant bei der Durchsicht der Zahlen ist, dass etwa die Hälfte davon deutsche Staatsbürger sind. Wie lange wollen die „Islamkritiker“ noch behaupten, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört? Interessant ist auch, dass sich 82 Prozent der Muslime in Deutschland nach der Studie für stark oder eher religiös halten. Nur 39 % gaben demnach aber an, täglich zu beten. 30 Prozent der muslimischen Frauen und Mädchen gaben an, „Kopftuch“ zu tragen. Bei den älteren Frauen im Alter von über 65 Jahren sei es noch immer die Mehrheit.

Türkische Muslime nicht mehr die Mehrheit

«Die muslimische Bevölkerungsgruppe ist im Zusammenhang mit der Zuwanderung aus muslimisch geprägten Ländern im Nahen und Mittleren Osten in den letzten Jahren vielfältiger geworden», sagte BAMF-Präsident Hans-Eckhard Sommer. Nach wie vor bilden dabei die aus der Türkei stammenden Muslime die größte Herkunftsgruppe, stellen allerdings mit 45 % nicht mehr die absolute Mehrheit. Die Zahl der Muslime aus den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens hat in den vergangenen sechs Jahren überdurchschnittlich zugenommen, sodass inzwischen 1,5 Millionen Menschen aus arabischen Ländern in der Bundesrepublik leben.

«Die Analysen zeigen zudem, dass der Einfluss der Religion auf die Integration häufig überschätzt wird», sagte Sommer. Aspekte wie die Aufenthaltsdauer, Migrationsgründe oder die soziale Lage prägten den Integrationsprozess in einem weitaus größeren Ausmaß als die Religionszugehörigkeit. Die Zugehörigkeit zu einem deutschen Verein, das Erlernen der Sprache – all das fördere Integration und damit auch soziale Chancen. Auch die Zahl der Muslime mit Berufsausbildung ist in der zweiten Generation deutlich gestiegen.

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