Obwohl sie den meisten Bundesbürgern wohl unbekannt sein dürfte, so kann die „Atlantik-Brücke“ inzwischen als das wichtigste Karriere-Sprungbrett für Politiker und Alphajournalisten gelten. In seinem Buch „Die Macher hinter den Kulissen“ hat der Politologe Ploppa beschrieben, wie die US-Eliten nach dem 2. Weltkrieg Netzwerke schufen, die die zu neu zu schaffende deutsche Elite eng an die USA binden sollte.

Die „Atlantik-Brücke“ kann als die „Mutter aller Netzwerke“ gelten. 1952 gegründet mit dem Ziel, für ein enges Bündnis mit den USA – auch in militärischer Hinsicht – zu arbeiten. Gründer waren der damalige US-Hochkomissar in Deutschland, John McCloy und der Bankier Warburg.

Bei den Medien widmete man von Anfang an der Berichterstattung über Außenpolitik eine besondere Aufmerksamkeit. Da kritische Berichte über die USA und die NATO im Hinblick auf die Zielsetzung unerwünscht sind, sind die wichtigsten außenpolitischen Ressorts in den Redaktionsstuben mit zuverlässigen Transatlantikern besetzt, die zumeist sogar offene Mitglieder der Atlantik-Brücke sind.

Ähnlich schaut es bei den etablierten Parteien aus. Dem Young-Leaders-Programm der Atlantikbrücke, das „aufstrebende Führungskräfte“ in der deutschen Politik erkennen und politisch an die USA binden soll, gehörten u.a. Karl-Theodor zu Guttenberg, Jens Spahn, die derzeitige Außenministerin Annalena Baerbock, Cem Özdemir oder Omid Nouripour an, um nur einige Beispiele zu nennen.

Radikalen vs Zögerer

Deshalb kommt es bei den „Öffentlich-rechtlichen“ nicht selten vor, dass z.B. bei „Anne Will“ gleich mehrere Mitglieder der „Atlantik-Brücke“ in einer TV-Sendung sitzen (was selbst dem MDR auffiel), um dann angeblich „kontrovers“ über außenpolitische Themen wie den Ukraine-Krieg zu diskutieren, wobei natürlich schon von Anfang an feststeht, in welche Richtung die „Diskussion“ geht. Es geht dann nur bspw. darum, wer am radikalsten Waffenlieferungen an die Ukraine fordert, wobei die „Radikalen“ die „Zögerer“ stets vor sich hertreiben. Kritik an der NATO oder der US-Propaganda sind absolut tabu und würde – falls noch zugelassen – von all den anderen „Demokraten“ mit Empörung und Entrüstung abgekanzelt werden.

Ähnlich sieht es in der Politik aus. Angeführt von den „radikalen“ kriegsgeilen Transatlantikern in den Medien, treiben die ergebensten US-Stiefellecker in der Politik die „Zögerer“ vor sich her. Als Resultat dieses absurden Theaters müssen die „Zögerer“ (unter ihnen der Bundeskanzler) wegen des medialen Drucks immer wieder einknicken, was von den Medien als Zeichen der Schwäche und auch als Unrecht in der Sache gewertet wird, während die kriegsgeilsten Transatlantiker (wie unsere Außenministerin) mit ihrer stets zur Schau getragenen Empörung dem Publikum als „moralisch einwandfrei“ und konsequent verkauft werden und ihre Beliebtheitswerte noch steigern können.

Der Rahmen dieser „Demokratie“ ist dabei inzwischen nur noch auf die Diskussion innerhalb der Transatlantiker beschränkt. Wer es wagt, US-Propaganda über Kriegsverbrechen in den Medien noch infrage zu stellen, läuft in Zukunft Gefahr, durch die Verschärfung des Parag. 130 (Verharmlosung von Kriegsverbrechen) noch vor Gericht zu landen. So sieht die Realität der „gelenkten Demokratie“ in Deutschland Ende 2022 aus.