Keine Medikamente mehr?

Keine Medikamente mehr?

Spätestens seit der Corona-Pandemie werden die innerdeutschen Probleme immer offensichtlicher. Gerade in den ach so reichen EU-Staaten fehlt es an wichtigen und üblichen Medikamente wie Husten- oder Fieber-Säften, Schmerzmitteln, Antibiotika, Diabetes-, Bluthochdruck oder Krebsmedikamenten.

Wie kann es sein, dass klassische, lebenswichtige Medikamente nicht lieferbar oder kaum produziert werden, aber Viagra von diesen Problemen wohl niemals betroffen sein wird? Wo liegen also die Prioritäten?

Medikamente oder Impfstoffe, die es seit 100 Jahren gab, produziert man teilweise nicht mehr, weil es nicht rentabel genug sei für dieses System. Man mag an fahrlässige Tötung denken.

Nur am Anfang rentabel

Die Rentabilität von Medikamenten verändert sich im Laufe der Zeit. Zu Beginn der Einführung eines neuen Medikamentes ist der rentabelste Zeitpunkt. Es ist patentgeschützt, der Hersteller kann Preise in unglaublicher Höhe verlangen und hat das Verkausmonopol inne. Nachdem das Patent nicht mehr gesichert ist und die Preise sinken, werden einige Medikamente eingestellt und das Produkt wird aufgegeben. Außer die Politik würde eingreifen. Bei der Corona-Politik hat man jedoch gesehen was passiert.

Im Mai 2021 hatte Habeck in Bezug auf Impfpatente gefordert:

„Deutschland und die EU sollten sich den USA anschließen und sich bei der Welthandelsorganisation für eine Ausnahmeregelung einsetzen.“

Im Januar 2022 sagte er dann jedoch:

„Nachdem ich nochmal intensiv mit den Unternehmen gesprochen habe, bin ich der Meinung, dass uns das nicht helfen würde.“

So schnell läuft das mit der Pharmalobby. Denn wie kann es sein, dass diese 1000 Mrd. Dollar schwere Industrie es nicht schafft, die Nachfrage der Welt zu stillen? Das liegt wohl nicht im Interesse dieser Industrie. Denn Gesundheit ist ein internationales Geschäft.

Die ehemalige Apotheke der Welt, Deutschland, ist durch die Politik der Globalisierung u.a. abhängig von China und Indien, die mitunter die größten Medikamentenhersteller der Welt sind. Und wenn eine Krise wie die Corona Pandemie auftritt, behalten diese Länder die Medikamente lieber für sich und es entstehen Lieferengpässe und das führt zu Versorgungsengpässen.

Dies entsteht durch attraktive Verhandlungen für die Pharmalobby mit der Regierung wie bspw. dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn, der nicht nur mit der Maskenaffäre, sondern zu der Zeit mit gleichzeitig aktiver Lobbyarbeit für die Gesundheitsindustrie negativ auf sich aufmerksam machte. Sieht man bei der Aufgabe des Gesundheitsministers und der Aufgabe der Lobbyarbeit für die Gesundheitsindustrie keinen Interessenkonflikt?

Produktion auf Kosten von Menschenleben

Der aktuelle Gesundheitsminister Karl Lauterbach bewirkt nun auch noch die weitere Schwächung der lokalen Apotheken. Die eh schon raren Apotheken sollen höhere Abschläge für die Krankenkassen bezahlen. Durch diese Maßnahme steigt die Nachfrage der Online-Apotheken und die lokale Versorgung muss dicht machen.

Irrsinnig wird es, wenn eigene Produktionen teuer im Ausland verkauft und billiger aus dem Ausland gekauft werden.

Aufgrund extremer Kostenersparnisse werden Industrien in genannte Länder exportiert, dort zu geringen Preisen produziert und gleichzeitig die Luft und das Wasser dermaßen verschmutzt, weil es dort keine Umweltstandards gibt, an die sich gehalten werden muss. Dadurch vergiften sie umliegende Gewässer und töten langsam aber sicher das Leben der dort Lebenden. Es ist also richtig, wenn man sagt, dass die Industrie Medikamente herstellt, um das Leben zu retten, dabei aber das Leben unzähliger Sterbender in Kauf nimmt, die durch Verschmutzungen sterben.

Keiner der europäischen Länder will diese Umweltverschmutzung im eigenen Land, die Umweltstandards sind hier auch einfach viel zu hoch, sodass die Entsorgung für Medikamente so teuer ist, dass sich die Produktion dieser Medikamente im europäischen Raum für die Pharma nicht genug lohnt, wenig produziert wird um wenig entsorgen zu müssen und dadurch wieder unweigerlich Engpässe drohen.

Selbst Wirkstoffe werden mittlerweile eingekauft, die früher selbst produziert wurden, einfach um den Preis gering zu halten, jedoch werden auch hier immer Ausfälle gemeldet, sodass man in Deutschland auch nicht mehr alles so herstellen kann.

Es ist klar, die Industrie ist nur auf Gewinnmaximierung aus, es ist jedoch eine Katastrophe für den Staat, dass er gefangen in Preisspielen es nicht geschafft hat, sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft zu orientieren und dadurch auf lange Zeit die Deindustrialisierung in allen Bereichen weiter vorantreibt.