Iran entdeckt eine der größten Lithiumreserven der Welt
Laut aktuellen Berichten hat man im Iran eine der größten Lithiumreserven der Welt entdeckt. Lithium ist eines der wichtigsten Bestandteile für die Batterien in Elektroautos, Smartphones und anderen elektrischen Geräten. Sollte diese Nachricht stimmen, hat dies nicht nur Vorteile für die islamische Republik.
Über 8,5 Millionen Tonnen Lithium entdeckt
Bei umfangreichen Explorationsaktivitäten im Metall- und Bergbausektor des Landes, hat man die erste Lithiumerzlagerstätte im Iran entdeckt. Ein hochrangiger Beamter des iranischen Ministeriums für Industrie, Bergbau und Handel (MIBH) sagte am Montag, dass die Lagerstätte in der westlichen Provinz Hamedan etwa 8,5 Millionen Tonnen Lithiumerz enthält. Das wäre einer der größten globalen Entdeckungen. Derzeit ist Chile im Jahr 2022 mit rund 39.000 Tonnen der zweitgrößte Lithiumproduzent. Die Reserven des Landes sind mit 9,3 Millionen Tonnen mitunter die größten der Welt.
Ebrahimali Molabeigi, der die Expolrationsabteilung vom MIBH leitet, sagte, dass in der Provinz, die ein sehr reiches Tonvorkommen besitzt, welches wiederum eine Quelle für Lithium darstellt, voraussichtlich weitere Lithiumerzvorkommen entdeckt werden. Molabeigi hofft, dass der Iran aus der neu entdeckten Lithiumlagerstätte eine kostengünstige Produktionsmethode erreichen könnte. Schließlich steige die Nachfrage auf dem Weltmarkt.
Der Iran verfolgt seit Jahren eine Agenda seine Wirtschaft zu diversifizieren, um von der Abhängigkeit der Öleinnahmen wegzukommen. Dazu gehörte auch die Erweiterung seines Bergbau- und Metallsektors. Dadurch konnte man in diesem Sektor Deviseneinnahmen in Milliardenhöhe erreichen und gleichzeitig viele neue Arbeitsplätze schaffen.
Entdeckung der Lithiumreserven birgt nicht nur Vorteile für den Iran
Lithium ist laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) der „Schlüsselrohstoff der Verkehrswende“.
Gegenwärtig werden global jährlich rund 82.000 Tonnen Lithium produziert. Für 2030 prognostiziert die BGR einen Bedarf von bis zu 560.000 Tonnen. Deswegen warnt bereits jetzt S&P Global aufgrund der wachsenden Nachfrage vor einer weltweiten Lithiumknappheit ab 2024.
In der Industrie nutzt man Lithium vor allem für die Herstellung von wiederaufladbaren Batterien (Lithium-Ionen-Akkumulatoren). Diese finden beispielsweise ihre Anwendung in Smartphones, Laptops, Akkuwerkzeugen oder elektrisch betriebenen Fahrzeugen, wie Hybridautos, Elektroautos oder E-Bikes. Die Aussage der BGR, dass Lithium der Schlüsselrohstoff der Verkehrswende ist, ist also keineswegs untertrieben.
Sollte tatsächlich Iran auf solch eine Lithiumreserve gestoßen sein und es schaffen diese wettbewerbsfähig für den Weltmarkt bereitzustellen, dann hat dies nicht nur Vorteile für das Land. Immerhin versucht man seit Jahrzehnten das Land zu „demokratisieren“ und von den „Mullahs“ zu befreien, um den Menschen und vor allem den unterdrückten Frauen ihre Freiheit zu schenken. Tatsächlich geht es aber vor allem, um die Wiedererlangung der Verfügungsgewalt über die Rohstoffe des Landes. Mit der Entdeckung der Lithiumreserven ist stark damit zu rechnen, dass die Demokratisierungsversuche in Zukunft neue Maße annehmen werden.