Es vergeht inzwischen kaum ein Tag, an dem in den deutschen Medien nicht der zunehmende Einfluss “russischer Propaganda” beklagt wird, dem leider immer mehr erliegen würden. Unter dem Titel “Russlands deutsche Propagandakrieger” lief letzte Woche eine “Dokumentation” im ZDF, die selbst nichts anderes als primitive Propaganda war. Mit bedrohlicher Musik wurden die Journalisten, die z.B. auf das Leid der seit acht Jahren unter ukrainischem Beschuss stehenden Menschen im Donbass aufmerksam machten, als “Putins Propagandisten” abgestempelt, ohne einen Beweis für die Finanzierung dieser Berichterstatter aus dem Kreml präsentieren zu können. Wer auf die Vorgeschichte dieses Konflikts oder gar die Rolle der NATO verweist, läuft offenbar schon Gefahr, von den deutschen Medien als “Propagandist” hingestellt zu werden.

Immer wieder hört man die Behauptung, dass deutsche Medien “Qualitätsjournalismus” betreiben würden, während die Berichterstattung russischer oder iranischer Medien lediglich Propaganda sei. Dabei wird deutlich, dass sie Propaganda so definieren, dass alles darunter fällt, was die Behauptungen von USA, NATO und Ukraine widerspricht.

Logisch zu Ende gedacht bedeutet dies, dass die US-Regierungen und natürlich die heilige NATO niemals lügen würden, während z.B. die russischen, chinesischen oder iranischen unentwegt lügen würden. Ist das nicht ein bisschen primitiv und billig? Es läuft darauf hinaus, dass die USA und die NATO eben “die Guten” sind.

Schlimm nur, dass man den USA problemlos nachweisen kann, dass sie zahlreiche Angriffskriege (mit nach Prof. Mausfeld UNI-Kiel ca. 20-25 Millionen “Kollateralschäden”) führten und dabei gelogen haben, dass sich die Balken biegen. Und die deutschen “Qualitätsmedien” standen ihnen dabei zur Seite. Wie wäre es Mal mit einer Aufarbeitung, liebe ARD/ZDF-Propagandisten?