Noella McMaher ist 10 Jahre alt und ein Transgendermodel und trat bereits bei der New York Fashion Week auf. Als Junge geboren, identifiziert sich das kleine Kind mittlerweile aber als Mädchen.
Das Transgendermodel ist das jüngste Model auf der Fashion Week
Noella ist mit anderen trans- und nicht-binären Models für die Trans Clothing Company gelaufen. Mit ihren 10 Jahren ist sie die jüngste Person, die jemals an der bekannten Veranstaltung innerhalb der Modewelt auf dem Laufsteg gelaufen ist. Ihren ersten Auftritt hatte sie aber bereits mit 7 Jahren auf der Chicago Fashion Week. Sie erfuhr von einem Transgender-Teenager über ein offenes Vorsprechen für Modenschaus. Deswegen hat sie sich viele Videos auf YouTube angeschaut, um sich vorzubereiten.
Mutter und Stiefmutter identifizieren sich als nicht-binär
Die Mutter und die aktuelle Stiefmutter des Transgendermodel sind beide als Frauen geboren. Mittlerweile identifizieren sie sich aber als nicht-binär. Noella habe laut Aussage der Mutter nie gerne Jungenkleidung getragen und spielte auch oft ein Mädchen zu sein. Daraufhin brachte die Mutter sie irgendwann in eine Genderklinik. Dort ist ihr richtig bewusst geworden, dass sei ein Mädchen sein will und war durch ihre Entscheidung sehr erleichtert. Natürlich haben die Eltern von Noella sie zu nichts gedrängt. Sie sind lediglich auf ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen.
Laut eines Hollywood Agenten ist Noella ein Phänomen. Mit ihren zehn Jahren, repräsentiert sie schon so viel in Bezug darauf, wo sich die Gesellschaft derzeitig befindet. Sie eignet sich perfekt als Vorbild für das aktuelle Bewusstsein.
Die Geschichte des Transgendermodels deckt gleich mehrere Probleme unserer Gesellschaft auf
Der Werdegang von Noella deckt gleiche mehrere Probleme unserer Gesellschaft auf. Zum einen ist es sowieso problematisch, dass ein Kind in so jungen Jahren als Model arbeitet, unabhängig davon ob es ein Transgendermodel ist oder nicht. Zu viele falsche Werte werden hierdurch vermittelt, wie Oberflächlichkeit und der Drang immer hübsch aussehen zu müssen. Zum anderen haben die Eltern ein normales kindliches Verhalten, wie sich als Mädchen zu verkleiden, direkt als auffällig beurteilt und ihr Kind in eine Genderklinik gebracht, wo ihr erst dann richtig bewusstwurde, wer sie eigentlich ist. Das hier kein äußerer Einfluss stattgefunden hat, ist schwer zu glauben.
Hinzu kommt, dass das kleine Kind sich auf den sozialen Medien wie YouTube im Alter von sieben Jahren informiert hat, um sich dann bei dem Vorsprechen vorzustellen. Sprich ein kleines Kind, welches sich seine Informationen und seine Meinungen, durch die sozialen Medien holt. Man kann nämlich stark davon ausgehen, dass sie nicht nur Videos gesehen hat, die ihr zeigen, wie sie sich richtig präsentieren soll, was schon schlimm genug ist. Abschließend und man könnte sicherlich noch viel mehr anprangern, wird sie instrumentalisiert und als Vorbildfunktion für andere Transgendermodels und vor allem für Kinder, denen dieser Lebensstil schmackhaft gemacht werden soll, ausgenutzt. Natürlich hat sie bereits eine eigene Seite auf den sozialen Medien wie Instagram und Co.
Das kleine Kind spiegelt tatsächlich den aktuellen Zeitgeist der Gesellschaft wider. Sie ist Opfer von so ziemlich allem, was gerade in unserer Gesellschaft schiefläuft.
Am morgigen Freitag, den 16.9.2022, versammeln sich Millionen Pilger aus der ganzen Welt in Kerbela im Irak, um Arbain (Arabisch: vierzig), den 40. Tag nach Aschura, dem Märtyrertod von Imam Hussain, zu gedenken. Im Islam wird einem Verstorbenen 40 Tage gedacht. Mit den Arbain-Zeremonien wird die 40-tägige Trauerzeit um Hussain abgeschlossen. Und eines der Zeremonien ist der Arbaeen-Lauf.
Seit dem Ende der Herrschaft Saddam Husseins wuchs die Pilgerschar Jahr für Jahr, 2012 waren es 15 Millionen und 2019 strömten sage und schreibe fast 20 Millionen(!) Menschen nach Kerbela. Es ist das weltweit größte Treffen von Menschen an einem Ort. Zu den jährlichen Riten gehört u.a. der 75 km lange Fußmarsch vom Grab Imam Alis in Najaf nach Kerbela.
Dennoch ist dieses Ereignis den deutschen Medien – wie den westlichen überhaupt – keine einzige Meldung wert! Diese Millionen Menschen, die zusammen friedlich pilgern, würden vielleicht auch ein anderes Bild des Islam vermitteln. Über solche religiöse Ereignisse wird fast nur berichtet, wenn Anschläge stattfinden oder sonst von Gewalt die Rede ist. Ein Thema ist dies weiterhin auch, wenn ein Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten oder Muslimen und Christen dargestellt werden kann. In Kerbela findet morgen der größte Friedensmarsch der Welt statt, bei dem neben Schiiten noch dazu auch zahlreiche Sunniten mitmarschieren. Und nicht nur das. Selbst zahlreiche Christen unterschiedlicher Konfessionen aus der ganzen Welt nehmen teil! Ein prominentes Beispiel ist der russische Philosoph und orthodoxe Christ Alexander Dugin.
Kerbela, ein Dorn im Auge der Unterdrücker
Offenbar stellt Kerbela und der Märtyrertod Imam Hussains für viele Herrscher und Imperien – damals wie heute – ein Problem dar. Steht er doch symbolisch für den Kampf der Unterdrückten gegen die Tyrannen und Unterdrückung, wie er in Imam Hussains Ausruf „Niemals Unterdrückung“ zum Ausdruck kommt. Man kann sogar sagen, dass die USA eine Gefahr darin sehen. So versuchten sie z.B. 2019 vor dem Friedensmarsch Unruhe zu stiften.
Es ist klar, dass ein solches religiöses, revolutionäres Ereignis, dass sich gegen die Unterdrückung wendet, den Unterdrückern nicht gerade gefällt. Bekanntlich versuchte man auch in der Vergangenheit immer wieder versucht, diese Ereignisse in Vergessenheit geraten zu lassen. Gegen diese Bestrebungen versuchten die Anhänger Imam Hussains stets aufs Neue, die Botschaft des Imams wieder zu beleben und auf diese Weise dem Unrecht den Kampf anzusagen.
Ein Video von einem Polizeieinsatz in Berlin schockierte das Internet. In dem Video sind zwei Polizeibeamte zu sehen, die einen Mann in seinem Schlafzimmer vor den Augen seiner Kleinkinder verhaften und dabei ihren Rassismus durch Äußerungen offen nach außen zeigen. Zu dem Video folgt weiter unten im Text eine genauere Beschreibung.
Die Aufregung und die zurecht entbrannte Debatte im Netz richtet sich an dieser Stelle nicht nur auf dieses Ereignis. Vielmehr geht es um den Rassismus unter Polizeibeamten, welcher in der Mehrheit der Fälle ungeahndet bleibt und mehrheitlich nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Scheinbar waren auch diese Beamten sich ihrer Machtposition derart bewusst, dass sie dieses gewaltvolle Vorgehen und diese klar rassistischen Bemerkungen vor laufender Kamera hervorbrachten. Teilweise teilte einige im Netz auch die Meinung, es läge kein Rassismus vor, was gänzlich abzulehnen ist, da Aussagen wie: „Das ist mein Land und du bist hier Gast“ der Beweis der Einstellung ist, die in diesem Moment der emotionalen Entladung zutage gekommen ist – wie auch weitere Aussagen, die weiter unten im Text beschrieben werden.
Fakt ist, dass es in Bezug zu rechten Einstellungen innerhalb des Sicherheitsapparates und der Polizei eine Toleranz gibt, die letztendlich auch in Verbindung zu den Morden des NSU gestellt werden kann und womöglich bei den Hanau-Morden nicht ausblieb. Die erhöhte Polizeigewalt bei Einsätzen gegenüber Menschen nicht-deutscher Herkunft ist ebenso belegt. Eine Studie an der Universität Bochum ergab 12.000 Verdachtsfälle unrechtmäßiger Polizeigewalt pro Jahr. Dies sei fünfmal mehr, dass zur Anzeige gekommen ist. Strafrechtlich ahndete die Polizei die Anzeigen nur selten, weniger als zwei Prozent der Fälle kämen vor Gericht und weniger als 1 Prozent endeten mit einer Verurteilung. Oft stehe das Wort der Bürger gegen das der Beamten.
Bodycams als Lösungsansatz?
In diesem Fall in Berlin konnte man die Ermittlungen gegen den Polizisten erfolgreich einleiten, da die Familie alles aufgezeichnet hat. Eine Debatte über Bodycams bei Einsätzen wurde von der SPD eingeleitet, die Grünen und die Linken sind dagegen. Ohne auf diese politische Debatte einzugehen: Viel eher sollte Anti-Rassismusarbeit innerhalb der Reihen der Polizei und der Verwaltung erfolgen, die Sensibilisierung gegenüber rassistischem Verhalten während der Ausbildung verankert und rechtswidriges Vergehen ausnahmslos geahndet und mit einer Suspendierung vom Dienst geschlossen werden.
Dienstrechtliche Konsequenzen für den Polizisten
In diesem Fall reagierte die Berliner Polizei schnell und teilte mit, dass der Polizist in den Innendienst versetzt sei und weitere dienstrechtliche Konsequenzen folgen würden. Somit steht das rassistische, unrechtmäßige Verhalten von dem Polizeibeamten fest und dass dessen Verhalten sich nicht rechtfertigen lässt. Gleich welche Schuld oder Strafe den zu Verhaftenden trifft. Diese beiden Aspekte gegeneinander aufzuwiegen und das verachtende, rassistische Verhalten der Polizei als unprofessionell abzuwerten, ist sehr problematisch und bestärkt lediglich populistische Stimmen. Grund für die umstrittene Verhaftung soll das Erschleichen von Leistungen durch den Ehemann gewesen sein, die Summe von 750€ soll der Mann am selben Tag noch entrichtet haben. Gegen die Frau hielt man eine Gefährderansprache, was ebenfalls am selben Tag noch erfolgt sein soll. Die Polizisten selbst leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands, tätlichen Angriffs und versuchter Gefangenenbefreiung gegen das aus Syrien stammende Ehepaar ein.
Die Situation, die viral ging
Es folgt eine Schilderung des Videos, das viral ging: Das Video beginnt bereits mit dem Geschrei von zwei Kleinkindern, die sich im selben Zimmer befinden, in dem der Vater von den Beamten mit Gewalt niedergestreckt und sodann gefesselt wird. Der Ton und die Wortwahl der Beamten dem Ehepaar gegenüber sind gänzlich entwürdigend, fernab von der Gewalt, die dem Mann entgegengebracht wird, weil jener sich scheinbar gegen die Verhaftung gewehrt hat. Der Mann, der von beiden Beamten auf den Boden gedrückt wird, schreit, woraufhin die Ehefrau den Arm des einen Beamten festhält, der gerade ihren Mann überwältigt. Hieraufhin ruft der Beamte ihr zu: „Wenn du noch einmal anfässt [sic!], liegst du daneben, hast du mich verstanden?“. Es folgt ein Schnitt im Video und in der nächsten Szene sitzt der gefesselte Mann auf seinem Bett. Durchgehend hört man das aufgebrachte Weinen von Kindern.
Das ist mein Land!
Eines der kleinen Kinder nimmt das Video auf, scheinbar abwechselnd mit seiner Mutter. Von dem insgesamt 5-minütigen Video, ging knapp eine Minute im Internet viral, in dem zu sehen ist, was zu Ermittlungen wegen fremdenfeindlicher Beleidigung gegen einen der Polizisten führte. Die Frau schreit die Beamten an, und sagt, dass drei Kinder das nun gesehen hätten. Der Polizist erwidert: „Geh raus!“. „Das ist mein Haus!“, schreit die Frau zurück. „Das ist mein Land und du bist hier Gast!“, erwidert der Polizist. Das Ehepaar, das nicht gut genug deutsch spricht, versucht sich zu wehren. Die Frau wirft den Polizisten vor, ihren Mann geschlagen zu haben. Einer der Polizisten sagt: „Hier hat keiner geschlagen, wir haben ihn zu Boden gebracht.“
Der andere Polizist, der unmittelbar vor der Frau steht, zeigt zeitgleich dazu drohend mit dem Finger auf die Frau und spricht mit ruhiger, leiserer Stimme: „Halt die Fresse, fass mich nicht noch mal an!“ Der Ehemann schreit aufgebracht, dass der Polizist so nicht mit seiner Frau sprechen soll und die Antwort vom Polizisten, wieder mit dem Finger auf ihn herabzeigend: „Deine Frau hat nicht so mit mir zu sprechen. Du bist hier in unser‘m Land, ihr habt nach unseren Gesetzen euch zu verhalten.“ [sic! Hervorhebung durch Autor] Dann richtet er sich wieder zur Ehefrau, die sich über die Aussage aufregt und wiederholt seine vorherige Drohung ihr gegenüber und fügt noch hinzu: „Ick bringe dich ins Gefängnis.“
Gleiches Recht für alle
Der Rechtsextremismus ist nach wie vor die größte Bedrohung für unsere Demokratie. Der Staat muss diesen an der Wurzel angehen und in den eigenen Reihen anfangen. Es helfen auch keine Bodycams, solange die Beamten in derartigen Situationen unantastbar sind. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Der Mensch hier ist nicht näher definiert. Und an dieses Gesetz haben sich in Deutschland alle zu halten.
Mitte September 2022 findet im usbekischen Samarkand das Gipfeltreffen der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) statt. Obwohl hierzulande kaum darüber berichtet wird, so sind doch einige bedeutende Weichenstellungen zu erwarten. Auf dem Programm steht die Erweiterung des Staatenbündnisses – und diese betrifft die Aufnahme einiger islamischer Länder in die SOZ. Dies kann zu einer Allianz führen zwischen der islamischen Welt, Russland und China.
Die Bedeutung der im Jahr 2001 gegründeten SOZ, in deren Zentrum die russisch-chinesische Allianz steht, ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Im Mittelpunkt der SOZ steht die sicherheitspolitische und wirtschaftliche Kooperation der Mitglieder, sowie Fragen der regionalen Stabilität. Da die SOZ schon jetzt ca. 40 % der Weltbevölkerung repräsentiert, kann deren Bedeutung durchaus als größer als die der EU bezeichnet werden.
Versöhnung zwischen Iran und Saudi-Arabien?
Als sicher gilt, dass der Iran auf dem Gipfel als Vollmitglied aufgenommen werden wird. Syrien ist ebenfalls an einem Beitritt interessiert, seitens der Vereinigten Arabischen Emirate gab es sogar eine Anfrage nach einer direkten Aufnahme in die SOZ. Den Status als “Dialogpartner” sollen u.a. Aserbaidschan, die Türkei, Katar, Ägypten und Saudi-Arabien erhalten. Insbesondere die Tatsache, dass mit Ägypten und Saudi-Arabien zwei enge US-Verbündete in die Organisation drängen, dürfte dem Westen zu denken geben. Man kann dies auch durchaus als ein Zeichen der schwindenden ökonomischen und politischen Macht des Westens interpretieren. Es dürften aber auch politische Gründe eine Rolle spielen. Der zunehmende Druck des Westens, sich an den Sanktionen gegenüber Russland zu beteiligen, hat viele Staaten zu einer Reaktion veranlasst, die die Souveränität des Landes betont.
Bisher haben die verfeindeten Staaten Indien und Pakistan, beide Mitglieder in der SOZ, in der SOZ auch eine Plattform für einen Dialog gefunden. Dies könnte auch im Hinblick auf Iran und Saudi-Arabien interessant werden. Denn im Gegensatz zu den USA, die die islamischen Länder in der Vergangenheit immer wieder gegeneinander ausspielten, können Russland und China bei Analyse der gegenwärtigen Situation kein solches Interesse haben.
Die Diskussionen in Deutschland werden immer absurder. Gibt es 64, 84 oder mehr Geschlechter? Ist es für menstruierende Männer (!) diskriminierend, auf Männertoiletten keine Tampons zu finden? Wer darf im Film Homosexuelle oder Juden spielen? Dabei wird lautstark in Deutschland gefordert, dass nur Homosexuelle homosexuelle Rollen spielen dürfen.
In letzter Zeit hat nun der Vorwurf der „kulturellen Aneignung“ für heftige Debatten gesorgt. Nachdem dem Ravensburger-Verlag vorgeworfen wurde, rassistische Stereotype zu bedienen, nahm der Verlag neu publizierte Winnetou-Bücher aus dem Programm. Die ARD erklärte, keine Winnetou-Filme mehr zeigen zu wollen, Kindern rät man von Indianer-Faschingskostümen ab, Träger von Dreadlocks feindet man an, die Verwendung des Wortes „Indianer“ erhält eine „rassistische“ Einstufung – all das soll „kulturelle Aneignung“ sein.
Was ist „kulturelle Aneignung“?
Unter der „kulturellen Aneignung“ wird dabei verstanden, dass Menschen sich von einer anderen Kultur Ausdrucksformen, Bräuche oder kulturelles Wissen aneignen und sich diese zu eigen machen. Doch die Empörung lässt sich schwerlich nachvollziehen, denn dies ist weder etwas Neues noch skandalös. Man kann sogar sagen, dass die kulturelle Aneignung die Grundlage der menschlichen Kultur überhaupt ist, denn sie ist auch eine Voraussetzung für die Entwicklung der Menschheit. Wenn die Menschen nur das verwenden würden, was sie selbst erfinden, befänden wir uns wohl noch in der Steinzeit.
Der Ethnologe Stefan Künzli bezeichnete die Trennung von dem, „was schon lange zusammengewachsen ist“, als weltfremd und absurd. In der FAZ bemerkte Leonie Feuerbach dazu, dass die Auffassung, dass die Nutzung kultureller Eigenheiten nur den Angehörigen bestimmter Völker zugestehe, an das Weltbild der rechten „Identitären Bewegung“ erinnert.
Bei all diesen Diskussionen wird immer deutlicher: Die Freiheit hierzulande ist ins Absurde umgeschlagen. Und diejenigen, die angeblich am lautesten für Toleranz eintreten, entpuppen sich immer mehr als die wirklichen Feinde der Freiheit – ganz gleich ob sie Vorträge von Biologen, die deutlich machen wollen, dass es nur zwei Geschlechter gibt, verhindern, Menschen bspw. schnell als Antisemiten oder homophob abstempeln oder jetzt Deutschen das Tragen von Rastalocken oder eben Winnetou-Filme verbieten wollen.
Der russische Präsident Putin inszeniert sich nicht erst seit dem direkten Eingreifen russischer Truppen in den seit 2014 andauernden Krieg in der Ukraine immer wieder als Freud und Beschützer der Muslime, sondern bezeichnete Russland auch als muslimisches Land. Was ist davon zu halten?
Zunächst einmal ist davon auszugehen, dass er sich selbst wohl als gläubigen orthodoxen Christen sieht – das russische Fernsehen zeigte Putin u.a. betend bei der letzten Ostermesse in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau.
Bei seinem Umgang mit dem Islam spielen sicherlich strategisch-taktische Überlegungen die Hauptrolle. Innenpolitisch steht für den russischen Präsidenten die Stabilität und der Fortbestand der Russischen Föderation an erster Stelle.
Lehren aus der Geschichte
Er kennt die Geschichte, wie US-Strategen wie Zbigniew Brzezinski den Islam in den 1980er und Anfang der 1990er Jahre zunächst gegen die Sowjetunion und anschließend gegen die Russische Föderation politisierten und benutzen wollten, um diese Staaten zu zerschlagen. Die Niederlage in Afghanistan trug sicherlich zum Zusammenbruch der Sowjetunion bei. Peter Scholl-Latour berichtete, wie die US-Saudi-Connection danach weiterging und wahhabitische Prediger und Kämpfer Anfang der 1990er Jahre nach Tatarstan und Tschetschenien einsickerten. Ziel war es offenbar, die Russische Föderation ebenso zu zerschlagen wie vorher die UdSSR.
Putin weiß, dass Russland aufgrund seiner Geschichte und mit 15% Muslimen keine antiislamische Politik betreiben kann. Daher hat er auch immer wieder betont, dass es ein Staat, wegen des inneren Friedens, nicht tolerieren kann, dass eine Religion verächtlich gemacht wird.
Gesetz gegen Beleidigung religiöser Gefühle
Im Hinblick auf die von westlichen Zeitschriften veröffentlichten „Mohammed-Karikaturen“ äußerte er sich bspw. wie folgt: “Wir sehen verschiedene Provokateure, die unter dem Deckmantel der Redefreiheit die Gefühle religiöser Menschen beleidigen… Ein Gesetz nach russischem Vorbild, dass die Beleidigung religiöser Gefühle verbietet, würde Abhilfe schaffen.“ Eine Zeitschrift wie Charlie Hebdo, die so etwas abdrucke, dürfe es in Russland nicht legal geben, machte auch Putins Sprecher Dimitri Peskow deutlich.
Während es innenpolitisch um die Bewahrung der inneren Stabilität geht, ist man außenpolitisch auf der Suche nach neuen Partnern und Verbündeten, die man v.a. auch in der islamischen Welt zu finden glaubt. Den Westen hat man als Partner in jeder Hinsicht für unabsehbare Zeit ausgeschlossen, die Blicke richten sich – außer nach China und Indien – insbesondere in Richtung Iran, Türkei und Indonesien.
Die Sympathiewerte für Putin sind besonders in Indonesien, dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land, besonders hoch, wie die ARD vor wenigen Tagen beklagte, was v.a. auch am islamfreundlichen Image Russlands liegt: “Unter der Führung von Putin ist der Islam ein Teil Russlands geworden. Die nationale Identität Russlands umfasst nun auch den Islam”, erklärt Reynaldo de Archellie, University of Indonesia. Die Kooperation zwischen Russland und Indonesien intensiviert man jedenfalls auf allen Gebieten.
Kehrtwende Erdogans
Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit dem Iran und der Türkei. Die überraschende Kehrtwende Erdogans in seiner Haltung gegenüber der Regierung Assad in den letzten Tagen, die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen der Türkei und der offiziellen syrischen Regierung, könnte das größte bestehende Problem zwischen der Türkei und Russland ausräumen und die Tore für eine umfassende Kooperation der beiden Staaten zu gegenseitigem Nutzen weit öffnen.
Letztlich ist die ganze Entwicklung der Beziehungen zwischen der islamischen Welt und Russland das logische Resultat der als islamfeindlich wahrgenommenen Politik des Westens. Putin kann hier mit seiner Politik leicht punkten. Ist dies z.B. verwunderlich angesichts der Tatsache, dass der Westen seit Jahrzehnten die israelische Besatzung und Annexion palästinensischen Territoriums durch die israelische Regierung ignoriert und jeglichen Widerstand dagegen als Terrorismus verunglimpft?
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