„Heute brauchen wir Friedensstifter und keine Waffenhersteller; Friedensstifter und keine Konfliktstifter; Feuerwehrleute und keine Brandstifter.“ So der Papst in einem Interview mit der Tageszeitung Al-Ittihad aus den Arabischen Emiraten, bei dem er die Koranverbrennung verurteilte.
Die Koranverbrennung in Schweden ist nunmehr am MIttwoch genau eine Woche her. Auch Papst Franziskus äußerte sich darüber: „Ich bin entrüstet und angewidert von diesen Vorgängen (…) Jedes Buch, das von seinen Verfassern als heilig angesehen wird, muss aus Respekt vor den Gläubigen respektiert werden (…) Die Meinungsfreiheit darf niemals als Vorwand dienen, um andere zu verachten. Dies zuzulassen, muss abgelehnt und verurteilt werden.“
Denn besonders im Quran, das darf man nicht vergessen, sind alle heiligen Personen des Christentums und auch des Judentums enthalten und erwähnt. Religiöse Instanzen, die diese Verbrennung nicht verurteilen, haben auch keinen Bezug mehr zu ihrer eigenen Religion. Denn, wenn selbst der Papst auf Deutschland keine Auswirkung hat, zeigt sich das auch im Land wieder. Weder Politik noch Kirchenvertreter oder ähnliche Institutionen meldeten sich zu diesem Vorfall öffentlich in irgendeiner Weise.
Keine Konsequenzen
Zum Thema der Koranverbrennung als solches gab es bereits mehrere Videos. Jedoch muss in aller Klarheit hier erwähnt werden, die Verbrennung, das zerreißen und mit Füßen treten fand vor der Zentralmoschee in Stockholm zum großen Fest der Muslime (Opferfest) statt.
Und wenn jemand den Islam durch die Verbrennung eines Quran, der heiligen Schrift der Muslime, keine Konsequenzen zu befürchten hat, ist hiermit klar Muslime in Deutschland haben noch so einiges in naher Zukunft zu befürchten. Denn alles wird unter dem Deckmantel Redefreiheit, Demonstrationsfreiheit und Ähnliches gescharrt, jedoch sagte der Papst passend: „Die Redefreiheit sollte niemals als Mittel benutzt werden, um andere zu verschmähen.“
Ein weiterer Kommentar von einem freien Autor namens Alan Posener sagte: „Weder Staatsräson noch die öffentliche Ruhe dürfen herhalten, um die Demonstrationsfreiheit einzuschränken.“
Und leider genau das tut es, im Falle Israel. Israelflaggen dürfen nicht verbrannt werden, das wäre Antisemitismus, aber wenn der Koranverbrenner ankündigt die Irakflagge zu verbrennen, hört man nichts. Genauso zum Al-Quds-Tag. So soll die Demo verboten werden und die Demonstrationsfreiheit dadurch eingeschränkt werden, aber auch hier liegt es nicht im Interesse darüber zu berichten.
Im Artikel „Iran verschärft Protest nach Koranverbrennung in Stockholm“ von der Zeit steht:
„Im Islam gelten mutwillige Koranschändungen als blasphemisch. In vielen islamischen Ländern drohen dafür Strafen.“
Das gilt nicht nur im Islam als blasphemisch, sondern in jeder Religion. Und Strafen drohen hier nicht nur in islamischen Ländern. Wenn jemand auf die verrückte Idee kommen würde eine Thorarolle zu verbrennen, wer würde hier nicht Antisemitismus und Verfolgung ausrufen oder Polizeischutz veranlassen usw.?
Was waren andere Reaktionen?
Es gab in einigen Ländern wie dem Irak, Iran oder der Türkei große Protestaktionen gegen die Verbrennung. Der Irak, Kuwait, Marokko, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate bestellten als Reaktion ihren schwedischen Botschafter ein. Iran teilte mit, erstmal keinen neuen Botschafter nach Schweden zu schicken.
Erdogan sagte der Nachrichtenagentur Anadolu: „Wir werden den Überheblichen im Westen letztendlich beibringen, dass die Beleidigung der Heiligtümer von Muslimen nichts mit Meinungsfreiheit zu tun hat“
Zudem reagierte der irakische Fußball vor dem Spiel zwischen Al-Shorta und Al-Qasim mit einer bewegenden Geste. Schiedsrichter und Spieler hielten den Koran hoch und einige küssten ihn, um ihre Ehrfurcht vor dem heiligen Buch zu zeigen. Zahlreiche Zuschauer machten es ihnen gleich. Weiterhin hielten Fans ein Transparent hoch, auf dem stand: „Der Koran ist unser ewiges Gesetz und seine Verteidigung ist für jeden Muslim Pflicht.“
Und erst nach all dem reagierte die schwedische Regierung. Denn erst galt die Verbrennung als freie Meinungsäußerung und Meinungsfreiheit, die aber nebenbei gesagt beim Thema LGBT, Israel nie Verwendung findet. Aber nun, nach dem ganzen Ärger, verurteilte die schwedische Regierung die Aktion als islamfeindliche Tat. Und gab zu, dass dies für Muslime beleidigend, respektlos und eine klare Provokation sei.
All dies sind Aufwachrufe an uns schlafende. Wir Muslime müssen uns stärken und voller Kraft gegen die vermeintlich westlichen Werte entgegentreten.