Viele Christen sind überrascht, wenn sie erfahren, dass im Koran weitaus mehr über Maria (Maryam) zu finden ist, als in der Bibel. Ihr ist sogar eine ganze Sure im Koran gewidmet bzw. nach ihr benannt, nämlich die Sure Maryam (19. Sure). Bestätigt wird u.a. die Jungfrauengeburt. Maria, die der Koran stets als „Mutter Jesu (Isa)“ bezeichnet, so ist sie im Christentum die „Muttergottes“ bzw. die „Gottesgebärerin“.
Nach einem Hadith des Propheten Muhammad (saws) gehört Maria, die Mutter Jesu, zu den besten vier Frauen im Paradies. So heißt es: „Die besten Frauen der Angehörigen des Paradieses sind Chadidscha bint Chuwailid, Fatima bint Muhammad, Asia bint Muzahim und Maryam bint Imran.“
Die drei Hirtenkinder
Das Maria eine der höchsten Positionen im Paradies genießt und auch im Hinblick auf das Verhältnis von Islam und Christentum eine besondere Funktion innezuhaben scheint, weil sie in beiden Religionen eine große Rolle spielt, zeigen u.a. die sonderbaren Ereignisse im portugiesischen Ort Fatima im Jahr 1917. Während Lenin mit dem plombierten Zug auf dem Weg nach St. Petersburg war, um dort die Oktoberrevolution zu entfachen und einen atheistischen Staat zu gründen, erschien eine „Frau aus dem Paradies“ drei Hirtenkindern und warnte vor „Irrlehren“, die bald aus Russland kämen. Was konnten drei Hirtenkinder in diesen Tagen von den sich anbahnenden Ereignissen in Russland wissen? Ein folgendes „Sonnenwunder“ sahen Zehntausende und ist gut bezeugt; es ist ein großes Rätsel.
Maria – eine Brücke zwischen den Religionen
Mir kam bei der Beschäftigung mit dem Thema das „Wunder der Mondspaltung“ (Sure 54, 1-3) des Propheten Muhammad (saws) folgendes in den Sinn. In beiden Fällen vollzogen Himmelskörper (ob nur in den Augen der Menschen oder tatsächlich) scheinbar außergewöhnliche Bewegungen. Ist es Zufall, dass sich diese Ereignisse ausgerechnet an einem Ort abspielten, der den Namen Fatima trägt? Der gleiche Name wie der Prophet Muhammad (saaw) seine Tochter nannte. Für den ehemaligen Papst Johannes Paul II. war dies kein Zufall. So nimmt Maria doch in gewisser Weise eine Brückenfunktion zwischen Islam und Christentum ein, denn in keiner anderen Weltreligion spielt sie überhaupt eine solche Rolle (im Judentum wird Jesus als Messias abgelehnt und die Jungfrauengeburt ebenso).
Verblüffend fand ich bei der näheren Beschäftigung mit dem Thema auch, dass die Kinder vor der Erscheinung der „Frau aus dem Paradies“ von einer Erscheinung eines Engels berichteten. Dieser Engel zeigte ihnen, wie sie beten sollen – niederzuknien und mit der Stirn den Boden zu berühren. Weiterhin lehrte Fatima 5 Gebete.
Diese Gemeinsamkeiten zeigen, das man das Verbindende und Gemeinsame nicht außer Acht lassen darf. Nur so verhindert man keinen Hass zwischen den Religionen zu säen.
Etwas über ein Jahr liegt jetzt schon die Ermordung von General Qassem Soleimani im Irak zurück. Was für ein Mensch war er? Dieser Frage widmet sich ein Buch des Verfassers dieser Zeilen, das Inschallah in Kürze erscheinen wird (wir werden darüber informieren).
In Qassem Soleimanis Jugendjahren in Kerman spielte nicht nur der Fitnessclub in Kerman eine bedeutende Rolle. Dort trainierte er seinen körperlichen Zustand und erwarb Kenntnisse in Karate (er soll auch einen „schwarzen Gürtel“ erhalten haben). Hier wurde er auch vom religiösen Feuer ergriffen. Er besuchte regelmäßig die Moschee und hier kristallisierte sich eine konstante Charaktereigenschaft Soleimanis heraus – seine tiefe Religiosität. Soleimani äußerte sich selbst wie folgt darüber: “Meine revolutionären Kämpfe begannen, als ich eine Rede des Märtyrers Kamyab hörte.”
Seine Eigenschaften
Seine Mitstreiter bei seinen Einsätzen betonten immer wieder seine Tapferkeit, Furchtlosigkeit, Selbstlosigkeit und v.a. auch seinen kameradschaftlichen Umgang mit anderen, wodurch er sich die absolute Loyalität seiner Männer erwarb. Er blieb auch in den schwierigsten Situationen – aus seinem Glauben heraus – ruhig und gelassen.
Und doch war es auch sehr oft seine Bescheidenheit und demütige Haltung, die ihn (z.B. bei Verhandlungen mit afghanischen Stammesführern) zum Erfolg verhalfen. Er sprach bestimmt, aber mit ruhiger Stimme. Auch sein rhetorisches Talent kam in seinen mitreißenden Reden an die Kämpfer zum Vorschein. Er verfügte zweifellos über Charisma. Ali Akbar Pooriani, der Soleimani noch aus dem Fitnesscenter in Kerman kannte, erinnerte sich Jahre später wie folgt: „Unser Bruder Qassem Soleimani … hatte eine athletische Figur und ein offensichtliches Charisma.”
Ist das alles nicht kitschige Heldenverehrung? Wie soll man einen Mann mit derartigen Charaktereigenschaften und Tugenden bezeichnen? Immerhin war er ein Mann, den auch seine Feinde als „iranischen Rommel“ bezeichneten und fürchteten. Er war in der Tat der Idealtypus eines frommen, furchtlosen, mit mythischen Charisma ausgestatteten Mannes, der für das gelebt und gekämpft hat, woran er geglaubt hat.
Immer wieder wird der islamische Name für Gott, „Allah“, im Westen so verwendet, als ob damit ein anderer Gott oder gar ein Götze (Mondgott) gemeint ist. Wer aber eine arabische Bibel zur Hand nimmt, wird dort auch das Wort „Allah“ für Gott finden.
Den Beweis dafür, dass „Allah“ mit “Gott” zu übersetzen ist, kann man auf der Mittelmeerinsel Malta finden, wo eine fasst ausschließlich katholische Bevölkerung lebt, die zu Gott „Alla“ sagt, weil das Maltesische mit dem Arabischen verwandt ist. Das aramäische Wort für Gott ist „Alaha“ – dabei handelt es sich um die Sprache, die Isa bzw. Jesus gesprochen hat. Die Verwandtschaft zu den biblischen Wörtern „eloah“ und „elohim“ ist offensichtlich. Der katholische Theologe Hans Küng hat daher darauf aufmerksam gemacht, dass das arabische Wort Allah „kein Eigenname wie Zeus (ist), sondern ein Appellativ wie ‚theos, Deus, Dieu’ und daher mit Gott zu übersetzen“ ist. Der Koran macht an vielen Stellen deutlich, dass „Allah“ mit dem Gott der Bibel identisch ist. So heißt es beispielsweise in der Sure al-ʿAnkabūt:
„Unser Gott [der Gott der Muslime] und euer Gott [der Gott der Christen] ist ein und derselbe.“ (29:46)
Das Eintreten für die Gerechtigkeit ist nach dem Quran einer der Hauptgründe, weshalb Gott die Propheten zu den Menschen gesandt hat: „Wir haben unsere Gesandten mit den deutlichen Zeichen gesandt und mit ihnen das Buch und die Waage herabkommen lassen, damit die Menschen für die Gerechtigkeit eintreten.“ (Sure 57:25)
Deshalb sind die Muslime verpflichtet, ihre Stimme gegen Unterdrückung zu erheben. So heißt es in Sure 74:42-44: ‚Was hat euch ins Höllenfeuer getrieben?‘ Sie sagen: ‚Wir gehörten nicht zu denen, die beteten. Und wir pflegten nicht den Bedürftigen zu speisen.‘
Es geht beim Einsatz für soziale Gerechtigkeit nicht nur um das Geben von Almosen. Auch geht es um feststehende Rechte, die der Arme gegenüber den Reichen besitzt.
Die Existenz ist das Einzige, das nicht bewiesen werden muss und das jeder instinktiv, entweder in seiner Essenz oder durch Versuch und Erfahrung wahrnimmt. Es gibt nichts Offensichtlicheres als die Existenz und alles wird in ihrem Lichte wahrgenommen.[1] Die Existenz steht mit „Licht“ in Verbindung. Wenn Licht etwas bescheint, dann erhellt und bestimmt es dieses Objekt und bewirkt, dass dieses Objekt von den umliegenden Objekten hervorgehoben wird. Mulla Sadra, einer der bedeutendsten islamischen Philosophen, hat durch seine Lehren bis heute eine Wirkung auch auf nicht muslimische Intellektuelle. Er genießt sowohl in religiöser, als auch in philosophischer Hinsicht große Anerkennung. Die Basis seiner Lehren basieren teilweise auf philosophische Lehren, die bis zum 9. Jahrhundert zurückgehen.
Islamische Philosophen
Große Denker des 9. und 10. Jahrhunderts wie Kindi und Farabi beschäftigten sich mit der Philosophie der griechischen Antike und trugen dazu bei, dass dieses Wissen durch Übersetzungen in die arabische Sprache für die islamische Welt zugänglich ist.
Abu Ali Ibn Sina, latinisiert „Avicenna“, trug ab dem 11. Jahrhundert dazu bei, dass philosophische Überlegungen eine Antwort auf wichtige Fragen der Menschen sein könnten. Im Zentrum seiner Philosophie stehen die Ontologie, die Theologie und die Psychologie, Themen die sein Vorgänger Farabi zurückstellte.
Die Ursachenkette
Ibn Sinas Ontologie basiert auf der Feststellung, dass die Existenz jedes „Dinges“ nachweisbar ist. Seine Philosophie geht dabei nicht von einer evidenten Sinneserfahrung aus (wie bei früheren muslimischen Denkern üblich), sondern er betont die Autonomie des Intellekts. Eine weitere wichtige Frage in seiner Philosophie war, ob das Sein eine Notwendigkeit oder nur eine Möglichkeit ist? Die durch reines Nachdenken gefundenen Begriffe wie „Sein“ und „Ding“ gewinnen im weiteren Denkprozess zusammen mit Beobachtungen und Erfahrungen an Bedeutung und beantworten Ibn Sinas Frage. Alle Dinge, die wir mit den Sinnen wahrnehmen können, verändern sich. Mehr noch: Jedes Ding entsteht und vergeht. Demnach ist ihre Existenz, für sich betrachtet, nur möglich.[2] Die Frage nach dem Grund ihres Seins, führt auf den Beweis für die Existenz Gottes zurück. Anhand der Ursachenkette können wir das Konzept erklären. Das Seiende: A ist nur möglich durch eine Ursache. Diese Ursache bezeichnen wir als B. B ist somit für die Existenz für A notwendig, gleichzeitig kann es auch die Begründung für die Nichtexistenz von A sein. Dasselbe kann man auf B übernehmen. Es kann entweder notwendigerweise existieren oder möglicherweise.
Beispiel 1.: A <- B : A= Möglich (mumkin al-wudjud) ; B= Notwendig-Seiende (wadjib al-wudjud)
Beispiel 2.: A <- B <- C => A= Möglich (mumkin al-wudjud); B= Möglich (mumkin al-wudjud); C= Notwendig-Seiende (wadjib al-wudjud)
Man kann dieses Beispiel gedanklich beliebig wiederholen für D, E, F, G…
Die notwendige Existenz
Die Ursachenkette kann nicht endlos fortgeführt werden, denn es muss einen Anfang geben. Dieser Anfang ist die Existenz, die von sich aus existieren muss, das ist das Notwendig-Seiende (wadjib al-wudjud), das alles andere hervorbringt und in der religiösen Sprache „Gott“ genannt wird.
Das Ziel in der Überlegung Ibn Sinas war, die Differenz zwischen Gott und den Geschöpfen in ihrem Sein heraus zu arbeiten und begrifflich schärfer zu unterstreichen.
Die treffende Aussage Mulla Sadras, dass alles im Licht der Existenz wahrgenommen wird, wird mit Hilfe unserer Ursachenkette ein wenig deutlicher. Das Licht wird mit Gott bzw. dem Notwendig-Seienden verglichen. Die Dinge, auf die das Licht fällt, gelangen durch das Licht in unseren Sichtbereich, wir sehen sie und wissen, sie existieren. Ohne das Licht, wüssten wir nichts von ihnen im Dunkeln und folglich, wüssten wir nicht, dass sie existieren. Ähnlich wie Gott die Ursache jeder Existenz ist und somit jede andere mögliche Existenz hervorbringt. Nur durch seine notwendige Existenz kommt jede andere Existenz zustande.
[1] Mulla Sadra, Transzendete Philosophie, Prof.S.M. Chamene’i Seite 59
[2] Ulrich Rudoloh, islamische Philosophie, Seite 46
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