Systematische Diskriminierung

Systematische Diskriminierung

Auf der Homepage der Bremer Wohnungsbaugesellschaft Brebau GmbH wirbt man im Logo mit dem Motto „Raum zum Leben“. Weiter finden wir Sätze wie „Raum für Entfaltung“ oder „Wohnen heißt Vertrauen“. Doch was ist, wenn dieser Raum nur einer gewissen Bevölkerungsgruppe gilt, es gar zu einem Privileg wird? Was ist, wenn dabei eine systematische Diskriminierung stattfindet, welche einigen Menschen ein Recht zuspricht und wiederum dabei anderen dieses Recht aufgrund ihrer äußeren Erscheinung, welche nicht ins Bild zu passen scheint nimmt? Genau dies ist bei der oben genannten GmbH geschehen. Sie haben offenbar Wohnungen nach rassistischen Merkmalen vergeben. Bei der Auswahl gab es scheinbar ganz bestimmte Kriterien, die man erfüllen musste, um eine Wohnung zu erhalten. „KT“ steht für das Kopftuch, „E40“ für People of Colour. Solche und ähnliche Notizen wurden von Wohnungsinteressierten gemacht.

Das ARD-Magazin Panorama und Radio Bremen haben vier deutsche Männer darum gebeten über die GmbH nach Mietwohnungen zu fragen. Zwei der Bewerber hatten einen arabischen bzw. afrikanischen Namen. Wohnungsangebote bekamen jedoch nur die zwei „Weißen“. Die Brebau GmbH kündigt ein Sofortprogramm an und möchte bei zunehmenden Vorwürfen arbeitsrechtliche Maßnahmen ergreifen. Es ist in der Tat nichts neues, dass Menschen mit einem Migrationshintergrund oftmals auf Ablehnung bei der Wohnungssuche stoßen. Diese systematische Ausgrenzung findet nicht nur bei der Wohnungssuche statt, sondern auch bei der Jobsuche, trotz identischer Qualifikationen.

Im Jahr 2020 sind mehr als 2000 Fälle über die Antidiskriminierungsstelle von Menschen eingegangen, welche sich wegen ihrer ethnischen Herkunft in verschiedenen Lebensbereichen diskriminiert gefühlt haben. Dies sind auch nur die gemeldeten Fälle. Und es ist nicht weit hergeholt, wenn man sagt, dass dieses Gedankengut an eine Zeit erinnert, die uns eigentlich in Erinnerung bleiben sollte, um es anders zu machen und nicht um mit sich getragen zu werden und auf unterschiedliche Lebensbereiche zu übertragen.

Systematische Vertreibung

Systematische Vertreibung

Die CDU-Politikerin bzw. Ex-CDU-Politikerin Ayten Erdil hatte in den vergangenen Tagen Israel in einem Post Terror vorgeworfen. Am Montagabend schrieb sie bezüglich der Auseinandersetzungen und systematischen Vertreibung der Palästinenser im Nahen Osten auf Facebook, dass dies ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit sei.” Der Landesverband äußerste sich daraufhin wie folgt: „Ein Posting eines Landesvorstandsmitglieds zu diesen Angriffen auf Jerusalem gibt nicht die Meinung der CDU Berlin wieder”. Frau Erdil hat ihr Amt im Gremium niedergelegt. Was die Politik mit diesem Akt gezeigt hat ist, dass die sonst so wichtige „Meinungsfreiheit“ Grenzen hat, wenn Deutschland Gefahr laufen könnte, nicht das gehorchende Kind „wichtiger Verbündeter“ zu bleiben.

Dieses Jahr stehen die Bundestagswahlen an. Wer sich noch nicht sicher ist, wen er wählen möchte, dem zeigen die gegenwärtigen Ereignisse, wem wir unsere Stimme nicht geben dürfen. Menschen werden vertrieben und die drohende Zwangsräumung von ca. 30 Wohnungen von Palästinensern in Sheikh Jarrah, einem Viertel im besetzten Ost-Jerusalem zeigt uns, dass die Geschichte sich wiederholt. Die Palästinenser werden nicht erst seit gestern vertrieben. Es findet vielmehr eine systematische Vertreibung der Palästinenser statt und die Welt schaut zu. Es braucht einen differenzierteren Blick um die systematische Vertreibung der Palästinenser zu erkennen. Die einseitig mediale Berichterstattung und das Verhalten der Politiker/innen zeugt nämlich davon, mit allen nötigen Mitteln einen Samen auf einem gewissen Boden pflanzen zu wollen, der auf diesem Boden niemals wirklich gedeihen wird. Denn wer mit Unrecht versucht Recht einzufordern, der verfehlt das Ziel und schmeckt nie die Süße der Früchte.