Der Fall um Nemi el-Hassan ist nun richtig spannend geworden mit Einzelheiten, die wohl keiner erwartet hätte.
Was ist geschehen?
Zunächst einmal gab es einen Gastbeitrag von ihr in der Berliner Zeitung. Der Titel des Beitrages lautete: “Ich bin Palästinenserin – deal with it!” Hier wehrt sie sich, wenn auch etwas spät, gegen die Kampagne der Bildzeitung. Sehr harte Vorwürfe fallen auch gegen den WDR bei dem sie einst als Moderatorin für die bekannte Physiksendung “Quarks” moderieren sollte. Dieser habe sie komplett in Stich gelassen als die Hetzjagd der Bild begann. Das Vertrauensverhältnis verschwand und der WDR beendete jegliche Arbeit mit Nemi el-Hassan.
Doch der heikle Teil sollte danach kommen. Wie el-Hassan beschrieb, kontaktierte sie ein Verein namens “Werteinitiative”. Es handelt sich hier um eine Organisation mit jüdisch-deutschen Positionen gegen Antisemitismus, ein Thinktank der verschiedene Positionen ausarbeitet zu verschiedenen Themen wie Islamismus usw.
Der Vorsitzende Elio Adler ist zwar in der Masse nicht sehr bekannt, spielt aber politisch in Deutschland in Angelegenheiten der Nahostpolitik eine wesentliche Rolle. 2019 hatte ein Spiegelartikel den Einfluss dieses Vereins ausführlich recherchiert. Beispielsweise wie dieser den Bundestag beeinflusst, Lobbyarbeit für Israel leistet, gute Verbindungen zu Politikern wie Spahn hält etc. Eine sehr große Macht steckt hinter diesem Verein, soweit dass sie es sogar geschafft haben die BDS Bewegung 2019 durch den Bundestag diffarmieren zu lassen.
Nun kam es zu dem besagten Treffen zwischen der “Werteintiative” und Nemi el-Hassan. Der Verein will nichts über das Gespräch veröfftlichen aufgrund vereinbarter Vertraulichkeit.
Bespitzelung von Muslimen
Doch el-Hassan berichtet, Adler habe ihr vorgeschlagen einige Jahre als Journalistin in den Themen Islamismus zu arbeiten um sich als Journalistin zu “rehabilitieren”.
Die Berliner Zeitung schreibt: “Besonderes Interesse soll Adler an el-Hassans Besuchen als Heranwachsende in der “Blauen Mosche” (gemeint ist hier das IZH) in Hamburg gezeigt haben, die als Außenposten des iranischen Regimes gilt. Er habe sich erkündigt, ob sie ihm Einzelheiten über die dort aktiven Personen und deren Verbindungen zum Iran mitteilen könne. Wenn dies geschehe, würde er ihr vielleicht helfen.” Zitat Ende.
Adler nutzt also aus, dass eine Journalisten gerade Karriereprobleme hat, geht hin und bietet ihr gegen Informationen aus der shiitisch-deutschen Community und der Mosche an, ihr nach jahrelanger Arbeit für ihn, in der Journalistenszene wieder Fuß zu fassen.
Warum Adler El Hassan die Moschee besptzeln lassen wollte, können wir nur erraten. Hier muss man Nemi el Hasan loben, zum einen für ihre Ablehnung und zum anderen für die Offenlegung dieser Details die uns ein tieferen Blick in die israelische Lobbyarbeit in Deutschland gibt.