Der Krieg muss weitergehen! So das offizielle Statement von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und seinen Ministern. Währenddessen unterstützt ihn die deutsche Presse mit bewusst irreführender Berichterstattung. Die Bundesregierung äußert sich wie immer nicht klar und bricht zusammen.
Die Nachrichten weltweit sind gefüllt mit der Hoffnung, dass es im Krieg zwischen Israel und der Hisbollah zu einem Waffenstillstand kommt. Nun erteilte das Büro von Netanjahu diesen Schlagzeilen eine deutliche Absage. Das Büro des israelischen Premierministers veröffentlichte folgende Nachricht: „Die Berichte über eine mögliche Waffenruhe sind falsch. Es handelt sich dabei um einen amerikanisch-französischen Vorschlag. Ebenfalls sind die Berichte falsch, dass angeordnet wurde, die Kämpfe im Norden zu reduzieren. Die Kämpfe im Libanon und in Gaza gehen weiter.“1 Damit wird deutlich, dass Israel nicht auf Frieden in der Region aus ist. Netanjahu möchte seine Drohungen von vor einigen Tagen wahr machen. Nach dem Angriff auf Beirut sagte er, dass dies erst der Anfang war und dass er den Nahen Osten verändern wird.2 Auch die Minister in seinem Kabinett sparen nicht an Kriegsretheorik. Smotrich und Katz sprechen von einem Kampf bis zum Sieg.
Nachdem sich deutsche Medien nicht verurteilend gegenüber dem Pieper-Terroranschlag Israels auf den Libanon geäußert hatten, geht die Irreführung weiter. „Raketenterror auf Tel-Aviv – Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele“ schreibt der Spiegel.3 Dass die Hisbollah in den vergangenen Tagen zu über 90 Prozent ausschließlich militärische Ziele attackiert wird nicht erwähnt. Israel hingegen greift willkürlich libanesische Dörfer und Städte im Süden und Osten des Landes an. Allein in den vergangenen 24 Stunden wurden 72 Menschen durch Bomben der israelischen Armee getötet. Innerhalb einer Woche steigt die Zahl der ermordeten damit auf 620.4 Wie viele vermisst und verschüttet sind, ist unklar.
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi erklärte, dass die Armee eine Bodenoffensive vorbereitet.5 Weltweit raten Experten jedoch von einer Bodenoffensive Israels im Libanon gegen die Hisbollah ab. Sie würde in einer Katastrophe für die israelischen Einheiten enden, da die Hisbollah auf einen Verteidigungskrieg vorbereitet und ausgerichtet sei. Die israelische Führung scheint da anderer Meinung zu sein. Israels Krieg im Nahen Osten wird daher intensiver. Waffenlieferung aus dem Westen werden trotz aufweckender Aufrufe von Seiten des Generalsekretärs Guterres6, von Seiten des Libanon, Irans und anderen Nationen während der UN-Sicherheitskonferenz nicht gestoppt. Die deutsche Regierung spricht sich selbstverständlich für einen Waffenstillstand aus, die hohen Opfer durch israelische Bomben und Angriffe auf die Zivilbevölkerung verurteilt sie hingegen nicht.
Das libanesische Gesundheitsministerium berichtet bis jetzt von 182 Toten und von 727 Verwundeten nach den andauernden Angriffen der israelischen Luftwaffe im Süden des Landes. Darunter viele Kinder und Frauen. Vor einer Stunde sprach das Ministerium noch von 100 Toten. Die Zahlen schnellen nach oben. Die Zahl der Vermissten ist unbekannt. Die Angriffe ereignen sich im Minutentakt. Der Terror Israels gegen seine Nachbarn geht ungebremst weiter, während die arabischen Staaten und der Westen zuschauen. Droht ein zweites Gaza im Süden Libanons? Die Zahlen deuten darauf hin.
Währenddessen sagt der israelische Bildungsminister Yoav Kish: „Es gibt keinen Unterschied zwischen der Hisbollah und dem Libanon. Der Libanon wird vernichtet. Er wird aufhören zu existieren.“ Die Bundesregierung verurteilte oder kommentierte weder die Pieper-Attentate auf die Zivilbevölkerung letzte Woche, noch die Angriffe der israelischen Regierung am Wochenende. Sie bleibt weiterhin bei ihrer Staatsraison und steht bedingungslos hinter Israel.
Erst Pieper-Anschläge auf Teile der Zivilbevölkerung des Libanon. Dann Bombenanschläge über Funkgeräte. Nun griff Israel Beirut an. Ziel war ein hochrangiger Kommandeur der Hisbollah. Zum Opfer wird die Zivilbevölkerung. Die Hisbollah geht noch nicht auf die Provokation ein.
Sie verarbeiten noch die heimtückischen Pieper- und Funkgerätangriffe Israels. Es herrscht Unsicherheit, ob man elektronische Geräte wie Babyphones und Handys weiter nutzen sollte. Immerhin sind viele Pieper und Funkgeräte in den Autos und Wohnungen der Libanesen ohne Vorwarnung in die Luft gegangen. Dann kam gestern, am 20.09. der nächste Schock. Beirut wird angegriffen.
In einem Wohnhaus des beiruter Stadtteils Dahiye befand sich der hochrangige Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Aqil. Ein Grund für die israelische Armee einen Luftangriff zu fliegen und das Wohnhaus in Mitten des dichtbewohnten Bezirks zu attackieren. 31 Zivilisten sterben. Darunter mehrere Familien (3 Kinder und 7 Frauen). 20 weitere werden vermisst, knapp 70 wurden teils lebensbedrohlich verletzt. Die Bundesregierung schweigt zu den Angriffen dieser Woche bisher.
Laut israelischen Vorwürfen plante er eine Attacke ähnlich die dem 7. Oktober auf Israel, so Militärsprecher Hagari. Bestätigen lassen sich diese Informationen nicht. Man muss derzeit allerdings davon ausgehen, dass diese Behauptungen vorgeschobene Lügen sind. Israel hat innerhalb der letzten elf Monate nicht mit Ehrlichkeit, Seriosität und Berücksichtigung von Menschenrechten geglänzt. Man erinnere sich an den Wochenplan in einem Krankenhaus, den Hagari als Einsatzplan von Hamas-Mitglieder präsentierte, sowie der Fahrstuhlschacht, der als Tunnel zur Hamas-Basis verkauft werden sollte. Bis heute wurde unter oder in den bombardierten Krankenhäusern keine Hamaszentrale gefunden.
Die Hisbollah selbst reagiert mit Angriffen auf Israel. Diese Angriffe, gleichen der Antwort Irans auf die israelische Attacke auf das iranische Konsulat in Damaskus. Sie sollen zeigen, dass man sich wehren wird, eine Eskalation der Situation möchte aber verhindert werden. Weder der Iran, noch die Hisbollah möchten die Region in ein großes Kriegsgebiet verwandeln. Die Angriffe der sogenannten „Achse des Wiederstands“ auf Israel würden sofort beendet, wenn der Angriff auf Gaza beendet würden. Währenddessen provoziert Israel weiter einen Flächenbrand durch den Terror gegenüber der libanesischen Bevölkerung.
Nach dem gestrigen Terroranschlag Israels auf die libanesische Bevölkerung, bei der laut aktuellen Zahlen 13 Menschen ums Leben gekommen sind und über 2750 Menschen verletzt wurden, folgt heute der nächste Schock. Funkgeräte explodierten plötzlich in den Händen vieler Libanesen. Bisher 3 Tote.1
Der Terror Israels auf die libanesische Gesellschaft geht weiter. Die Menschen werden in Angst und Schrecken versetzt. Man fühlt sich mit einem elektronischen Gerät in der Hand nicht mehr sicher. Geräte, die zur zivilen Nutzung hergestellt wurden, explodieren einen Tag nach dem anderen in den Händen der Nutzer. Alle zum gleichen Zeitpunkt. Ein gezielter Akt des Terrors. Deutsche Politiker äußerten sich bisher noch nicht zu diesen Anschlägen.
Die Funkgeräte wurden laut Reuters zur gleichen Zeit bestellt, wie die Pager, die gestern explodierten.2 Auch hier ist von Sabotage durch israelische Agenten auszugehen. Bisher ist jedoch noch nicht geklärt, wie genau die Geräte sabotiert und zur Detonation gebracht wurden. Nach bisherigem Kenntnisstand wurden durch die Explosionen heute 3 Menschen ermordet und über hundert verletzt. Die Explosionen sorgten für Brände in Autos, Motorrädern und in Wohnhäusern.
Es sei hervorgehoben, dass sich Mitglieder und Milizionäre der Hisbollah, die in Deutschland als Terrororganisation gelistet ist, nicht nur und nicht konstant an der Front zu Israel befinden. Die Hisbollah unterhält neben seinem militärischen Arm auch einen großen Zweig an sozialen Diensten. So sind Mitglieder der Hisbollah beschäftigt in den von der Partei aufgebauten Krankenhäusern, Krankenversicherungen, sozialen Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten, der Wasserversorgung und in anderen gesellschaftlichen Strukturen. Die Hisbollah ist also nicht nur eine Miliz, sondern vor allem auch eine Organisation, die vor allem wichtige Dienste für die Zivilbevölkerung bereitstellt. Mit dem Angriff auf die Mitarbeiter wird also automatisch auch die libanesische Bevölkerung und die libanesische Infrastruktur angegriffen.
Gegen 15:30 Uhr explodieren im Libanon 3000 Funkempfänger in den Händen der Nutzer. Die Pager wurden vor allem von Mitgliedern der Hisbollah genutzt. Diese befinden sich jedoch im gesamten Land unter der Bevölkerung. Dementsprechend wurden Zivilisten verletzt und getötet. Deutsche Medien sprechen statt von Terror von einem raffinierten Coup und einer Demütigung der Hisbollah.
Es ist erstaunlich und lässt einem verständigen Menschen den Schauer über den Rücken laufen, wenn man auf der Plattform X einige der deutschen Kommentare zu dem Anschlag liest. „I love it!“ schrieb der Medienanwalt Ralf Höcker gestern über dem Titel der Bild. Der Beitrag ist nun gelöscht. Von führenden deutschen Politikern hört man bisher noch nichts. Sie werden sich wahrscheinlich auch nicht zu dem Anschlag Israels äußern. Eine Verurteilung des Vorgehens Israels wird es von deutscher Seite ebenfalls nicht geben.
Was ist passiert?
Mitglieder der Hisbollah-Miliz, die in Deutschland als Terrororganisation eingestuft ist, tragen im Alltag einen Funk-Pager mit sich herum. Damit sollen sie überall erreichbar sein, jedoch soll man sie, anders als beim Handy, mit diesem Funk-Pager nicht per GPS verfolgen können. Gegen 15:30 Uhr erhalten diese Pager eine Nachricht und explodieren daraufhin in den Händen, Taschen und Häusern vieler Libanesen. Über 2700 Menschen werden verletzt, mehr als 400 von ihnen lebensbedrohlich. 11 Menschen sterben bei den Explosionen, unter ihnen ein neunjähriges Mädchen.1 Daraufhin bricht Chaos im Land aus, die Krankenhäuser der betroffenen Gebiete füllen sich mit Verletzten. Das Land ruft die Bevölkerung dazu auf, Blut zu spenden. Es wird Blut von jeder Blutgruppe benötigt. Vor den Krankenhäusern entstehen lange Schlangen von Freiwilligen, die ihr Blut spenden wollen.
Woher kam der Pager?
Das Gerät scheint ein Produkt der Firma Gold Apollo zu sein. Kurz nach dem Anschlag gab der Vorstand der Firma bekannt, dass die betroffenen Geräte nicht in Taiwan bei dem Hersteller produziert wurden.2 Er weist daraufhin, dass die Geräte bei einer europäischen Firma Namens BAC Consulting in Ungarn hergestellt wurden. Dieses Gerät sei ein Eigenbau von BAC und darf aus vertraglichen Gründen den Markennamen von Gold Apollo tragen. Laut taiwanesischen Berichten wird Gold Apollo nun rechtliche Schritte einleiten, da durch den Anschlag ein beträchtlicher Rufschaden entstehen wird. Die Firma fügte hinzu, dass zwischen 2022 und 2024 keines der 260.000 von Taiwan ausgelieferten Geräte in den Libanon oder Nahen Osten geliefert wurde.
Demnach liegt die Vermutung nahe, dass Agenten des Mossad die Firma in Ungarn infiltriert hat und die Sprengsätze dort in die Geräte verbaut haben. Der frühere NSA-Mitarbeiter und Whistleblower Edward Snowden äußerte kurz nach dem Angriff auf X die Vermutung, dass es kein Hackerangriff gewesen sein kann, sondern dass es sich um eine kleine zuvor verbaute Sprengladung handeln muss, die durch ein Signal zur Explosion gebracht wurde.3 Laut seiner Aussage, sei dieser Angriff Israels nicht mehr zu Unterscheiden von Terrorismus.4 Auf detaillierte Informationen zum Ablauf und über den Tathergang wird weiterhin gewartet.
Sind die USA involviert?
Matthew Miller, Sprecher des US-Außenministeriums, teilte gestern Abend bei einer Pressekonferenz mit, dass die USA nichts über den Angriff wussten.5 Jedoch berichtete ein US-Ofizieller der amerikanischen Nachrichtenagentur „Axios“, dass der israelische Außenminister Yoav Gallant seinen amerikanischen Amtskollegen Lloyd Austin nur Minuten vor den Explosionen über eine bald bevorstehende Operation im Libanon informierte.6 Weitere Informationen zu der Operation wurden jedoch vorenthalten. Ebenfalls gaben die USA bekannt, dass sie in diese Attacke nicht involviert sind. Auf die Frage, ob die Verletzten, alle legitime Ziele einer militärischen Attacke seien, antwortete der Sprecher Matthew Miller mit einer allgemeinen Antwort. „Zivilisten sind selbstverständlich keine legitimen Ziele einer militärischen Operation. Weder Länder noch Organisationen sollten Zivilisten angreifen. Mitglieder einer Terrororganisation sind legitime Ziele einer solchen Operation. Dies sind unsere Prinzipien und wir erwarten von unseren Partnern, diesen Prinzipien ebenfalls nachzukommen.“7 Mit dieser Definition wären die meisten Ziele legitim. Jedoch fällt hier der Fakt aus dem Fokus, dass der verbaute Sprengsatz nicht nur den Träger des Geräts trifft, sondern auch jeden, der sich in unmittelbarer Nähe befindet, Zivilisten, Kinder, Unschuldige.
Israel will den großen Krieg
Zu Beginn der Woche warnten die USA ihren Partner Israel vor eskalierenden Aktionen mit der Hisbollah.8 Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant und Premierminister Benjamin Netanjahu sind jedoch der Meinung, dass diplomatische Gespräche zu keinem Ergebnis führen. Israelische Bürger könnten nur nach militärischen Aktionen zurück in ihre Häuser an der Grenze zum Libanon zurückkehren.9 Hassan Nasrallah, der Generalsekretär der Hisbollah betonte in seinen Reden mehrfach, dass die Angriffe aus dem Norden stoppen würden, sobald Israel seine Offensive in Gaza beendet. Gleiche Statements kamen von der Führung des Jemen, die Frachtschiffe mit dem Ziel Israel an der Meerenge des Roten Meeres angreifen und auch Angriffe auf Israel direkt durchführten. Die israelische Führung ignoriert die Warnungen des US-Diplomaten Hohenstein vor einem großen Krieg in der Region. Die gestrige Operation zeigt ein weiteres Mal: Israel will die Eskalation in der Region. Sie wollen ihre Partner, unter anderem ihre größten Unterstützer Amerika und Deutschland mit in diesen Krieg ziehen.
Die Operation in Beirut, bei der der ranghohe Hisbollah-Kommandeur Fuad Shukr ermordet wurde und ebenfalls der Mord an den palästinensischer Chef-Diplomaten Ismail Haniye in Teheran zeigen deutlich: Israel will den großen Krieg.
Die Opfer
Unter den Opfern des Angriffs befinden sich nicht nur Hisbollah-Milizionäre. Kinder und Familienangehörige von Parlamentsabgeordneten, sowie zahlreiche Zivilisten wurden ebenfalls verletzt oder kamen zu Tode. Auch der iranische Botschafter in Beirut wurde bei einer Explosion verletzt.
Israel setzt seine Truppen in Alarmbereitschaft. Die Hisbollah hat bereits eine Vergeltung angekündigt, die den Feind tief treffen wird. Der Iran verurteilte den Angriff Israels.
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