Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich ließ sich die geäußerte Kritik der Regierung Bidens an der Politik der israelischen Regierung nicht gefallen. Er ist der Meinung, dass kein Land so ethisch sei wie Israel und kein Militär so ethisch wie die IDF.
Finanzminister Smotrich „Jeder in der Welt, der uns kritisiert, ist ein Heuchler“
Smotrich fand scharfe Worte gegen die geäußerte Kritik der Regierung Bidens.
“Keine Nation hat jahrzehntelang einen existenziellen Krieg gegen den Terrorismus sauberer und sorgfältiger geführt als die jüdische Nation“ …“Ich spreche nicht einmal von den Amerikanern und ihrem Vorgehen in Afghanistan und im Irak. Sie können Israel nicht über Menschenrechte belehren, nicht die IDF und auch nicht uns auf Regierungsebene. Das ist Heuchelei auf höchstem Niveau.” Der letzte Satz stimmt leider sogar, wenn man die ganzen Gräueltaten der US-amerikanischen Regierungen betrachtet.
Konkret ging es um die Aussage des Ministers für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, der in einer jüngsten Erklärung deutlich machte, dass das Recht seiner Familie auf Leben Vorrang vor der Bewegungsfreiheit der Araber im Westjordanland.
“Mein Recht und das Recht meiner Frau und meiner Kinder, sich auf den Straßen in Judäa und Samaria fortzubewegen, ist wichtiger als das Recht auf Bewegungsfreiheit für Araber. Das Recht auf Leben hat Vorrang vor der Bewegungsfreiheit”, sagte Ben-Gvir letzte Woche.
Ein Sprecher des US-Außenministeriums nannte diese Aussage “aufrührerisch” und “rassistisch”.
Laut einer Erklärung aus dem Büro von Premierminister Netanjahu, sollte mit dieser Aussage nur zum Ausdruck gebracht werden, dass das Recht auf Leben Vorrang vor der Freizügigkeit hat, und zwar vor dem Hintergrund einer Reihe von tödlichen Angriffen, die von Palästinensern verübt wurden.
Der ehemalige Generaldirektor des Außenministeriums, Alon Liel, fand jedoch ganz andere Worte für die Aussagen Ben-Gvirs:
“Solches Geschwätz ist aus diplomatischer Sicht halber Selbstmord. Es wird Biden dazu zwingen, die Beziehungen zur Netanjahu-Regierung zu verschlechtern“. Liel unterstützt auch den Boykott israelischer Gemeinden im Westjordanland.
Keine „Gesten“ gegenüber den Palästinensern
In demselben Interview äußerte sich Smotrich positiv über ein mögliches Normalisierungsabkommen mit Saudi-Arabien. Jedoch betonte er, dass Israel nicht bereit sei, im Rahmen eines solchen Abkommens, irgendwelche „Gesten“ gegenüber den Palästinensern zu machen. Solche Zugeständnisse hatte die Regierung Bidens nämlich von der israelischen Regierung verlangt, wenn ein von den USA vermitteltes Abkommen gelingen solle.
Egal wie man es drehen und wenden möchte und welche möglichen Erklärungsversuche seitens des Büros von Netanjahu unternommen werden, wer sich mit der Person Ben-Gvirs und Smotrichs auskennt, weiß ganz genau wie ihre Aussagen zu verstehen sind. Fakt ist, dass sie das Leben und Rechte der Palästinenser als untergeordnet betrachten. Hinzukommt die eigene Verblendung, die bereits das höchste Maß erreicht haben muss, dass man Israel und vor allem das israelische Militär als ethischste Vereinigung betrachtet. Traurigerweise gibt es aber auch genug Menschen im Ausland, vor allem in Deutschland, die solches Gerede auch noch glauben.