Putin: Orthodoxes Christentum und Islam Grundlage Russlands

Putin: Orthodoxes Christentum und Islam Grundlage Russlands

Der russische Präsident Putin hat in seiner bemerkenswerten Rede am letzten Freitag anlässlich des Beitritts der 4 neuen Regionen zur Russischen Föderation nicht nur eine Generalabrechnung mit den Verbrechen, der Heuchelei und Doppelmoral des Westens geliefert, sondern auch eine Auseinandersetzung mit den geistigen Grundlagen des Westens. Dabei prangerte er den Werteverfall im Westen an und betonte die Notwendigkeit von Religion und traditioneller Werte als Grundlage einer Kultur.

Während in der deutschen Presse v.a. Empörung über diese Rede vorherrscht (Spiegel: “Putin versucht sich als Philosoph”) und man diese Aspekte (wie Vieles darin) nicht zugänglich machte, soll hier eine sachliche Darstellung und Diskussion dieser Positionen erfolgen. Wir konzentrieren uns dabei auf den Teil der Rede, in dem es um Religion bzw. die aus ihr hervorgehenden Wertvorstellungen geht.

Der Inhalt

Putin konstatierte in seiner Rede, dass im Westen inzwischen „alle Werte wie Familie, Glaube und Religion“ geleugnet würden, es erfolge „eine hundertprozentige Negation des Menschen, des Glaubens und der traditionellen Werte.” Anschließend sprach er das russische Volk direkt an: „Wollen wir wirklich, dass wir in Russland, für unsere Kinder, Elternteil 1 und 2 haben, statt Vater und Mutter? … Kinder bekommen schon in der Grundschule Perversionen gelehrt“, sollen Geschlechtsoperationen durchführen können. „Das ist für uns inakzeptabel“, so Putin. Aus all dem sei im Westen „eine Anti-Religion, eine satanistische Religion“ entstanden. Putin: „Wir müssen sie (unsere Kinder) vor der Versklavung, vor den monströsen Experimenten, die ihren Geist und ihre Seele verkrüppeln wollen, schützen.“ Als notwendige Grundlage für die Gesellschaft nannte Putin öfters die Religion, in Bezug auf Russland an einer Stelle das orthodoxe Christentum und den Islam.

Die Rede zeigt, dass der russ. Präsident die Notwendigkeit erkannt hat, ein breites Bündnis gegen den Westen zu schmieden. Dass die antikolonialen Ausführungen auf fruchtbaren Boden fallen, zeigt u.a. der gestrige Putsch im afrikanischen Burkina Faso. Bei dem Putsch sah man auffällig viele russische Fahnen. Es geht hier wie in Mali um die Ablehnung der Kolonialmacht Frankreich.

Der zweite Bereich ist die geistig-kulturelle Auseinandersetzung mit dem Westen. Reicht das Schwenken der Regenbogenfahnen in den zerfallenden europäischen Staaten, um einen Gegner niederzuringen, der über ein richtiges Wertefundament verfügt?

Wahlsieg der “Postfaschisten”: Meloni, Italien und der Islam

Wahlsieg der “Postfaschisten”: Meloni, Italien und der Islam

Die Siegerin der gestrigen Wahl in Italien und wahrscheinliche neue Ministerpräsidentin des Landes, Giorgia Meloni, ist für ihre Islamfeindlichkeit bekannt. Für die 45-jährige Chefin der postfaschistischen Partei „Fratelli d’Italia“, in deren Parteilogo die Flamme als Symbol erscheint, das an die auf dem Grab Mussolinis brennende Lampe als ewiges Licht erinnert, gehört der Islam nicht zu Europa. Die Jahrhunderte andauernde Präsenz des Islam in Spanien und auf dem Balkan wird nicht zur Kenntnis genommen.

Stattdessen finden sich solche Aussagen in ihren Wahlkampfreden: „Wenn Sie sich durch das Kruzifix angegriffen fühlen, sollten Sie hier nicht wohnen. Die Welt ist riesig und voller islamischer Nationen, in denen Sie kein Kruzifix finden werden… Wir werden gegen die Islamisierung Europas kämpfen, weil wir nicht die Absicht haben, ein muslimischer Kontinent zu werden.“ Meloni will insbesondere jede weitere Zuwanderung aus Nordafrika unterbinden.

Vergessene Geschichte

Im nordafrikan. Libyen hatte sich Mussolini übrigens einst das „Schwert des Islam“ übergeben lassen – man sollte sie einmal mit den Verbrechen der italienischen Besatzer gegenüber den Muslimen in Nordafrika konfrontieren. In der Cyrenaika fand von 1929 bis 1934 ein Genozid statt, bei dem nach seriösen Historikern mindestens 100.000 Libyer den italienischen Besatzern zum Opfer fielen, Schätzungen gehen bis zu 1/3 der Bevölkerung der Cyrenaika aus! Als Muammar al-Gaddafi am 10. Juni 2009 zum ersten offiziellen Besuch in Italien eintraf, trug er demonstrativ das Foto des gefangenen Omar Mukhtar, Führer des militär. Widerstands gegen die Italiener, an seiner Uniform.

Giorgia Meloni ist übrigens auch Mitglied im “Aspen Institute”, einem mächtigen “Think-Tank” der Rockefeller Gruppe. Natürlich steht sie daher auch für eine Unterstützung der Ukraine.

In Italien leben heute ca. 1,2 Millionen Muslime – das sind ca. 2% der Bevölkerung. Das sind weitaus weniger Muslime als in Deutschland, Großbritannien oder Frankreich. Die italienische Staatsbürgerschaft besitzen nur ca. 50.000 Muslime, unter denen nur wenige Konvertiten sind. Einer der bekanntesten Konvertiten ist heute Torquato Cardilli, der ehemalige italienische Botschafter in Saudi-Arabien. Europas größte Moschee befindet sich übrigens in Rom (Bild). Dort kommen Schiiten, Sunniten und Sufis zum Freitagsgebet zusammen. 

Bild: Moschee in Rom, Wikimedia Commons

Doppelmoral und Heuchelei deutscher Außenpolitik

Doppelmoral und Heuchelei deutscher Außenpolitik

Jeden Tag tönt es in den “Qualitätsmedien”, dass man wegen dem teuflischen Putin und dem russischen „Angriffskrieg“ Nord Stream 2 schon aus moralischen Gründen nicht öffnen dürfe, auch wenn die deutsche Wirtschaft unter den Sanktionen ächzt und zugrunde zu gehen droht. Doch die Antwort der deutschen Außenpolitik ist, machen wir eben mit einem anderen “Diktator” Geschäfte.

Der heutige Besuch des deutschen Bundeskanzlers Scholz in Saudi-Arabien und sein Treffen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman müssten eigentlich dem letzten gläubigen BLÖD-Zeitungsleser die Doppelmoral und Verlogenheit der westlichen Politik vor Augen führen.

Sieht so die angeblich auf Menschenrechten basierende Außenpolitik der Bundesregierung aus? Denn im Gegensatz zu Putin kann dem saudischen Kronprinzen immerhin de facto ein Auftragsmord nachgewiesen werden. Von türkischen Erkenntnissen aus der Überwachung des Konsulats, über die Ergebnisse einer UN-Untersuchung bis hin zu Abhörergebnissen der befreundeten US-Dienste sprechen alle Indizien dafür, dass bin Salman persönlich den brutalen Mord am saudischen Journalisten Khashoggi angeordnet und der Geheimdienst ihn ausgeführt hat.

Weiterhin führt Saudi-Arabien seit 2015 einen Angriffskrieg im Jemen, bombardiert Krankenhäuser und Infrastruktur und setzt den Hunger als Kriegswaffe ein. Die UNO spricht von der größten humanitären Katastrophe der Nachkriegszeit; deutsche Medien berichten de facto nicht darüber, ist doch Saudi-Arabien ein wichtiger US-Verbündeter in der Region.

Was bestimmt, was gut oder schlecht ist?

Und für die USA und ihre Verbündeten gelten in der „regelbasierten Weltordnung“ immerhin andere Maßstäbe. Der frühere Regierungssprecher Seibert machte dies bei einer Pressekonferenz deutlich. Er erklärte, dass die deutsche Bundesregierung den saudischen Militäreinsatz für legitim halte, da es einen Hilferuf des ehemaligen Präsidenten Hadi gab. Dieser Logik zufolge hätte Putin schon 2014 das Recht gehabt, die ganze Ukraine zu besetzen, da es einen Hilferuf des legitimen Präsidenten Janukowitsch gab. Man dreht sich die Dinge eben so zurecht, wie man sie gerade braucht.

Was lernen wir daraus? Warum ist russisches Gas und Öl moralisch verwerflich und warum saudisches moralisch gut und einwandfrei? Anders gefragt: Wann ist etwas moralisch gut und wann verwerflich? Nun das richtet sich offenbar danach, ob etwas den US-Interessen dient oder nicht. Handelt ein Staat gegen die US-Interessen, dann ist es ein „Regime“ („Mullah-Regime“, „Assad Regime“ – schon einmal die Formulierung „saudisches Regime“ in der deutschen Glotze gehört?), eine „Autokratie“ oder „Diktatur“ und gehört damit zu den „Bösen“, die man abstrafen muss.

Mädchen im Irak bei US-Militärübung erschossen

Mädchen im Irak bei US-Militärübung erschossen

Am Dienstag wurde ein 15-jähriges irakisches Mädchen bei einer US-Militärübung in Bagdad erschossen. Die westlichen Medien berichten jedoch nicht darüber und haben sich stattdessen auf den Vorfall von Mahsa Amini festgefahren, um einen Führungswechsel im Iran voranzutreiben. Die Doppelmoral der westlichen Medien zeigt sich erneut in aller Deutlichkeit.

Das Mädchen half ihren Eltern auf dem Feld als sie erschossen wurde

Die junge Schülerin namens Zainab Essam Majed Al-Khazali, half ihren Eltern, die Landwirte sind, auf dem Feld, als die US-Armee ihre Militärübung durchgeführt hat. Die Militärbasis ist nahe des bekannten Abu Ghraib Gefängnisses in Bagdad, in dem viele Unschuldige von den US-amerikanischen Soldaten gefoltert und getötet wurden, aufgestellt. Bei der Militärübung traf eine Kugel Zainab tödlich. Eine genaue Untersuchung der Erschießung von Zainab wurde seitens der irakischen Sicherheitsbehörde angekündigt, die die Ermordung als „willkürliches Schießen“ beschreibt.

Keine Berichterstattung der westlichen Medien

Interessanterweise, aber wenig überraschend, berichten die westlichen Medien nicht über die Ermordung von Zainab. Schließlich sind die Schuldigen, Soldaten des US-Militärs. Deswegen gibt es gar keinen Grund darüber zu berichten. Inhumanes Verhalten kann und darf man der US-amerikanischen Regierung und ihren Verantwortlichen nicht vorwerfen. Sind sie doch die Moral- und Weltpolizei schlechthin. Welchen Nutzen hätte also eine Berichterstattung? Schließlich starb hier nur ein irakisches Mädchen, dessen Leben auf der menschlichen Werteskala ganz weit unten angesiedelt ist.   

Doppelmoral der westlichen Medien zeigt sich in der Ermordung von Zainab im Vergleich zum Tode von Mahsa Amini

Anders sieht es natürlich bei dem Tod von Mahsa Amini im Iran aus. Sehr zügig haben die Medien die Nachricht verbreitet, dass sie durch die Folter der iranischen Polizei ums Leben kam. Dies wurde bereits durch vorhandenes Videomaterial widerlegt. Dies ist aber natürlich unerheblich für die westlichen Medien. Durch finanzielle Unterstützung werden die aktuell anhaltenden gewalttätigen Demonstrationen im Iran unterstützt. Dies alles unter dem Vorwand, den Menschen, aber vor allem der Frau im Iran, ihre Freiheit zurückzugeben.

Das Ziel ist eindeutig ein Führungswechsel im Iran. Dieser soll mit allen Mitteln durchgesetzt werden. Deswegen bedient man stets das Narrativ der Iran sei ein unterdrückerisches Regime, welches sein Volk jeglicher Freiheit beraubt. Durch die harten Sanktionen und westlicher Propaganda, fallen viele auf dieses Narrativ herein. Jedoch sind heute nach dem Freitagsgebet Menschenmassen in den verschiedensten Städten des Irans auf die Straße gegangen, um gegen die gewaltbereiten Demonstranten zu demonstrieren.   

westlichen Medien
Demonstrationen in der Stadt Ghom/Iran nach dem Freitagsgebet gegen die gewaltbereiten Demonstranten

Natürlich interessiert es den Westen nicht, wie es dem iranischen Volk geht. Der Vorwand eine lupenreine Demokratie im Iran etablieren zu wollen, geschieht nur, weil die iranische Politik dem Westen ein Dorn im Auge ist. Iran ist nämlich eines der wenigen Länder, welches sich nicht den US-amerikanischen Vorgaben beugt. Mit Ländern wie Saudi-Arabien, die zweifelsohne unterdrückerisch agieren, hat man nämlich kein Problem eine gute Beziehung zu pflegen.

Diese doppelten Standards der westlichen Medien müssen stets beim Lesen von Nachrichten berücksichtigt werden, damit man nicht in die Falle der Propaganda reinfällt.

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Die 15-jährige Zainab Essam Majed al-Khazali
Ökonomischer Zusammenbruch

Ökonomischer Zusammenbruch

Ein “Research Report” (vom 25.1.22) der „Rand Corporation“, einem US-Think Tank, der als inoffizielle Denkfabrik des Pentagon gilt, macht deutlich, dass die militärischen und politischen Verbündeten der USA auf dem Weltmarkt auch zugleich die ökonomischen Konkurrenten der USA sind. Dabei wird zunächst richtig festgestellt, dass sich „das derzeitige deutsche Wirtschaftsmodell … auf zwei Säulen [stützt]. Diese sind der unbegrenzte Zugang zu billigen russischen Energieressourcen und zu billigem französischem Strom… Die Bedeutung des ersten Faktors ist wesentlich höher. Ein Stopp der russischen Lieferungen kann durchaus eine Systemkrise auslösen, die für die deutsche Wirtschaft … verheerend wäre.” Das heißt auf gut Deutsch ein ökonomischer Zusammenbruch.

In den nächsten Monaten werden wir den Nieder- und möglicherweise sogar den Untergang des deutschen Erfolgsmodells erleben, denn der explosionsartige Anstieg der Energiepreise, bei dem zudem kein Ende in Aussicht ist, macht den ehemaligen Exportweltmeister auf dem Weltmarkt einfach nicht mehr konkurrenzfähig.

Es gibt nur eine Lösung

Deutsche Spitzenpolitiker reisen verzweifelt nach Katar, Norwegen, Kanada und jetzt Mexiko, um Ersatz für das russische Gas zu finden. Doch selbst wenn es in unabsehbarer Zeit gelingen sollte, das russ. Gas durch LNG zu ersetzen (wofür Deutschland Terminals und ca. 2000 Tanker bräuchte, nicht einmal 500 stehen derzeit weltweit zur kurzfristigen Beschaffung zur Verfügung), würde das eine Verfünffachung des Preises bedeuten. Die Produktion in Deutschland wird zu teuer, Unternehmen gehen pleite oder verlassen das Land. Das setzt eine Kettenreaktion in Gang, Insolvenzen bedeuten Kreditausfälle bei den Banken, die ihrerseits ins Schleudern geraten. Der Staat, dessen Ausgaben durch höhere Arbeitslosigkeit und Steuerausfälle soundso explodieren, muss Billionen zur Stützung bereitstellen, um den Kollaps kurzfristig zu vermeiden, was aber die Inflation nach oben treibt. Das wiederum zerstört die Kaufkraft im Land.

Dazu erneut die „RAND Corporation“: “Die kumulierten Verluste der deutschen Wirtschaft lassen sich nur ungefähr abschätzen. Selbst wenn die Beschränkung der russischen Lieferungen auf das Jahr 2022 begrenzt ist, die Folgen dauern mehrere Jahre an, und die Gesamtverluste könnten 200 bis 300 Milliarden Euro erreichen. Dies wird nicht nur der deutschen Wirtschaft einen verheerenden Schlag versetzen, sondern die gesamte EU-Wirtschaft wird unweigerlich zusammenbrechen.“ Dass dies vom US-Think Tank nicht unbedingt negativ gesehen wird, dürfte kaum überraschen, denn Deutschland und die EU werden ja auch als ökonomische Konkurrenten gesehen. CIA-Chef William Webster sprach nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion davon, dass die „bisherigen Verbündeten und jetzigen wirtschaftlichen Konkurrenten, vor allem Deutschland und Japan“ auch strategische Gegner seien, was aber von der Bundesregierung nicht realisiert wird.

Ohne eine vollständige Herstellung der Souveränität, die die Voraussetzung der Öffnung von Nord-Stream 2 ist, wird sich der Niedergang kaum aufhalten lassen.

Mahsa Amini: Tod durch Polizeigewalt?

Mahsa Amini: Tod durch Polizeigewalt?

Mahsa Amini, eine 22 Jahre alte kurdische Iranerin, ist bei einem Besuch in Teheran gestorben. Grund ihres Todes soll Polizeigewalt sein. Dieser „Fall“ sorgt inzwischen nicht nur im Iran für Empörung und Proteste, sondern macht weltweite Schlagzeilen. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Todesumstände, weshalb ich hier explizit auf diese eingehe und nicht die Hijab-Frage im Iran oder überhaupt erörtere. Bemerkt sei nur, dass sich der oberste iranische Führer, Ayatollah Ali Khamenei, für einen sanften Umgang mit Frauen ausgesprochen hat, die sich nicht an die offizielle Kleiderordnung halten.

Weil Amini ihren Hijab letzten Dienstag nicht regelkonform getragen hat, wurde sie auf ein Polizeirevier gebracht. Dort sollte sie als Strafe eine einstündige “Aufklärungs- und Schulungsmaßnahme” ableisten.

Nach IranWire wurde Amini schon im Kleinbus von der Polizei geschlagen und dann auf dem Revier weiter misshandelt. Westliche Medien übernehmen dies und Zeitungen wie der „Guardian“ erschienen mit der Schlagzeile, dass Amini durch die Schläge der Polizei bzw. Polizeigewalt ums Leben gekommen sei; deutsche Medien übernehmen dies oder legen dies zumindest nahe. Soweit die Berichterstattung der westlichen Presse.

Quelle glaubhaft?

Wieso sollte man dieser mit einer gehörigen Portion Skepsis begegnen? Zum einen berichtete z.B. “The New Yorker”, dass die USA verdeckte Geheimdienstoperationen zur Destabilisierung des Iran seit Jahren massiv ausweiten. So bewilligte der US-Kongress bspw. ganz offen 400 Millionen US-Dollar für die Destabilisierung des Irans. Schon seit mindestens Anfang 2007 betreiben militärische Spezialkommandos sowie Agenten der Geheimdienste CIA, DIA und NSA verdeckte Operationen im Iran. Ziel ist es dabei, jede Art von Spannungen im Iran anzuheizen mit dem Ziel, Massenproteste zu erzeugen, die letztlich in einen „Regimewechsel“ münden sollen, wie vor einiger Zeit selbst noch die taz berichtete. Eine perfide Strategie ist es, den „Volkszorn“ durch „Märtyrer“ (wie Neda oder der Fall Navid Afkari) anzuheizen.

Der „Fall“ Mahsa Amini scheint wie geschaffen für die Instrumentalisierung dieser Ziele, eignet sich doch das Thema „Hijab“ und „Zwang“, den Iran und Islam überhaupt als „frauenfeindlich“ darzustellen. Man sollte immer mit einem gerüttelten Maß Skepsis an Berichte herangehen, die den „Feindstaaten“ des Westens Massaker oder Menschenrechtsverletzungen unterstellen. Eine objektive Analyse der Fakten ist dabei stets unerlässlich.

Bei den Berichten in Deutschland fällt auf, dass sich die westlichen Medien oft auf IranWire beziehen, was aber alles andere als eine neutrale Quelle ist. IranWire ist eine exiliran. Organisation, die einen Regime Change im Iran anstrebt und deren Gründer Bahari im Verdacht steht, bereits 2009 eine US-gesteuerte Farbenrevolution im Iran unterstützt zu haben.

Video bestätigt iranische Version

Die Polizei in Teheran nennt die Vorwürfe „grundlos“ und bestreitet jede Form der Gewalt gegen Amini, Amini habe bei der Schulungsmaßnahme plötzlich Herzprobleme bekommen. Natürlich ist auch hier Skepsis angebracht. Inzwischen veröffentlichte man jedoch ein Video aus dem Schulungsraum, das die Teilnehmer der Maßnahme sitzend in einer Art Vorlesungsraum zeigt, der Raum wirkt sicherlich nicht wie ein Folterzentrum. Während die Gesichter der anderen Teilnehmer unkenntlich sind, ist Amini in dem Video deutlich erkennbar. Sie sitzt zunächst auf einem Stuhl und steht dann auf, um zu einer Gruppe Diskutierender zu gehen. Man sieht, wie sie sich plötzlich an den Kopf fasst, an einem Stuhl festhält und dann kollabiert. Den anderen Teilnehmern scheint der Ernst der Situation wohl zunächst nicht klar. Dann sieht man, wie ein Rettungswagen sie transportiert. Von prügelnden Sittenpolizisten keine Spur. Eine Fälschung dieses Videos erscheint kaum möglich. Allein die vielen möglichen Zeugen in dem Video stellen ein zu großes Risiko dar.

Wie auch bei dem angeblichen Massaker „der Russen“ in Isjum zielt die westl. Propaganda immer wieder auf moralische Empörung. In Isjum sollen die bösen Russen nach einem angeblichen Massaker kein Massengrab angelegt haben, sondern sorgfältig einzelne Gräber mit (teils beschrifteten) Kreuzen geschaffen haben, ein völlig unwahrscheinlicher Vorgang. Bei der dann in den Medien vorgetragenen Empörung traut sich kaum noch jemand, Zweifel zu äußern oder zu widersprechen, wird er doch dann als Zyniker oder unmoralischer Mensch gebrandmarkt. Dieses Muster sollte man kennen und seinen gesunden Menschenverstand bei empört vorgetragenen Meldungen über „Verbrechen“ der „Feindstaaten“ des Westens bewahren.

A newspaper with a cover picture of Mahsa Amini, a woman who died after being arrested by the Islamic republic’s “morality police” is seen in Tehran, Iran September 18, 2022. Majid Asgaripour/WANA (West Asia News Agency) via REUTERS ATTENTION EDITORS – THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY.